Obwohl der 1. FC Heidenheim in zwei Trainingslagern den vollen Fokus auf das Sportliche und die Grundlagen für die dritte Bundesliga-Saison gelegt hat, schwirrte in den vergangenen beiden Wochen nur ein Thema um den Verein: die Neubesetzung der Torhüterposition. Mit der Verpflichtung von Diant Ramaj als neue Nummer eins verlor Kevin Müller, der zuvor in einem Gespräch seine Offenheit für einen USA-Wechsel signalisiert haben soll, die Rolle des Stammkeepers. Der 34-Jährige widersprach in einem Instagram-Post den Ausführungen des FCH, was tagelang für ein großes Medieninteresse und Unruhe bei den Fans sorgte.
Nun haben sich der Verein und Kevin Müller offensichtlich ausgesprochen. In persönlichen Gesprächen zwischen den FCH-Verantwortlichen und Kevin Müller seien alle Differenzen ausgeräumt worden, schreibt der Bundesligist in einer Nachricht des Vereins.
„Ich war enttäuscht und habe anschließend mit meinem Posting meine Sichtweise dargestellt. Meine Absicht war es nicht, dass daraus Unruhe entsteht – sondern nur, meinen Standpunkt mitzuteilen“, wird Kevin Müller in der Mitteilung zitiert. Für den dienstältesten Heidenheimer Profi sei das Thema nach den Gesprächen „endgültig aus der Welt geschafft“, so Müller.
Fokus auf dem DFB-Pokal und der Bundesliga
Ähnlich klingen die Worte von Seiten des Vereins: „Nachdem die beiden unterschiedlichen Standpunkte hierzu mittlerweile hinlänglich bekannt sind, haben wir uns in mehreren persönlichen Gesprächen mit Kevin Müller ausgesprochen und gemeinsam entschieden, das Thema damit endgültig abzuschließen“, wird Vorstandschef Holger Sanwald zitiert.

Um rechtzeitig zum ersten Pflichtspiel der Saison – der Erstrunden-Partie im DFB-Pokal in Bahlingen – an diesem Samstag, 16. August, weiteren Störgeräuschen entgegenzuwirken, zeigen sich der FCH und Kevin Müller versöhnt. „Im Interesse unserer Mannschaft und unseres ganzen Vereins liegt unser gemeinsamer Fokus ab sofort und ausschließlich auf dem bevorstehenden Saisonstart im DFB-Pokal und in der Bundesliga“, betont auch Sanwald.
Kevin Müller nimmt Rolle als Nummer zwei ein
Kevin Müller hat sich nach seinem Alleingang in den sozialen Medien – der bei den Heidenheimer Verantwortlichen für gehörigen Unmut sorgte – in seine neue Rolle gefügt. Bei den Trainingseinheiten mischte er mit normalem Fleiß mit und auch bei der Kaderpräsentation am vergangenen Samstag zeigte er sein Lächeln. Dass es beim Max-Liebhaber-Pokal (2:1-Sieg gegen Parma Calcio) auf allen Feldspielerpositionen Auswechslungen gab, im Tor aber Diant Ramaj durchspielte, unterstrich die zementierte Hierarchie im Tor des FCH.
Ganz geklärt ist die Zukunft von Kevin Müller damit aber noch nicht. Stand jetzt ist er die Nummer zwei im Tor des Bundesligisten, was sich bei einem passenden Angebot aber vielleicht noch ändern könnte.