Vor dem Spiel zwischen Heidenheim und Leverkusen

Kuriosität vor der Osttribüne in Heidenheim: Ministerpräsident Winfried Kretschmann trifft Xabi Alonso

Man nehme einen Welt- und Europameister und den Landeschef Baden-Württembergs – und die Osttribüne der Voith-Arena. Was vor dem Heimspiel des Bundesliga-Aufsteigers 1. FC Heidenheim gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen (1:2) am Samstag, 17. Februar, passiert ist, wieso Winfried Kretschmann wieder von Heidenheim schwärmte und welche „Hundertprozentige“ der Ministerpräsident verpasste:

Manchmal sind es die Szenen abseits des Fußballplatzes, die besondere Geschichten schreiben. Vor dem Heimspiel des Bundesliga-Aufsteigers 1. FC Heidenheim gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen (1:2) am Samstag, 17. Februar, trafen zwei Promis aus durchaus verschiedenen Welten aufeinander. Und das unmittelbar vor der Osttribüne der Heidenheimer Voith-Arena.

Auf den Zaun, wie es nach Siegen durchaus mal üblich ist, wollten beide nicht. Xabi Alonso, Welt- und Europameister mit Spanien und Trainer von Bayer Leverkusen, war knapp 20 Minuten vor Anpfiff auf dem Weg zu einem Interview. Winfried Kretschmann, Ministerpräsident Baden-Württembergs (Die Grünen), kam eben von solch einem. Neuerdings schlagen die Kamerateams der Fernsehsender ihr Lager vor dem Kiosk an der Südtribüne auf, was für so manch einen Interviewpartner einen längeren Weg bedeutet. Denn Kretschmann saß, wie es sich gehört, auf Einladung von Andreas Stoch, FCH-Dauerkartenbesitzer und Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion sowie Landesvorsitzender der SPD Baden-Württemberg, auf der Nordtribüne.

Schaute das Spiel des 1. FC Heidenheim gegen Bayer Leverkusen in der Voith-Arena: Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Eibner/Roger Bürke

Vor „der Ost“ kreuzten sich die (Lauf-)Wege von Kretschmann und Alonso. Zu einem Handschlag oder intensiven Austausch kam es allerdings nicht, womöglich bedingt durch die zeitlich straffe Taktung beider Promis. Für Kretschmann, selbst bekennender Fußballfan und Anhänger des VfB Stuttgart, sicherlich eine verpasste (Tor-)Chance, einer Fußballlegende die Hand schütteln zu können. Denn wie tief der Ministerpräsident in der Materie vertieft ist, ließ er nicht nur bei „Sky“, sondern auch im Gespräch mit Tim Jannsen, stellvertretender FCH-Pressesprecher, erkennen.

Schaut her (von links) Andreas Stoch (Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und Landesvorsitzender der SPD Baden-Württemberg aus Heidenheim), Holger Sanwald (Vorsitzender des 1. FC Heidenheim) und Winfried Kretschmann (Ministerpräsident Baden Württemberg). Foto: Dennis Straub

Heidenheim sei ein „Hidden-Champion“ (Begriff aus der Wirtschaft, jemand relativ unbekannt, aber dennoch im eigenen Bereich führend), lobte der Landeschef. Und Kretschmann verwies erneut auf die Verbindung zwischen Heidenheim/dem FCH und dem FC Barcelona. Otto Maier soll Ende des 19. Jahrhunderts von der Firma Hartmann und somit Heidenheim aus in die katalanische Stadt geschickt worden sein. Er gilt als einer der Mitbegründer des FC Barcelona. Kretschmann, der davon sehr angetan ist, überspitzte diese Geschichte ein wenig: Dass selbst Barcelona von der Brenz aus gesponsert werde, sei schon eine kuriose Geschichte, die zeige: „In Heidenheim steckt was.“

Gespräch unter Chefs: Winfried Kretschmann und Frank Schmidt. Foto: Eibner/Roger Bürke

Und Kretschmann betonte, dass er einerseits schon beeindruckt sei, wie die Leverkusener den Bayern „die Lederhosen ausgezogen“ hätten (Leverkusen siegte eine Woche vor der Partie in Heidenheim gegen den FC Bayern München mit 3:0). Aber er freue sich auch „wirklich saumäßig“ über die starke Entwicklung des FCH und scherzte, dass Leverkusens Trainer Xabi Alonso „so ein bisschen die Flatter“ gehen könnte vor dem Hintergrund der Heidenheimer Formstärke.

Zurück auf dem Weg in die Kabine: Leverkusens Trainer Xabi Alonso. Foto: Zafer Sanli

Womöglich verhinderte auch dieses offensive Vorpreschen, dass Alonso und Kretschmann bei ihrer Begegnung vor der Osttribüne über Fußball fachsimpeln konnten. Eine kuriose Fußballbegebenheit war es auf jeden Fall.