Ist das Stadion sicher? Angesichts der Innenministerkonferenz Anfang des Monats in Bremen wurde viel über das Thema Sicherheit in deutschen Stadien gesprochen. Petra Saretz, FCH-Vorstand für Organisation und Lizensierung, bezieht im Podcast „555 Meter“ Stellung und gibt Einblicke in den organisatorischen Aufwand rund um die Spieltage auf dem Heidenheimer Schlossberg.
IMK steht im Vordergrund
Im Rahmen ihrer Tätigkeit im Vorstand des FCH ist Saretz Veranstaltungsleiterin bei den Heimspielen auf dem Schlossberg. In der neuen Folge des Podcasts „555 Meter“ erklärt sie, welchen Aufwand es erfordert, eine derartige Großveranstaltung an einem topografisch und verkehrstechnisch so schwierigen Ort auf die Beine zu stellen. Unter anderem spricht sie über das Verkehrsmanagement und darüber, wie man es in den vergangenen zweieinhalb Jahren geschafft hat, den Verkehr an Spieltagen zu entlasten: „Zwei Faktoren sind zum Beispiel die Anstoßzeit und die Änderung unserer Öffnungszeiten für den Business-Club“, so Saretz.
Ein großer Bestandteil der Folge ist das Thema Sicherheit im Stadion. Zum Zeitpunkt der Aufnahme stand die Innenministerkonferenz kurz bevor, wobei im Raum stand, personalisierte Tickets oder KI-Gesichtserkennung gekoppelt mit härteren Stadionverboten einzuführen – Mittel, die die Freiheit der Fankultur in deutschen Stadien massiv einschränken würden. Mittlerweile ist klar: Die oben genannten Maßnahmen sind erst einmal vom Tisch, was für die deutschen Fanszenen nach vielen Protesten und Demonstrationen ein Durchatmen bedeutet.
Auch Petra Saretz gibt an, dass es solche Mittel in den Stadien nicht braucht: „Personalisierte Tickets wären mit einem Stehplatz nicht vereinbar. Das geht schlicht und einfach nicht.“ Zudem geht das FCH-Vorstandsmitglied auf die Zahlen der Zentralen Informationsstelle für Sporteinsätze (ZIS) der Bundespolizei für die vergangene Saison in den deutschen Profiligen ein. Diese belegen, dass das Stadterlebnis in Deutschland so sicher ist wie seit Jahren nicht mehr – und das bei mehr Zuschauern als in den vorherigen Jahren. „Ich kann da aber auch nur für uns sprechen, und ja: Die Voith-Arena ist sicher“, sagt Saretz.
Der Zaunfall gegen den FC Augsburg
Gleich zweimal kam es innerhalb eines Jahres vor, dass ein Fan in der Voith-Arena in den Innenraum stürzte: Beim Europapokalspiel gegen Olimpija Ljubljana (2:1) am 3. Dezember 2024 war ein Gästefan betroffen, beim Bundesligaspiel gegen den FC Augsburg am 27. September dieses Jahres ein Fan aus den Reihen der Heidenheimer. Auf die Frage, ob sich etwas an den Zäunen ändern sollte, entgegnet Saretz: „Aktuell ist im Baurecht festgeschrieben, dass wir die Höhe der Zäune nicht reduzieren können. Beim Ausbau ist das aber nochmal ein Thema.“
Besonders wichtig war Saretz bei diesem Thema jedoch die Gesundheit des gestürzten Fans: „Wir sind alle sehr froh, dass es Witti besser geht und hoffen, dass wir ihn bald wieder im Stadion begrüßen dürfen.“ Auch die Koordination bei derartigen Ernstfällen ist Teil der Arbeit der Veranstaltungsleiterin: „Zum Glück ist im Stadion Rettung vor Ort und kann reagieren. Dass wir alle gut zusammengearbeitet haben in diesem Moment, hat man ja gesehen.“
Neue Folge „555 Meter“
Das gesamte Interview mit Petra Saretz kann ab sofort auf Spotify, Amazon Music, Apple Podcasts, AntennaPod, Pocket Casts unter dem Suchbegriff „555 Meter“ gefunden oder direkt hier im Online-Artikel angehört werden. Im weiteren Verlauf des Gesprächs klärt sich die Frage, ob der Schlossberg als Veranstaltungsort weiterhin tragbar ist, wie die Kommunikation mit der aktiven Fanszene verläuft und was genau eine Niederlagenserie der Mannschaft persönlich bei Saretz und anderen Mitarbeitenden auslöst.
Was ist mit dem Stadionausbau?
Ein gesonderter Artikel über den geplanten Ausbau der Voith-Arena wird am kommenden Montag, 15. Dezember, veröffentlicht. Dort geht Saretz auf den aktuellen Stand der Dinge und das generelle Planverfahren ein.
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