Das Fußballjahr 2025 endet für den 1. FC Heidenheim mit einem Knaller, wenn auch einen ohne große Erfolgsaussichten. Zum dritten Mal gastiert der große FC Bayern München, eine der besten Mannschaften der Welt, zu einem Bundesligaspiel in der Voith-Arena – in diesem Fall ist es auch das letzte im deutschen Profifußball für dieses Jahr. Die Ausgangslage ist dabei ebenso eindeutig wie die Wettquoten, FCH-Trainer Frank Schmidt nimmt’s aber mit Humor: „So viel kann ich sagen, das Spiel findet trotzdem statt.“
München ist noch ungeschlagen
Nach 14 Partien in der laufenden Saison sind die Münchner noch ungeschlagen, hatte zum Teil aber mehr Probleme mit Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Die beiden Unentschieden leistete sich die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany gegen Schlusslicht FSV Mainz und Union Berlin, zudem stand das Heimspiel gegen Kellerkind St. Pauli bis kurz vor Schluss auf der Kippe. Eine Blaupause sind diese Partien für Schmidt nicht, aber auch in dieses Spiel geht er mit einer gewissen Hoffnung.
Die Bayern sind ungemein offensivstark, das wird eine Riesenaufgabe.
Frank Schmidt, FCH-Trainer
„Die Bayern sind ungemein offensivstark, das wird eine Riesenaufgabe. Aber es gibt so Tage, das habe ich als Spieler und Trainer selbst erlebt, in denen man eben diesen Fuß in die Tür reinbekommt“, sagt der FCH-Coach und denkt unter anderem an den 3:2-Heimsieg im ersten Bundesligajahr – einer der Höhepunkt der Heidenheimer Vereinsgeschichte. Es blieb in fünf Duellen der einzige Punktgewinn, erstaunlicherweise war der FCH bis auf das Heimspiel in der vergangenen Saison (0:4) aber nie ganz chancenlos und erzielte in den anderen vier Begegnungen elf Tore, so viele wie kaum eine andere Mannschaft gegen die Bayern. Die wiederum machten es nie unter vier Treffern, so ergibt sich in den Spielen zwischen FCH und FCB ein beachtlicher Schnitt von sechs Toren.
Das Unmögliche probieren
Es könnte am 4. Advent also nochmals unterhaltsam werden. „Jeder, der dabei sein darf, der weiß: Bei uns in der Voith-Arena, auf der Ostalb, zu dieser Jahreszeit – da gab es schon ein paar spannende Ereignisse und auch Ergebnisse“, sagt Schmidt und kündigt an: „Es ist quasi unmöglich, die Bayern zu schlagen, aber wir müssen auch das Unmögliche probieren.“ Dafür steht dem Heidenheimer Trainer wieder der Großteil des Kaders zur Verfügung, nur Budu Zivzivadze und Nick Rothweiler müssen passen, Adrian Beck ist etwas angeschlagen, kann aber wohl spielen.
„Ein ganz schweres Jahr für uns“
Nach dem Spiel am Sonntag geht es für den FCH in eine recht kurze Winterpause, schon am 2. Januar bittet das Trainerteam wieder zur ersten Übungseinheit, auf ein Trainingslager im Süden verzichten die Heidenheimer dieses Mal. Am 10. Januar geht’s im Heimspiel gegen den 1. FC Köln dann bereits wieder um Punkte.
Von denen hat der FCH bisher erst elf gesammelt und so fällt auch Schmidt Resümee zum Abschluss des Fußballjahres deutlich aus: „Wir sind überhaupt nicht zufrieden, es war ein ganz schweres Jahr für uns.“ Der Last-Minute-Klassenerhalt in der Relegation gegen Elversberg sei eine extreme Aufgabe für die Mannschaft gewesen, die dafür auch ein Lob verdient habe. „Wir hatten gehofft, dass wir das so ein bisschen abschütteln können, aber das haben wir mitgenommen“, sagt der FCH-Trainer, weist dabei auch auf die Kaderveränderungen und andere Unabwägbarkeiten hin.
Was passiert in der Winterpause?
Dementsprechend könnte es bei den Heidenheimern in der Wintertransferperiode – geöffnet ist das „Fenster“ voraussichtlich vom 1. Januar bis 2. Februar – personelle Änderungen geben. „Die letzten Spiele haben natürlich Einfluss auf die Planungen“, so Schmidt. Umkrempeln werde er seine Mannschaft sicher nicht, aber „wenn es die Möglichkeit gibt, punktuell etwas zu machen, dann wird der Verein alles überprüfen“.
Man kann davon ausgehen, dass im Hintergrund bereits Verhandlungen laufen, denn wenn Verstärkungen helfen sollen, müsste es auch einigermaßen flott über die Bühne gehen. „Wir müssen schnell sein und wir brauchen Fantasie, weil Spieler, die fertig sind, die in der Bundesliga auf jeden Fall weiterhelfen, die werden wir höchstwahrscheinlich nie holen können“, macht Schmidt klar.

