Für die Teams des 1. FC Heidenheim aus dem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) geht’s wieder zur Sache, von der U19 bis zur U12 begibt sich der Heidenheimer Nachwuchs auf Torejagd. „Besonders hervorzuheben ist dabei, dass ab der kommenden Saison alle Jugendteams von der U15 bis zur U19 in der jeweils höchsten Spielklasse vertreten sind“, sagt Roger Prinzen. Der sportliche Leiter des NLZ betont: „Ohne unsere engagierten Mitarbeiter – bis hin zu den Eltern der Spieler – wäre dieser Erfolg nicht möglich.“
Ex-Profis als Trainer
Auf ihrem Weg, den Nachwuchs zu entwickeln, setzen die Heidenheimer verstärkt auf ihre Ex-Profis. Die ältesten Jahrgänge in der U19 werden nun von Patrick Mayer trainiert, der zuvor drei Jahre die U17 betreute. Diese steht jetzt unter der Leitung von Marc Schnatterer, zudem übernahm Norman Theuerkauf, der gerade erst seine Laufbahn als Spieler beendet hat, die U15.
A- und B-Junioren (U19 und U17) spielen wieder in der Nachwuchsliga des Deutschen Fußballbundes, in der man nicht absteigen kann, die besten Mannschaften aber die Hauptrunde und letztlich das Achtelfinale um die deutsche Meisterschaft erreichen können. Dies soll den Druck herausnehmen und damit eine nachhaltigere Entwicklung der Talente ermöglichen.
FCH spielt mit sehr junger Truppe
Für die U19 des FCH hat die Runde (am Start sind 74 Mannschaften) schon begonnen, zum Auftakt (siehe Info) gab es einen Heimsieg gegen Sandhausen. Der Coach warnt aber vor zu großen Erwartungen. „Grundsätzlich haben wir uns dazu entschieden, mit einer sehr jungen Mannschaft in die Saison zu gehen. Wir haben auch zwei U-17-Spieler im Kader, die beide am Wochenende von Beginn an gespielt haben. Es sind nur wenige Spieler vom älteren Jahrgang dabei, dementsprechend wird die Saison natürlich eine große Herausforderung“, sagt Mayer.

In der Vorbereitung habe man viele positive Eindrücke gewinnen können, betont der Trainer, der die Spieler aus den vergangenen beiden Jahren in der U17 ja bereits kennt – sicher kein Nachteil. Der FCH trifft in seiner Gruppe neben Sandhausen auf Hoffenheim, Saarbrücken, Kaiserslautern, Karlsruhe und Darmstadt. Die beiden Führenden sowie die sechs besten Gruppendritten erreichen die nächste Runde – ein Kunststück, das der U19 vergangene Saison gelang.
An die Körperlichkeit gewöhnen
„Es ist schwierig, die letzte Saison mit dieser zu vergleichen, da die U19 in der letzten Saison mit sehr vielen Spielern aus dem älteren Jahrgang bestückt war. Deshalb war da die Grundausrichtung eine andere. Trotzdem glaube ich, dass wir dieses Jahr eine sehr spannende Truppe haben“, sagt Mayer. Entscheidend werde sein, wie sich die jungen Akteure an das Tempo und die Körperlichkeit in der U19 gewöhnen können. „Da kann es auch mal sein, dass die Entwicklung und Leistung etwas schwankt, aber grundsätzlich wollen wir in jedem Spiel an unser Maximum kommen und im besten Fall können wir uns sogar für die A-Liga qualifizieren“, so Mayer.
Letztlich geht es aber vorrangig um die Entwicklung der Talente und möglichen Nachschub für den Profikader von Frank Schmidt. Mayer sieht den Verein hier auf einem guten Weg, dies zeige sich gerade darin, dass deutlich mehr Spieler aus jüngeren Jahrgängen schon eine Stufe höher spielen. Die vergangenen Jahre haben aber auch gezeigt, dass es zum Bundesligaprofi ein weiter Weg ist.
Mit Tim Skarke (Union Berlin) konnte sich eigentlich nur ein Spieler mit NLZ-Vergangenheit zumindest einigermaßen im Oberhaus etablieren. Kevin Sessa schien auf dem Weg, wechselte aber in die 2. Liga zu Hertha BSC und konnte sich dort auch noch nicht richtig durchsetzten. Gute Chancen hat Frank Feller, der aktuell verletzte Torhüter könnte in den nächsten Jahren die Nr. 1 zwischen den Pfosten werden. Ach Diant Ramaj war einst in der A-Jugend des FCH.
Wer schafft es in den Profikader?
Dabei soll es aber nicht bleiben, in diesem Sommer rückten Nick Rothweiler und Adam Kölle von der U19 in den Bundesligakader auf, zudem durften Hannes Burkhardt, Tobias Weigel, Marko Zrilic, Maximilian Vogel und Yannik Wagner schon mal bei den Profis reinschnuppern. Letztgenannter hinterließ dabei einen so guten Eindruck, dass er nun auch einen Profivertrag erhalten hat. „Dass er jetzt zu den Profis hochgezogen wurde, ist natürlich ein tolles Zeichen an die gesamte Jugend, dass die Tür nach oben offen ist“, freut sich Mayer und zeigt sich optimistisch: „Insgesamt glaube ich schon, dass wir in den nächsten Jahren deutlich mehr Kandidaten haben, die den Sprung schaffen können.“
4:2 gegen Sandhausen
Im Auftaktspiel der Saison 2025/26 sicherte sich die U19 des FCH den ersten Sieg in der DFB-Nachwuchsliga. Gegen den SV Sandhausen überzeugte das Team von Cheftrainer Patrick Mayer mit effizientem Pressing, schnellem Umschaltspiel und einer guten Chancenverwertung. Tobias Weigel sorgte mit zwei Treffern bis zur 15. Minute für einen 2:0-Führung, Hannes Burkhardt hatte die Chance auf den dritten Treffer, doch sein Abschluss prallte vom Innenpfosten zurück ins Feld.
Nach dem Seitenwechsel verkürzte Sandhausen, doch die Antwort des FCH ließ nicht lange auf sich warten: Nach einer cleveren Spielverlagerung kam Mete Tuz an den Ball und vollendete souverän zum 3:1 (59.). Für die endgültige Entscheidung sorgte Jarne Lang in der 88. Minute, der zweite Trreffer der Gäste war nur noch Ergebniskosmetik. Weiter geht es für die U19 am Samstag, 9. August, bei der TSG Hoffenheim (Anpfiff 14 Uhr).
FCH: Spranger – Burkhardt, Radöhl, Tchitchi, Gjini – Zrilic (80. Kos), Tuz (87. Heinle), Bove, Leis (74. Veh) – Weigel, Lang