Die Gastgeber nahmen es mit Galgenhumor, Union Berlins Pressesprecher Christian Arbeit stellte bei der Pressekonferenz nach dem Spiel erst einmal fest, dass er den Heidenheimer schon wieder zum Sieg gratulieren musste. Frank Schmidt kommentierte dies mit einem „nie war es so wichtig wie heute in unserer Situation“ und warf dann einen differenzierten Blick auf die mit Nachspielzeiten gut 100 Minuten von Köpenick.
„Die ersten fünfzehn Minuten waren wir eigentlich recht gut im Spiel, vielleicht mit der ersten guten Chance für uns. Da würde man sich natürlich mal wünschen, dass wir auch mal in Führung gehen. Nach und nach hat sich Berlin dann in das Spiel gekämpft, hatte eine Drangphase und macht auch das Tor. Da haben wir uns leider falsch entschieden“, beschreibt Schmidt die erste Halbzeit.
Ein Schritt nach vorn
Trotz des ungünstigen Zeitpunkts habe sein Team dann aber richtig reagiert. „Erst einmal mussten wir 20 Minuten gut und robust verteidigen, was die Mannschaft in jeder Situation gemacht hat. Wir haben uns in alles reingeworfen, hatten die Präsenz, die wir zuletzt nicht hatten, da hat die Mannschaft einen Schritt nach vorn gemacht.“ Am Ende war es aus Sicht des Heidenheimer Trainers ein ausgeglichenes Spiel und ein Unentschieden wäre vielleicht leistungsgerecht gewesen. „Aber jetzt haben wir endlich mal das glückliche Ende gehabt. Es wurde einfach mal Zeit, dass auch wir eine Standardsituation nutzen, um dann tatsächlich auch drei Punkte mitzunehmen“, so Schmidt.
„Fühlt sich einfach gut an“
Stefan Schimmer hat mit nun drei Treffern seine Position als erfolgreichster Heidenheimer Torschütze in dieser Saison weiter ausgebaut, stellt aber etwas anderes in den Vordergrund: „Ich glaube, nicht nur durch mein Tor, sondern durch die geschlossene Mannschaftsleistung haben wir die Punkte hier mitgenommen. Es fühlt sich einfach gut an. Wir haben auswärts noch keinen einzigen Punkt geholt, dann jetzt aus Berlin drei mitzunehmen, ist natürlich in der schwierigen Phase umso schöner.“
Auch Patrick Mainka zeigte sich erleichtert: „Das sind einfach Emotionen, die kann man nicht widerspiegeln. Ein Last-Minute-Sieg, der einfach unfassbar wichtig war“, so der FCH-Kapitän. In den letzten Wochen und Monaten sei man nach Rückschlägen oft eingebrochen und habe keine gute Leistung mehr gebracht. „Heute haben wir auch vor der Halbzeit das Gegentor bekommen, aber wir haben uns gesagt: Wir machen weiter. Am Ende wurden wir belohnt. Das ist der 1. FC Heidenheim“, freut sich Mainka.