Nach viermonatiger Verletzungspause

„Es war extrem schön“: Marvin Pieringer ist nach seinem ersehnten Comeback für den FCH hungrig auf Tore

Lange musste Marvin Pieringer nach seiner Sprunggelenkoperation auf seine ersten Minuten für den 1. FC Heidenheim warten. Nach dem Comeback gegen Werder Bremen blickt der Angreifer auf schwierige Monate zurück und hofft auf wachsende Einsatzzeiten und mehr Effizienz der verbesserten FCH-Offensive:

Noch am Tag vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen hatte sich FCH-Trainer Frank Schmidt nicht auf den genauen Zeitpunkt von Marvin Pieringers Rückkehr auf den Rasen festlegen wollen. „Lassen wir es mal offen, wann das sein wird“, sagte er auf der Pressekonferenz am Freitagmorgen. Keine 21 Stunden später war es schon so weit: Der Angreifer feierte nach viermonatiger Verletzungspause gegen die Bremer sein Comeback und stand nach seiner Einwechslung 16 Minuten auf dem Rasen. „Es war extrem schön, mit den Jungs wieder auf dem Platz sein zu können“, sagte der Heidenheimer Toptorjäger der Vorsaison nach der Partie, „ich habe lange darauf hingearbeitet, dass ich wieder hier stehen kann.“

Ein Blick zurück: Nicht nur die Rehabilitation war für Marvin Pieringer langwierig, sondern auch die Leidenszeit vor seiner Operation im vergangenen Sommer. Seine Innenbandverletzung am linken Sprunggelenk hatte er sich im November 2024 im Auswärtsspiel gegen Bayer Leverkusen zugezogen. Pieringer fehlte im Anschluss zwar nur drei Wochen lang, bis zum Ende der Saison begleiteten ihn aber die Beschwerden und Schmerzen. „Es war etwas Größeres, ich habe versucht, mit Schmerzmitteln zu spielen“, sagte er.

Pieringer ist nach vielen Monaten wieder schmerzfrei

Die anhaltenden Schmerzen sind jetzt vorbei, auf dem Weg zur optimalen Fitness sind noch einige Schritte zu gehen. „Er hat zwei Monate intensiv mit den Athletiktrainern trainiert, wir haben ihn behutsam aufgebaut, damit er wieder einsteigen kann“, betonte Frank Schmidt. Und auf Marvin Pieringer wird weiterhin die eine oder andere Geduldsprobe warten. Wie in der zurückliegenden Länderspielpause. Eigentlich hätte der 26-Jährige bereits im Testspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth sein Comeback geben sollen. Um das Risiko einer zu frühen Belastung zu verhindern, sei von einem Einsatz abgesehen worden, verriet Pieringer.

Marvin Pieringer (Mitte) kehrte erst in der Woche vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen vollumfänglich ins Mannschaftstraining zurück. Foto: Dennis Straub

Aber nicht nur körperlich musste der Mittelstürmer einiges aushalten, auch der Umstand, dass er von der Tribüne aus seinem Team nicht helfen konnte, nagte an ihm. „Wir haben einige Chancen gehabt, da habe ich mir gedacht, da wäre ich gerne gestanden.“ Umso motivierter ist Pieringer, in den kommenden Wochen diese Rolle wieder auszufüllen – wenn auch noch nicht über die gesamte Spielzeit. Im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim werde es noch nicht für 90 Minuten reichen, so Pieringer. „Aber ich fühle mich gut, und es geht darum, dass ich mich wieder an die dauerhafte Belastung gewöhne“, sagte er.

Mit offensivem Ansatz punktet der FCH

Ob als Teilzeitkraft oder bald wieder als Startelfkandidat: Marvin Pieringer wird in den kommenden Wochen in der mit sechs Toren weiterhin schwächsten Offensive der Liga gebraucht. Noch mehr, weil Mikkel Kaufmann gegen die Bremer mit Adduktorenproblemen ausgewechselt werden musste. Und mit Blick auf die Ergebnisse der bisherigen Saison wird deutlich: Egal ob in Hamburg, gegen den FC Augsburg oder zuletzt gegen Werder – mit einem offensiven Ansatz punktete der FCH oder war ganz nah dran. Zudem erspielte sich die Schmidt-Elf zahlreiche Torchancen, ließ aber auch viele ungenutzt. „Wir haben gesehen, wie wir gefährlich sein können“, sagte Pieringer und lieferte die Aufgabe für die nächsten Partien gleich mit: „Jetzt müssen wir es nur noch beenden und die Tore machen.“

Auch in der Gesamtbetrachtung der Heidenheimer Auftritte spielen die Tore eine wichtige Rolle. Bisher kassierten die Heidenheimer in jedem Saisonspiel mindestens einen Gegentreffer. Sehr wahrscheinlich braucht es für den zweiten Saisonsieg mehr als ein eigenes Tor. Vielleicht liefert Marvin Pieringer in Hoffenheim ja eins – und würde damit auch seine torlose Leidenszeit als Angreifer beenden.