Kuriose Verwarnungen

Ein Missverständnis? Warum FCH-Trainer Frank Schmidt mit seiner gelben Karte gegen Borussia Mönchengladbach haderte

Das 1:1-Remis zwischen dem 1. FC Heidenheim und Borussia Mönchengladbach hatte nicht gerade Topspielcharakter. In der Nachspielzeit wurde es aber kurios: FCH-Trainer Frank Schmidt sah die gelbe Karte von Schiedsrichter Martin Petersen – und wusste nicht so recht, warum. Es blieb aber nicht die einzige Verwarnung, der kein Foulspiel vorwegging.

Es gibt Tage, da bleibt man lieber auf dem Sofa: Nach den ersten 45 Minuten haben angesichts des mauen Auftritts ihrer Mannschaft sicherlich einige FCH-Fans in der Voith-Arena eben diesen Gedanken gehabt. In der zweiten Spielhälfte übernahmen die Gäste aus Mönchengladbach dann die Rolle der Spielflussbremser. Während die Partie wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben wird, lohnt sich der Blick über die Seitenlinien hinaus. Denn dort spielte sich am Samstagnachmittag einiges ab. Für Frank Schmidt wurde es farbenfroh, die Gästefans blieben klanglos und ein besonderer Gast saß auf der Tribüne, der sonst auf der Bühne für laute Töne bekannt ist.

Der bildliche Beweis: Frank Schmidt hatte bemängelt, dass vier Minuten Nachspielzeit zu wenig sind. Foto: Eibner-Pressefoto/Sascha Walther

FCH-Trainer Frank Schmidt ärgert sich über zu kurze Nachspielzeit

Wenn man in der Kneipe vier Finger hebt, kommt kurz darauf oft eine Runde frischer Getränke an den Tisch. Frank Schmidt bekam für die Geste von Schiedsrichter Martin Petersen etwas ganz Anderes serviert: eine gelbe Karte. „Er meint, ich hätte abgewunken, aber ich habe nur die vier Minuten angezeigt“, sagte der FCH-Trainer am Mikrofon des Senders Sky, mit der Länge der Nachspielzeit war er nicht ganz einverstanden. „Man hat gesehen, wie viel Zeit sich Gladbach gelassen hat, wie oft sie am Boden lagen“, monierte Schmidt, „dann gibt es vier Minuten, das ist viel zu wenig.“

Zuvor hatte Schmidt bereits mehrfach das Zeitspiel der Gladbacher moniert. Foto: Eibner-Pressefoto/Sascha Walther

Und tatsächlich: Mit der frühen 1:0-Führung im Rücken ließ sich Borussia-Torhüter Moritz Nicolas auffällig viel Zeit bei seinen Aktionen. Und der ein oder andere Spieler blieb nach Zweikämpfen etwas länger liegen, als es angesichts der Schwere der Verletzung hätte sein müssen. Eine gelbe Karte bekam in den 90 Minuten für das Spiel mit der Uhr aber nur Gladbachs Verteidiger Maximilian Wöber. Die Verwarnungen waren an diesem Samstagnachmittag auf dem Schlossberg ohnehin ein Thema für sich.

Bei drei Verwarnungen bei der Bundesliga-Partie war der Ball nicht im Spiel

Die Zahl von fünf gelben Karten entsprach zwar einem normalen Wert für eine Bundesliga-Partie, die Art der Vergehen war dabei nicht ganz gewöhnlich. Denn: Für Foulspiele sahen nur der Borusse Julian Weigl und Omar Traoré vom FCH den grellen Karton. Neben dem bereits erwähnten Wöber für sein Zeitspiel erwischte es gleich zwei Protagonisten, die gar nicht auf dem Spielfeld standen. Zusätzlich zu Frank Schmidt sah auch noch der auf der Ersatzbank meckernde Gäste-Spieler Christoph Kramer die Verwarnungskarte.

Trotz der mäßigen Partie zufrieden: BossHoss-Sänger Sascha Vollmer (Mitte) – umgeben von Patrick Mainka (links) und Kevin Müller. Foto: FCH

Den Trubel am Spielfeldrand suchte man vor allem auf der Tribüne der Auswärtsfans vergebens. Lediglich mit einigen Pfiffen quittierten die Unterstützer noch einmal das Ausscheiden der Mönchengladbacher im DFB-Pokal wenige Tage vor dem Spiel in Heidenheim. Zudem sorgten sie mit Pyro-Fackeln für ein kurzzeitiges Einnebeln des Spielfelds. „Die Gladbacher Fans haben nicht einmal ihre Mannschaft unterstützt“, stellte auch Frank Schmidt fest, bemerkte aber auch, dass einige Heimfans etwas weniger stark als sonst zu hören waren: „Bis auf die aktive Fanszene haben sich viele dem angeschlossen.“ Die Schuld dafür übernahm der Heidenheimer Trainer aber selbst. „Es ist unsere Aufgabe, den Funken überspringen zu lassen“, so der 50-Jährige, der an der Unterstützung in der zweiten Spielhälfte auch wieder Gefallen fand.

BossHoss-Sänger Sascha Vollmer schaute auf dem Schlossberg vorbei

Mit seinem Besuch auf dem Schlossberg sichtlich zufrieden war Sascha Vollmer, Sänger der Rockband The BossHoss. Der gebürtige Heidenheimer, der mittlerweile in Berlin lebt, hatte bei der Bundesliga-Partie vorbeigeschaut und posierte nach dem Abpfiff gemeinsam mit FCH-Kapitän Patrick Mainka und Keeper Kevin Müller.

undefinedundefined
Jetzt einfach weiterlesen
Ihre digitalen Vorteile im Überblick
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar