DFB-Pokal

Diese Verbindungen gibt es zwischen dem 1. FC Heidenheim und dem Bahlinger SC

Es wird ein heißer Tanz! Als Favorit tritt Bundesligist 1. FC Heidenheim am Samstag, 16. August, beim Regionalligisten Bahlinger SC an. Die Vereine trennen drei Klassen, dennoch gibt es mehrere Schnittstellen zwischen den Klubs:

Für den 1. FC Heidenheim ist das Spiel in der 1. Runde des DFB-Pokals beim Bahlinger SC (Samstag, 15.30 Uhr) auch eine Art Reise in die Vergangenheit. Das Stadion am Kaiserstuhl, das in einem Wohngebiet liegt, hat nur wenig mit Stadien in der Bundesliga gemein. Es ist eng und kompakt, kein Wunder, spielen die Gastgeber doch in der Regionalliga – und damit gleich drei Spielklassen unter der Bundesliga.

Frank Schmidt lässt sich davon keineswegs abschrecken. Im Gegenteil, der FCH-Trainer brennt förmlich auf den Pflichtspielstart der neuen Saison. „Ich habe ja eine Liga tiefer, in der Oberliga, als Trainer begonnen.“ Im September 2007 wurde Schmidt Trainer des HSB, im Oktober 2007 besiegte er mit den Heidenheimer Fußballern den Bahlinger SC vor 1300 Zuschauern im Albstadion mit 3:1. Eine Saison zuvor hatte Schmidt als Spieler mit dem HSB gegen den Oberliga-Aufsteiger Bahlingen unter Trainer Dieter Märkle eine 1:2-Heimniederlage kassiert. Dafür gab es für Schmidt in seiner Premierensaison als Trainer (2007/08) im Rückspiel in Bahlingen einen 2:1-Erfolg (400 Zuschauer).

Ich habe da schon spielen dürfen.

Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Heidenheim, über das Stadion des Bahlinger SC

Doch auch als Spieler lief Schmidt im Bahlinger Stadion auf („ich habe da schon spielen dürfen“) – und war Teil einer kleinen Sensation. In der 1. Runde des DFB-Pokals der Saison 2002/03 unterlag der heutige FCH-Coach mit dem Zweitligisten Alemannia Aachen im August 2002 mit 0:1 beim damaligen Oberligisten. Schmidt wurde in der 71. Minute von Trainer Jörg Berger eingewechselt, konnte aber die Niederlage nicht verhindern.

Auch der Trainer packt mit an: Frank Schmidt in Aktion. Foto: Dennis Straub

Der Heidenheimer Coach betont vor der Rückkehr nach Bahlingen: „Ich freue mich auf die Rahmenbedingungen. Jetzt können wir mal wieder zeigen, dass es keine schlechten Rahmenbedingungen gibt. Wir müssen es so annehmen, wie es ist.“ Schmidt hebt hervor, dass auch die 800 mitreisenden FCH-Fans (damit ist das Gästekontingent ausgeschöpft) die dreieinhalb Stunden Fahrt in die Nähe von Freiburg trotz des fehlenden Komforts, den es in vielen Bundesligastadien gibt, gerne auf sich nehmen. „Das ist der Reiz, das ist das Besondere“, so der 51-Jährige.

Für mich persönlich ist das ein Traumlos!

Dieter Jarosch, Co-Trainer des 1. FC Heidenheim

Für Dieter Jarosch ist es sogar eine Art Heimkehr. Der Co-Trainer des FCH stammt aus Freiburg und lief einst für den Bahlinger SC von 2003 bis 2007 in der Oberliga auf. Später traf er mit dem HSB auf den Bahlinger SC – gegen den ihm im Oktober 2007 auch ein Tor gelang. Gegenüber der „Badischen Zeitung“ beschrieb der ehemalige Stürmer die Auslosung wie folgt: „Ich habe die Auslosung zu Hause live am Fernseher verfolgt, und als der Bahlinger SC gezogen wurde, habe ich zu meiner Frau gesagt: Jetzt kommt der 1. FC Heidenheim! Als es so kam, hat sie erst gedacht, ich wollte sie veräppeln. Für mich persönlich ist das ein Traumlos!“

Damals seien Fußballer in der Oberliga „semi-professionell“ gewesen. Bedeutet: Jarosch arbeitete im Autohaus von Siggi und Martin Ernst, die bis heute zu den Hauptsponsoren gehören, als Produktmanager. Neben Jarosch lief Alexander Raaf als Spieler gegen den Bahlinger SC auf. Heute ist der 51-Jährige Teammanager beim FCH.

Ein weiterer Spieler, der sowohl für Heidenheim als auch für Bahlingen auflief, ist Shqipon Bektasi. Der Offensivspieler kam in der Saison 2011/12 auf Leihbasis vom SC Freiburg II zum FCH. In zehn Drittligaeinsätzen (viermal von Beginn an) blieb ihm allerdings ein Tor verwehrt. Zuletzt lief Bektasi sechs Jahre lang für den Bahlinger SC auf und war unter anderem maßgeblich am Aufstieg in die Regionalliga beteiligt. Zu einem Treffen auf dem Platz wird es am Samstag dennoch nicht kommen. Aus beruflichen Gründen tritt er kürzer, bleibt den Bahlingern aber als Teil der „BSC Werbung“ erhalten.

Ein Wiedersehen gibt es dafür zwischen Frank Schmidt und Milorad Pilipovic. Der Serbe war in der Oberligasaison 2007/08 Trainer des Bahlinger SC. Jetzt ist der 67-Jährige nach Bahlingen als Co-Trainer zurückgekehrt und assistiert Stefan Reisinger.

Omar Traore (rechts, hier mit Jonas Föhrenbach) spielte beim KFC Uerdingen unter Trainer Stefan Reisinger. Foto: Dennis Straub

Dieser wiederum war nicht nur ein erfolgreicher Stürmer (sein erstes Tor in der Bundesliga gelang ihm gegen den FC Bayern München), sondern auch einst Trainer beim KFC Uerdingen. Hier betreute er unter anderem auch Omar Traore, der heute für den FCH aufläuft. Im Rahmen des Pokalloses habe es zwischen beiden einen „kurzen telefonischen Kontakt“ gegeben, erzählte Reisinger auf dem Youtube-Kanal des Bahlinger SC. Reisinger betont, dass der Außenseiter einen Tag brauche, an dem alles passen muss, um für eine Überraschung zu sorgen.

Dessen Gegenüber, Frank Schmidt, möchte dies natürlich verhindern. Ein Ausscheiden in der 1. Runde des DFB-Pokals beim Bahlinger SC dürfte ja reichen...