Atmosphäre und Fans

Deswegen war das Spiel des 1. FC Heidenheim beim Bahlinger SC außergewöhnlich und kultig

Was geht denn da, bitte? Das Spiel des 1. FC Heidenheim beim Bahlinger SC in der 1. Runde des DFB-Pokals war aus mehreren Gründen kurios:

Knapp 4600 Einwohner hat Bahlingen am Kaiserstuhl, 4000 Zuschauer (davon offiziell 800 Fans des 1. FC Heidenheim/ausverkauft) waren beim DFB-Pokalspiel des Bahlinger SC gegen den FCH im Stadion. Für die Heidenheimer war es eine Reise in die Vergangenheit. So kehrte Frank Schmidt nach knapp zwei Jahrzehnten ins Stadion zurück, wie der FCH-Trainer bei der Pressekonferenz bemerkte. „Ich freue mich, dass wir hier waren. Das macht den DFB-Pokal für mich aus. Auch unter solchen Bedingungen, wo es sehr eng zugeht. Wo der Verein alles investieren muss“, so der 51-Jährige.

Mal reingeschaut: Der Gang mit den beiden Umkleidekabinen. Foto: ed

Die Enge war zu spüren und zu hören: Während die Trainer sprachen, waren draußen – dank der geöffneten Fenster aufgrund der hohen Temperaturen – aufgeregte Kinderstimmen zu hören, die auf Autogrammjagd und Fotos mit den Bundesligaprofis waren. Auch sonst ungewöhnlich: Die Umkleidekabinen der beiden Teams lagen genau gegenüber, lediglich durch einen schmalen Gang getrennt. Beim damaligen HSB beziehungsweise zum Beginn beim FCH hat es vor einigen Jahren nicht viel anders ausgesehen. Fußballromantikern geht da sicherlich das Herz auf.

Eine extra aufgestellte Tribüne. Foto: ed

Der Bahlinger SC hatte draußen extra Tribünen aufgebaut, um dem Zuschauerinteresse gerecht zu werden. Diese wurden vor dem Spiel auch gerne als Schattenplatz genutzt, um der Sonne aus dem Weg zu gehen. Wobei die Heidenheimer organisierte Fanszene aus der Not eine Tugend gemacht hat: Unter dem Motto „Beachparty“ wurde im Block mit Wasserbällen, Schwimmrollen und aufblasbaren Figuren wie einem Flamingo und Palmen hantiert. Nach der Partie waren vor allem die Wasserbälle, die von den FCH-Fans vor dem Anpfiff aufs Spielfeld geworfen wurden, bei Trophäenjägern heiß begehrt.

Her mit dem Wasserball! Foto: ed

Am Ende gab es zwar einen sportlichen Verlierer und einen Gewinner. Es schien aber so, als ob alle Seiten zufrieden waren. FCH-Trainer Schmidt hatte abschließend ein Lob parat: „Kompliment an alle, dass dieses Spiel hier ausgetragen werden konnte.“

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