Wer beim 1. FC Heidenheim die Kapitänsbinde in der anstehenden Saison trägt, ist bereits seit dem ersten Trainingslager klar. In Natz/Schabs bestätigte Trainer Frank Schmidt Patrick Mainka in seinem Amt. Über die Besetzung des Mannschaftsrats und die Ernennung der Vertreter ließ sich Schmidt einige Wochen mehr Zeit. Rechtzeitig vor dem ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal am Samstag, 16. August, beim Bahlinger SC hat der FCH-Coach seine Wahl verkündet. Benedikt Gimber, Niklas Dorsch, Mathias Honsak und Luca Kerber übernehmen gleichberechtigt die Rolle des Vize-Kapitäns und bilden mit Mainka den Mannschaftsrat. „Als Trainer ist es meine Aufgabe zu wissen, was das Beste für meine Mannschaft ist“, so Schmidt, „daher habe ich mich entschieden, nicht nur den Kapitän und dessen Stellvertreter, sondern auch den Mannschaftsrat zu bestimmen.“

Die Neubesetzung war eine Folge der Kaderbewegungen in der Vorsaison. Von dem bisherigen Mannschaftsrat ist nicht mehr viel übrig geblieben. Mit Lennard Maloney (Wechsel im Winter zum FSV Mainz 05), Norman Theuerkauf (Karriereende) und Vitus Eicher (Abschied im Sommer) stehen drei vorherige Mitglieder des Mannschaftsrats nicht mehr im Kader. Lediglich Patrick Mainka und Kevin Müller starteten am 1. Juli in die Vorbereitung. Dass der Torhüter trotz der versöhnlichen Worte zu Wochenbeginn nicht mehr Teil des neuen Rats ist, ist keine Überraschung. Somit hatte Trainer Frank Schmidt freie Wahl und konnte in den zurückliegenden Wochen nicht nur die sportliche Form seiner Spieler unter die Lupe nehmen, sondern auch ihre Führungsqualitäten.
Vier statt bisher zwei Vertreter von Kapitän Patrick Mainka
Mit dem Wegfall der erfahrensten Spieler des Kaders war eine Neuordnung unumgänglich. Und so nutzte Schmidt die neue Situation für ein Novum und verteilte die Verantwortung erstmals gleichmäßig auf vier Spieler. Zu Beginn der Vorsaison hatte der fünfköpfige Mannschaftsrat aus dem Kapitän (Mainka), seinen beiden Vertretern (Theuerkauf, Maloney) sowie Eicher und Müller bestanden.

Patrick Mainka dürfte die breite Unterstützung sehr recht sein. „Wir haben gute Charaktere im Kader. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Verantwortung auf viele Schultern verteilen müssen“, sagte er im zweiten Trainingslager in Volders und fügte an: „Wir brauchen das.“
Die größte Überraschung in dem Quartett ist sicherlich Luca Kerber, der in der Vorsaison vom 1. FC Saarbrücken nach Heidenheim kam. „Mir war aber wichtig, mit Luca Kerber auch einen Vertreter der jüngeren Generation in diesem Kreis dabei zu haben“, erklärte Trainer Schmidt seine Wahl in der Mitteilung. Und ganz unerfahren ist der 23-Jährige in der Rolle nicht. In der U19-Mannschaft der Saarbrücker trug Kerber schon die Binde am Arm. „Er hat die FCH-Mentalität und stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft“, sagte Schmidt im Trainingslager in Tirol. „Aber es muss bei ihm jetzt der nächste Schritt kommen, um als Spieler in der Bundesliga zurechtzukommen und auch in der Persönlichkeitsentwicklung“, fügte er an. Diese Entwicklung könnte nun mit dem Vertrauen und der mit dem Amt verbundenen Verantwortung beschleunigt werden.
Trio mit viel Erfahrung: Gimber und Dorsch kennen die Rolle bereits
Zuvor schon in der Verantwortung standen die drei weiteren Neulinge im Mannschaftsrat. „Benedikt Gimber, Niklas Dorsch und Mathias Honsak verfügen jeweils schon über viel Erfahrung“, so Schmidt. Gimber war beim SSV Jahn Regensburg langjähriger Kapitän und hatte diese Funktion auch schon zuvor inne – zum Beispiel in der deutschen U17-, U18- und U20-Nationalmannschaft. Niklas Dorsch war seinerseits schon Vize-Kapitän in der Bundesliga, in der Saison 2023/24 als Vertreter von Ermedin Demirovic beim FC Augsburg. Und Mathias Honsak blickt mittlerweile auf fast 300 Spiele als Profi zurück.

Die Frage, wer die Kapitänsbinde bei einem Ausfall von Patrick Mainka übernimmt, wird sich vielleicht gar nicht stellen. In den vergangenen beiden Spielzeiten verpasste der 30-Jährige keine Minute in der Bundesliga. Beim Max-Liebhaber-Pokal (2:1-Sieg gegen Parma Calcio) übergab Mainka nach seiner Auswechslung die Binde an Luca Kerber, der sich 13 Minuten lang an seine neue Rolle gewöhnen konnte.
Kleindienst führt die Borussia an
Zwei ehemalige FCH-Profis sind bei ihren aktuellen Vereinen in die Rolle des Kapitäns aufgestiegen. Tim Kleindienst wurde bei Borussia Mönchengladbach von Trainer Gerardo Seoane in die Funktion befördert. Beim SSV Jahn Regenburg wanderte die Kapitänsbinde von einem ehemaligen Heidenheimer zum anderen. Christian Kühlwetter übernahm das Amt von Andreas Geipl, der weiter dem Mannschaftsrat angehört.