Bundesliga

Was der FC Bayern München mit der Liebe von Brigitte und Eberhard Bosch aus Heidenheim zu tun hat

Wie und wo haben sie ihren Traumpartner fürs Leben gefunden? Zwei wichtige Fragen, auf die Eberhard und Brigitte Bosch zwei schöne Antworten haben. Bei den beiden Heidenheimern war es das Münchner Olympiastadion und die gemeinsame Leidenschaft für den FC Bayern München, der am Samstag, 6. April, beim FCH zu Gast ist (15.30 Uhr), um eine Liebesgeschichte zu schreiben, die bis heute anhält:

Voller Inbrunst erzählt Brigitte Bosch (Mädchenname Franz), wie ihre Leidenschaft zum FC Bayern begann. „Ich war als Zehnjährige mit meinem Papa bei meinem ersten Spiel. Wir haben ja nur zweieinhalb Kilometer vom Stadion entfernt in Milbertshofen gewohnt. Das war am 28. Juni 1972 kurz vor den Olympischen Spielen gegen Schalke 04, da hat Bayern 5:1 gewonnen. Von da an bin ich, so oft es ging, für damals noch zwei D-Mark, ins Stadion gegangen.“

Durch die Verbindungen der verschiedenen Fanklubs hat Brigitte Bosch dann irgendwann „ihren“ Eberhard kennengelernt. Gefunkt hat es aber erst später. Sie erinnert sich an das Spiel der Landesmeister vom FC Bayern in Madrid am 22. April 1987. „Wir haben damals die Festnetznummern ausgetauscht, damit man ausmachen konnte immer, wo man sich trifft, denn Handys gab es damals ja noch nicht“, erinnert sich die 62-jährige Brigitte Bosch, wie dann der Kontakt mit ihrem Eberhard langsam intensiver wurde.

1989 zogen die beiden in Heidenheim zusammen. „Wir haben ein Reihenhaus auf den Reutenen gekauft und am 5. Mai 1990 geheiratet“, sagt der 63-jährige Eberhard Bosch, der damals schon den Lebensmittelladen, der jetzt seit 71 Jahren an der Giengener Straße in Heidenheim besteht, geführt hat. Vorstand des Bayern-München-Fanklubs „Red Stars“ war er damals auch schon.

Anfangs war es schon heftig mit der Sprachbarriere.

Brigitte Bosch über ihre Anfänge im Schwabenländle.

Für Brigitte war der Umzug nach Heidenheim aus der Münchner Großstadt eine Art Kulturschock. „Anfangs war es schon heftig mit der Sprachbarriere (Schwäbisch-Bayrisch), aber mit der Zeit und mit unserer Tochter habe ich mich dann schon zurechtgefunden.“ Tochter Daniela, die heute den Bayern-Fanclub „Red Stars 78“ als Vorsitzende führt, kam im Januar 1992 auf die Welt. Bayern-Mitglied wurde sie aber erst später aus folgendem Grund. „Wir wollten damals keine drei Bayern-Magazine zugeschickt bekommen, deshalb ist Daniela erst später Mitglied geworden“, erinnert sich Brigitte – und lacht. Für Eberhard Bosch, der seit 1980 Mitglied ist und mit der niedrigen Mitgliedsnummer 1268 einige Privilegien bei Kartenverkäufen genießt, ist dies im Nachhinein „ein blöder Grund“ gewesen.

November 2005: Eberhard und Brigitte Bosch begrüßen Bayern-Spieler Owen Hargreaves in Heidenheim. Foto: ried

Ihre eigenen Sichtweisen haben die beiden Vollblut-Bayern-Fans in Bezug auf den Heidenheimer Erstligaaufstieg. Sie finden es beide in Bezug auf die Region gut, aber sind natürlich weiterhin fest mit „ihren“ Bayern verwurzelt. Eberhard Bosch erinnert sich an die damaligen Auswärtsfahrten zu den Bayernspielen mit dem Bus, bei denen der heutige FCH-Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald als Bayern-Fan noch mitgefahren ist.

Bei den Tipps für das Spiel am Samstag, 6. April, im Heidenheimer Stadion, wo beide im Bayern-Fanblock ihrem FCB die Daumen drücken werden, wagt sich Brigitte mit ihrem 5:0 für den FC Bayern weit aus dem Fenster. Eberhard Bosch ist da etwas zurückhaltender. „Ich glaube, dass sie das Spiel sogar im Hinblick auf das Champions-League-Spiel am Dienstag gegen Arsenal London abschenken werden, aber dennoch tippe ich auf ein 2:1 für meine Bayern“, so der 63-Jährige abschließend. Zumindest wird es von der Entfernung her die bisher kürzeste Auswärtsfahrt ihres Lebens.

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