Vorgehen bei Kopfverletzungen

So wurde die blutende Wunde von FCH-Stürmer Marvin Pieringer behandelt

Das sah schon heftig aus! Bei einem Zusammenprall mit Wolfsburgs Sebastiaan Bornauw erlitt Marvin Pieringer einen Cut über dem linken Auge. Wie in solchen Fällen vorgegangen wird und was der Mannschaftsarzt zu entscheiden hat:

Patrick Mainka drückte es nach dem 1:0-Erfolg des 1. FC Heidenheim beim VfL Wolfsburg im Hinblick auf Mitspieler Marvin Pieringer stark vereinfacht so aus: „Er blutet, muss genäht werden, kommt wieder rein, holt den Elfmeter raus, schießt ihn rein. Genau das ist, was wir brauchen. Widerstände brechen, da ist Piere heute vorangegangen“, so der FCH-Kapitän.

Es hat kurz einen Knall gegeben.

Marvin Pieringer über seine Verletzung

Ganz so einfach ist es aber dann doch nicht. Die Deutsche Fußballliga (DFL) hat ein „Protokoll Kopfverletzungen“ herausgegeben. Pieringer und Wolfsburgs Sebastiaan Bornauw prallten nämlich mit ihren Köpfen zusammen. In den Richtlinien geht es auch um mögliche Gehirnerschütterungen. Dazu heißt es: „Ist der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung nicht auszuräumen, nimmt der Spieler während der verbleibenden Spielzeit nicht mehr am Spiel teil.“

Hob nach dem Sieg des 1. FC Heidenheim beim VfL Wolfsburg die Leistung von Marvin Pieringer hervor: FCH-Kapitän Patrick Mainka (am Ball).

So adelt Kapitän Patrick Mainka Heidenheims Matchwinner Marvin Pieringer

Wie wichtig war das denn? Dank eines Tors von Marvin Pieringer setzte sich Fußball-Bundesligist 1. FC Heidenheim beim VfL Wolfsburg mit 1:0 durch. Fast noch wichtiger als der Treffer waren für Heidenheims Kapitän Patrick Mainka aber andere Dinge:
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Die Entscheidung trifft dabei allein der jeweilige Mannschaftsarzt. „Trainer/-in, Schiedsrichter/-in und Spieler dürfen die Beurteilung und Entscheidung des Arztes/der Ärztin nicht beeinflussen.“ Im Fall von Marvin Pieringer war es Dr. Udo Tiefenbacher. Bei Pieringer sei es gleich klar gewesen, dass er weiterspielen kann, so der FCH auf eine entsprechende HZ-Anfrage.  

Ich war so klar im Kopf, dass ich den Elfmeter machen konnte.

Marvin Pieringer, FCH-Matchmaker

Pieringer selbst erklärte in einem Interview mit „Sky“, dass es beim Kopfballduell mit Bornauw „kurz einen Knall“ gegeben habe. Der kleine Cut an seinem linken Oberlid wurde geklebt. Dabei wurde Wundkleber verwendet. Nur knapp sechs Minuten später verwandelte der 25-Jährige den entscheidenden Strafstoß. „Ich war so klar im Kopf, dass ich den Elfmeter machen konnte“, so Pieringer.

Oh, wie ist das schön: Die Spieler des 1. FC Heidenheim (hier Marvin Pieringer, Tim Siersleben, Jan Schöppner und Adrian Beck) freuten sich nach dem Sieg beim VfL Wolfsburg.

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In der zweiten Halbzeit prallten Pieringer und Bornauw noch einmal mit ihren Köpfen zusammen. Der Frage, ob er keine Schmerzen gehabt habe, wich der FCH-Angreifer mit einem Scherz aus: „Es war zum Glück eine andere Stelle.“