Heimspiel des 1. FC Heidenheim

An markanten Stellen: So sieht in Heidenheim der Protest gegen RB Leipzig aus

Protest oder Provokation? Vor dem Heimspiel des Bundesligisten 1. FC Heidenheim gegen RB Leipzig (Samstag, 20. April, 15.30 Uhr) sind von Unbekannten auf den Reutenen Aufkleber gegen den Verein aus Leipzig platziert worden. Wieso das eine Tradition hat:

Nur spielen? Schon lange nicht mehr. Im Profifußball geht es um enorme Summen, nicht nur bei der Vermarktung der Medienrechte oder beim kürzlich gescheiterten Investorendeal. Auch hinter den Vereinen steht Kapital, hinter manchen Klubs mehr, hinter anderen weniger. Steht „RB“ für „Rasenball“ oder doch eher für „Red Bull“?

Für seine Gegner steht der Verein jedenfalls symbolisch für die fortschreitende Kommerzialisierung des Fußballs. Bereits in der 3. Liga war die Kritik der organisierten Fanszenen an RB Leipzig groß. Mehr noch, „das Kunstgebilde“ RB gilt als der Inbegriff der reinen Geschäftemacherei.

Es wurde fleißig geklebt, hier am Basballpark. Foto: ed

So gab es die Kampagne „Nein zu Red Bull!“ Für Entrüstung sorgte in der Drittligasaison 2013/14 im FCH-Heimspiel gegen Leipzig im Oktober 2013 ein Banner mit der Aufschrift „Fussballmörder RBL“, das vor der Osttribüne entrollt wurde. Gegen eine Zahlung von 2000 Euro sah der DFB von einem Verfahren gegen den FCH ab. In einer Stellungnahme distanzierte sich dieser von diesem Spruchband.

Weg mit den falschen Dollarnoten: Der Mannschaftsbus von RB Leipzig vor der Voith-Arena. Foto: HZ-Archiv/moh

„Süße Brause – nicht jedermanns Sache“, titelte die Heidenheimer Zeitung im Oktober 2014 (2. Liga), nachdem die organisierte Fanszene angekündigt hatte, dem Auswärtsspiel des FCH in Leipzig aus Protest gegen RBL fernzubleiben. Vor dem Heimspiel gegen die Sachsen in Heidenheim im September 2015 wurde deren Mannschaftsbus mit an Dollarnoten erinnernden Scheinen beworfen (2. Liga). Auf denen war unter anderem eine Karikatur von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz und ein Schriftzug „In capitalism he trusts“ zu sehen.

Noch mehr Anti-RBL-Aufkleber oberhalb der Heidenheimer Voith-Arena. Foto: ed

Nun gibt’s die Rückkehr des „Fussballmörder“-Begriffs. Im Vorfeld des FCH-Heimspiels gegen die Sachsen am Samstag, 20. April (15.30 Uhr), wurden Straßenschilder entlang der Mergelstetter Reute und der Straße, die am Baseballpark vorbei zur Voith-Arena führt (Gästeblock), mit entsprechenden Aufklebern versehen. Womöglich gibt es auch Anti-RB-Proteste beim Spiel selbst. Seit jeher sah man das im Leipziger Umfeld aber gelassen. Womöglich wird auch die „Bäbber“-Provokation so gesehen werden.

undefinedundefined