Seit durch den Sontheimer Teilort ein Teil des B-492-Umleitungsverkehrs rauscht, beschäftigen sich Bürger und Gemeinderat mit der Frage: Wie kann man Autofahrer dazu bringen, sich an die Tempo-30-Beschränkung zu halten? Viele Optionen wurden bereits diskutiert und wieder verworfen. Jetzt hat der Sontheimer Gemeinderat nach langem Hin und Her eine Entscheidung getroffen. 100-prozentig überzeugt ist man von der angestrebten Lösung aber nicht.
Verengung vor den Gebäuden 11 und 17
Was ist geplant? Mittels kleiner Baken soll an zwei Stellen die Burgberger Straße verengt werden. Und zwar auf Höhe der Gebäude 11 und 17, wo jeweils neun Baken halbkreisförmig im Boden verschraubt werden. So bleibt eine Restfahrbahnbreite von 3,75 Metern – und die Hoffnung, dass künftig mehr Autofahrer den Fuß vom Gaspedal nehmen werden.
Reiner Lindenmayer ist nicht überzeugt
Getrübt wird diese Hoffnung allerdings von der Tatsache, dass die Baken knickbar sind. Fährt man also mit dem Auto gegen oder gar über die Baken, entsteht am Fahrzeug kein Schaden. „Ich bin von davon nicht überzeugt“, lautete Reiner Lindenmayers (SPD) Urteil. Auch deshalb, weil sich einige Autofahrer sogar einen Spaß daraus machen könnten, absichtlich über die neuen Baken zu fahren. Die einst angedachten Fahrbahnschwellen, so Lindenmayer, halte er nach wie vor für die bessere Art und Weise, den Rasern vorzubeugen. Messungen zufolge rauschen sie mit durchschnittlich 50 km/h durch die Burgberger Straße.
Baken kosten nur 1500 Euro
Die gewünschten Schwellen aber sind bereits vonseiten der Polizei und des Landratsamts abgelehnt worden: zu gefährlich für Fahrradfahrer. Die stattdessen vorgeschlagenen vier Fahrbahnverengungen in Form von kleinen Verkehrsinseln hatte wiederum der Gemeinderat abgelehnt: mit 12 000 Euro schlichtweg zu teuer. Für die jetzt beschlossenen Baken muss die Gemeinde nun lediglich 1500 Euro bezahlen. Es lohne sich, diese günstige Vorgehensweise wenigstens auszuprobieren, fasste Bürgermeister Matthias Kraut die wenig begeisterten Wortmeldungen zusammen. „Wir sollten ein Signal nach Bergenweiler geben.“