Sontheim an der Brenz hat seit dem 13. März dieses Jahres eine neue Einwohnerin: Am Montag vergangener Woche um 8.26 Uhr erblickte die kleine Daria im Klinikum Heidenheim das Licht der Welt. Daria ist die Tochter des Sontheimer Bürgermeisters Tobias Rief und seiner Frau Maren Stegmaier-Rief. Sowohl den Eltern als auch dem Kind gehe es gut, lässt der Bürgermeister mitteilen, „wir hatten das Glück, dass alles glattgegangen ist“, so der frischgebackene Vater.
Mittwochs und freitags ist Bürgermeister Tobias Rief nicht im Rathaus
Tobias Rief hat sich jetzt erst einmal zwei Wochen Urlaub genommen, um für seine Frau und seine Tochter da sein zu können. Für den zweiten Lebensmonat des Kindes hat Rief dann eine Elternteilzeit geplant. Er wird dann gewissermaßen nur halbtags arbeiten. „Das muss ich dann auch arbeitszeitlich erfassen, das ist ja bei einem Bürgermeister normalerweise nicht der Fall“, so Rief. Der Schultes muss also erstmals stempeln. Wenn es sich um Veranstaltungen handelt, die außerhalb des Rathauses stattfinden, aber mit seiner Tätigkeit als Bürgermeister zusammenhängen, dann zählt auch das als Arbeitszeit. Termine wie Schulungen, Konferenzen oder Sitzungen im Landratsamt werden demzufolge als Arbeitszeit gewertet.
Geplant ist, dass Tobias Rief an einigen Tagen in der Woche komplett im Rathaus fehlen und an den anderen Tagen Vollzeit tätig sein wird. „Es bringt ja meiner Frau auch nur etwas, wenn ich tageweise daheim bin. An den Tagen, an denen ich im Dienst bin, gibt es dann ein ordentliches Programm, da kann man dann auch Termine und solche Sachen mit einbauen.“ Arbeiten möchte er idealerweise auch an solchen Tagen, an denen beispielsweise der Gemeinderat tagt. Aber mittwochs und freitags wird man den Bürgermeister dann erst einmal vergeblich im Rathaus suchen.
Elternzeit von Bürgermeister Tobias Rief: im Vorfeld abgeklärt
Was Rief betont: Das Thema Elternteilzeit sei seinerseits von Anfang an offen kommuniziert worden, auch der Gemeinderat habe sich mit seiner Auszeit in nicht-öffentlicher Sitzung befasst. „Mir war wichtig, dass sich hier kein Widerstand erhebt, bevor ich den Antrag einreiche“, teilt der Bürgermeister mit.
Der erste Teil der Elternteilzeit des Sontheimer Bürgermeisters startet nach Ostern, also Mitte April, für die Dauer eines Monats. „Ein zweiter Monat ließe sich dann später noch anschließen. Da werde ich dann aber schauen, wenn ich so etwas einplane, dass das ein Monat ist, in dem beispielsweise Sommerferien sind“, ergänzt der Bürgermeister. Ein Zeitraum also, in dem er dann auch keine Sitzungen des Gemeinderates verpassen würde.
Gemeinderat Jonas Pürckkhauer vertritt Sontheims Bürgermeister Tobias Rief
Apropos Gemeinderat: Vertreten wird Tobias Rief während seines Urlaubs von Jonas Pürckkhauer, seinem ersten Stellvertreter und Fraktionschef der Freien Wählervereinigung Sontheim. Zweiter stellvertretender Bürgermeister ist der Fraktionschef der SPD, Reiner Lindenmayer. Beide Gemeinderatsmitglieder sind ehrenamtlich tätige Stellvertreter, „und Ehrenamtler möchte man natürlich nicht über Gebühr belasten“, so Rief.
Gut vorbereitet fühlt sich Tobias Rief selbst auf das, was jetzt privat auf ihn zukommt. Er weiß, wie ein Haushalt zu führen ist, kann seine Frau also möglichst optimal entlasten. Sie solle sich erst mal um sich und das Kind kümmern, „und ich kümmere mich um alles andere“. Putzen, Kochen, waschen, einkaufen: Könnte sein, dass der Bürgermeister daheim kaum weniger Stress haben wird als im Rathaus. Und auch das Wickeln der kleinen Daria wird Tobias Rief mit übernehmen, „im Krankenhaus habe ich das jetzt meistens auch schon gemacht“, sagt er. „Nur das Füttern kann ich nicht übernehmen“, ergänzt er lachend.
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