Jürgen Simon fing bei der Bundeswehr an, Blut zu spenden – da lockte ein Tag Sonderurlaub. Der Maschinenbautechniker arbeitete danach in Ulm, las und hörte von den Aufrufen, Blut oder dessen Teile in verschiedenen Formen zu spenden und tat dies viele Jahre in der Blutspendezentrale auf dem Ulmer Eselsberg, später kamen Vor-Ort-Spenden in Niederstotzingen hinzu, alle 56 Tage, denn sechsmal darf ein gesunder Mensch im Jahr 500 Milliliter Blut abgeben. Simon: „Ich habe nur gute Erfahrungen gemacht und wurde überall freundlich behandelt.“

Der eifrige Spender erinnert sich an frühere Blutspende-Aktionen, wo man noch lange anstehen musste. „Mit der Anmeldung geht das jetzt ganz schnell“, freut er sich. Weil er ein „Überzeugungstäter“ ist, warb der fünffache Familienvater mit Erfolg im großen Verwandten- und Bekanntenkreis für die Blutspende. „Man weiß ja nie, ob man nicht selbst dankbar für eine solche Hilfe ist“, betont er. Er denkt dabei an einen eigenen Unfall vor 20 Jahren zurück. Und wenn er nicht am Arbeiten oder Blutspenden ist, dann sitzt der sympathische Niederstotzinger auf seinem Motor- oder Fahrrad, wandert oder macht es sich einfach mal gemütlich im Garten. Früher war er im Musikverein aktiv und spielte Tenorhorn.

Der Niederstotzinger Jürgen Simon spendet auch Plasma und Stammzellen

„Mir geht es darum, Leuten zu helfen“, sagt Jürgen Simon bescheiden, wenn man ihn nach seiner Motivation befragt. Das hat er bereits 225 Mal beim Vollblutspenden getan, wofür er jetzt im Rathaus geehrt wurde. Doch das ist bei dem 60-Jährigen nicht alles: Hinzu kommen Teilblutspenden wie Plasma. Außerdem noch Stammzellen. Insgesamt weist sein Blutspenderausweis 375 Spenden aus, das ist rekordverdächtig.

Hohe Anerkennung zollten ihm dafür Bürgermeister Marcus Bremer sowie Manuel Kerler und Ferdinand Honold von der örtlichen DRK-Bereitschaft. Bremer: „Ich habe kürzlich mit einem jungen Mann gesprochen, der 30 Blutkonserven bei einer Not-Operation brauchte. Es wäre wünschenswert, wenn noch mehr Menschen dem Vorbild von Jürgen Simon folgen würden.“