Aus Weiß wird Grau, aus Grau wiederum Schwarz. 2023 soll der Abbau der grauen sowie der weißen Flecken in Nattheim und seinen Teilorten große Schritte nach vorne machen. Das Ellwanger Unternehmen NetCom BW hatte im November angekündigt, bis Ende 2024 jedem Haushalt in Nattheim Zugang zum unternehmenseigenen Glasfasernetz zu bieten. In manchen Bereichen muss die Gemeinde Nattheim jedoch Vorarbeit leisten, bevor die NetCom tätig werden kann.

Keine Kosten für Anwohner

Konkret betrifft das rund 220 Haushalte in Nattheim und seinen Teilorten, deren Internetgeschwindigkeit weniger als 30 Mbit/s im Download beträgt. Vornehmlich handelt es sich dabei um Aussiedlerhöfe und Weiler sowie Grundstücke, die an die Trassen jener Weiler angrenzen. Der Gemeinderat hat kürzlich die Tiefbauarbeiten für die Breitbandverlegung in diesen weißen Flecken vergeben. Im kommenden Jahr wird die Firma Knaak Rohrvortrieb damit beginnen. Insgesamt liegen die Kosten bei rund 5,5 Millionen Euro; rund 90 Prozent werden über Zuschüsse des Bundes sowie des Landes Baden-Württemberg gefördert.

Die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner – für alle ist der Anschluss kostenfrei – werden von der Gemeinde angeschrieben. Parallel wird Anfang nächsten Jahres die NetCom mit der Vermarktung ihres Angebots beginnen. Das Ellwanger Unternehmen plant, das dann ausgebaute Glasfasernetz der Gemeinde zu übernehmen. In diesem Zuge profitiert NetCom auch vom Zuschuss durch Land und Bund – der Hausanschluss ans Netz durch NetCom ist im ersten Jahr für alle Bürger kostenlos.

Wer keinen Hausanschluss möchte, bekommt dennoch eine Leitung bis an die Grundstücksgrenze verlegt. Man kann sich später also noch umentscheiden. Laut Jochen Schmid, Prokurist des Ellwanger Unternehmens, greift beim Breitbandausbau das Prinzip „Open Access“. Demnach soll jedem qualifizierten Anbieter von Breitband-Diensten Zugang zum Netz der NetCom BW ermöglicht werden. Bürger können ihr Internet also auch von Drittanbietern beziehen, sofern diese gewillt sind, das Netz von NetCom zu nutzen.