Die Bürgerinnen und Bürger in Hermaringen sind mit ihrem Lebensumfeld sehr zufrieden, wie eine Umfrage zeigte. Lediglich eine Gruppe fühlt sich vernachlässigt und das sind die Jugendlichen. Das soll sich jetzt bessern: der Gemeinderat stimmt der Bau eines Pumptracks auf dem Kupferschmied zu. Wenn alles glatt läuft, könnte er im nächsten Frühjahr gebaut werden.

Eine Gruppe junger Leute war sogar direkt auf Bürgermeister Jürgen Mailänder zugekommen, mit der Bitte eine solche Sportanlage zu bauen. Das Thema war auch immer mal wieder im Gemeinderat aufgetaucht, doch die Kosten ließen die Mitglieder des Gemeinderates eher verhalten reagieren. Nun aber hatte Bürgermeister Jürgen Mailänder gute Nachrichten: Der Pumptrack erhält eine Leader-Förderung von 108.500 Euro. Außerdem konnten Sponsoren gefunden werden, die Geld- und Sachspenden in Höhe von 51.500 Euro beisteuern.

Rund 55.000 Euro Kosten für die Gemeinde

Die Gesamtkosten der Anlage werden mit rund 215.000 Euro angegeben. Damit, so Mailänder, müsste die Gemeinde selbst noch rund 55.000 Euro drauflegen. Ein weit geringerer Betrag, als jeder der beiden neuen Spielplätze die Gemeinde koste, argumentierte er. Er warb für den Pumptrack als Freizeiteinrichtung, die vielseitig von unterschiedlichen Altersgruppen und mit verschiedenen Fahrzeugen genutzt werden könne.

„Ich bin dafür“, erklärte Peter Müller, dennoch wolle er auf mögliche Beschwerden wegen Lärm hinweisen. Vielleicht könne man dem mit entsprechenden Öffnungszeiten entgegenwirken. Es müsse ohnehin auch ein schalltechnisches Gutachten erstellt werden, erklärte Mailänder und da auch eine Umzäunung vorgesehen sei, könne man darüber auch die Öffnungszeiten regulieren. „Eigentlich ist es dort am weitesten weg von der Bebauung“, argumentierte Mailänder. Wegen der zahlreichen Schutzgebiete rund um den Ort sei es schwierig, ein Gelände zu finden. Auf dem Kupferschmied liege der Pumptrack in direkter Nachbarschaft zu den Sportanlagen.

Wichtiges Zeichen an die junge Generation

Martin Birzele wünschte sich, dass noch ein paar Bäume gepflanzt werden, wenn man schon rund 700 Quadratmeter Fläche versiegele. Robert Schmid zeigte sich eher skeptisch: „Ich weiß nicht, ob jedes Dorf so was braucht.“

Stefan Czichon dagegen war begeistert, dass hier für die Jugendlichen ein Angebot entsteht. Er sehe darin auch ein wichtiges Zeichen an die jungen Menschen, dass man Erfolg habe, wenn man sich für eine Sache stark mache und sich dafür einsetze. Allein schon der Schritt, sich an den Bürgermeister zu wenden, erfordere Mut.

Wie genau die Streckenführung des Pumptracks aussehen wird, sollen die Jugendlichen selbst bestimmen dürfen. Der Bürgermeister verwies auf einen Termin im Herbst, bei dem alle Vorschläge gesammelt werden. Ein Vertreter der Firma, die den Track plant, werde dann versuchen, die Vorschläge nach Möglichkeit umzusetzen.

Verzögerung für Sportfeld


Ein weiteres Sportangebot für Jugendliche wird das Multifunktionssportfeld sein, das im Zuge der Neugestaltung des Schulhofs eigentlich bereits in diesem Jahr hätte gebaut werden sollen. Wie Bürgermeister Jürgen Mailänder in der Sitzung des Gemeinderates mitteilte, komme es zu einer Verfahrensverzögerung bei der Förderung. Vermutlich werde man erst im kommenden Jahr bauen können. Das betreffe auch den zweiten Bauabschnitt der Schulhofsanierung.