Arbeitswelt nach Corona und mögliche Bauvorhaben

Wie es bei der Firma Hauff-Technik in Hermaringen weitergeht

Firmenleitung und Mitarbeiter beschäftigen sich gemeinsam mit der Frage, wie Arbeitsplätze und Kundenkontakte künftig aussehen könnten. Wie lässt sich dabei eine „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ zwischen Büro und Fertigung vermeiden?

Wie es bei der Firma Hauff-Technik in Hermaringen weitergeht

Die vergangenen Monate haben in vielen Arbeitsbereichen zu Veränderungen geführt. Homeoffice ist in vielen Firmen zur Selbstverständlichkeit geworden. Nicht immer aus Überzeugung, sondern auch, weil Arbeitgeber dazu angehalten waren. Aber wird das auch der Weg in der Zukunft sein? Darüber macht man sich derzeit bei Hauff-Technik in Hermaringen viele Gedanken. Geschäftsführer Dr. Michael Seibold formuliert es salopp: „Ist der Küchentisch die Lösung aller Dinge? “

Was er damit meint: mit einem Laptop zu Hause ist es aus seiner Sicht bei Weitem nicht getan. Im Büro vor Ort habe man in seiner Firma in den vergangenen Jahren optimale Arbeitsbedingungen geschaffen, sowohl in technischer Hinsicht als auch was gesundheitliche Prävention betrifft. Das sei zu Hause so kaum umsetzbar. Bisher habe die Homeoffice-Lösung während der Pandemie gut funktioniert, aber um dauerhafte Lösungen zu schaffen, noch nicht gut genug.

Keine Zwei-Klassen-Gesellschaft zwischen Büro und Fertigung

Seibold ist überzeugt, dass man nicht zu einer Arbeitswelt wie vor der Pandemie zurückkehren werde, es werde aber auch nicht so weitergehen wie im Moment. Zudem sieht er den Zwiespalt zu den Mitarbeitern in der Fertigung. Bei Hauff setzte man sich schon lange dafür ein, dass sich Mitarbeiter aus Büro und Produktion als Kollegen begegnen. Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft wäre folglich aus seiner Sicht ein deutlicher Rückschritt.

Derzeit befinde man sich in einem Prozess und feile an verschiedenen Lösungen, wie es in den nächsten Jahren mit Hauff weitergehen könnte. Einen wichtigen Part spielen dabei die Kunden. Wie aber erreicht man die am besten und überzeugt sie von den Produkten? Bisher setzte Hauff, wie andere Firmen auch, auf große Messen.

Sind große Messen noch eine Option für die Firmen?

Die Frage sei aber, wann diese wieder stattfinden können und ob das überhaupt noch eine Option ist. Man überlege also auch: „Wie sieht der Kundenkontakt der Zukunft aus?“ erklärt Seibold. Die Idealvorstellung sei es, dass der Kunde ins Haus komme und man die Produkte im Live-Einsatz vorführen könnte. Also ein neues Kundenzentrum oder ein Gebäude, das verschiedene Nutzungen zulässt?

Hauff hat Interesse an weiterem Baugrund in Hermaringen

Das sei im Moment alles noch Zukunftsmusik, bremst Seibold. Klar ist aber: Hauff wächst weiter. Auch wenn Corona für Hauff Auswirkungen hat, zeichnet sich bereits jetzt ein sehr gutes erstes Halbjahr für die Firma ab.

Seibold rechnet damit, dass die 100 Millionen Euro Umsatzmarke in diesem Jahr überschritten werden könne. Nachdem Hauff bei der Gemeinde bereits Interesse an weiterem Gelände im Gewerbegebiet angemeldet hat, scheint man einem weiteren Bauvorhaben nicht abgeneigt.