Am Mittwoch, 7. Oktober, trifft die Warnstreikwelle auf die Stadt Heidenheim. Der Verdi-Bezirk Ulm-Oberschwaben ruft Beschäftigte der Stadt, des Landratsamtes, der Stadtwerke, der Kreissparkasse, der Agentur für Arbeit und der Stadt Giengen dazu auf, die Arbeit nieder zu legen. Das Personal der städtischen Kindertagesstätten wird sich ebenfalls am Warnstreik beteiligen, heißt es in einer Pressemitteilung des Verdi-Bezirks. Die Eltern seien rechtzeitig informiert worden und in den großen Einrichtungen wird eine Notbetreuung vorgehalten.

Nur Notfall-Operationen am Mittwoch

Auch Beschäftigte der Kliniken Heidenheim werden zeitweise in den Warnstreik gerufen. Ab Beginn der Frühschicht bis zum Ende der Spätschicht können nur Notfalloperationen durchgeführt werden. Verdi habe hierzu mit dem Arbeitgeber eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen, die vorsieht, dass für eventuelle Notfälle eine ausreichende Personalbesetzung im OP vorhanden ist, teilt die Gewerkschaft mit.

Kundgebung auf Eugen-Jaekle-Platz

Um 9.30 Uhr werden Beschäftigte der Kliniken an einer öffentlichen Streikversammlung am Platz vor dem Congress Centrum teilnehmen. Im Anschluss startet der Demonstrationszug über die Schlosshaustrasse in die Stadtmitte zum Eugen-Jaekle-Platz. Dort werden sich ab 11.30 Uhr auch die Beschäftigten aus den anderen zum Warnstreik aufgerufenen Betrieben versammeln. Um 12 Uhr findet eine öffentliche Kundgebung statt.

Differenzen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern

Das Verhalten der Arbeitgeber in der zweiten Tarifverhandlungsrunde sorge für Empörung bei Arbeitnehmern in Krankenhäusern, Kindertagesstätten, Verwaltungen, bei Stadtwerken und vielen anderen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes, heißt es in einer Pressemitteilung der Verdi-Bezirksleitung Ulm-Oberschwaben. „Das Null-Angebot ist schon schäbig genug. Das Ansinnen der Arbeitgeber, die Leistungsprämie zu streichen und die Eingruppierung zu verschlechtern, stellt eine Provokation dar, angesichts der gestiegenen Arbeitsbelastung“, beschreibt Maria Winkler, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Ulm-Oberschwaben die Stimmung bei den Beschäftigten.

Was fordern die Streikenden?

Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde für die 2,3 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen eine Erhöhung der Entgelte um 4,8 Prozent, mindestens 150 Euro monatlich sowie für die Auszubildenden 100 Euro mehr. Im Verdi-Bezirk Ulm-Oberschwaben sind rund 25 000 Tarifbeschäftigte in Verwaltungen, Krankenhäusern, Bauhöfen, Kindertagesstätten, Kultureinrichtungen, Energiebetrieben und im Nahverkehr betroffen. Die öffentlichen Arbeitgeber haben in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am Donnerstag, 22. Oktober, in Potsdam.