Eigentlich sollte es ein Jahr werden, in dem sich auf dem HZ-Spendenportal viel bewegt und erneuert. Der große Meilenstein von einer Million Euro Gesamtspenden seit Bestehen von „Unsere Hilfe zählt“ sollte spätestens im Sommer gefeiert werden. Und es sollte ein neues Angebot für Vereine geben: Sie sollten auf dem HZ-Portal nicht mehr nur um Geldspenden werben können, sondern auch um Zeit. Zeit in Form von Hilfe durch engagierte Bürger.
Helfer und Vereine sollten auf moderne Weise online zusammenfinden – ähnlich einer Partnersuche für sozial Engagierte. Alles war vorbereitet, die Technik stand, doch dann kam Corona und warf alles über den Haufen. Das, was dem Organisationsteam von „Unsere Hilfe zählt“ mit seiner Agenda widerfuhr, widerfuhr aber bekanntermaßen allen.
Im April die erste Corona-Aktion
Schnell wurde im März zudem klar: Der Lockdown trifft nicht nur Gastronomie, Handel, Selbstständige und professionelle Kulturschaffende, sondern auch die meisten Vereine im Kreis. Keine Veranstaltungen konnte stattfinden, kaum ein Kurs angeboten werden, das Soziale kam zum Erliegen und damit die für die meisten Gruppen wichtigsten Einnahmequellen: Feste, Märkte, Bühnenaufführungen, Beratungsangebote, Ausbildung. Weil aber Kosten weiterlaufen, Kredite abbezahlt und Pachten überwiesen werden müssen, tauchte bald die alles bestimmende Frage auf: Wie soll das gehen?
Bereits im April startete auf „Unsere Hilfe zählt“ daher die erste große Spendenaktion des Jahres für Vereine, die wegen Corona drohten, in Not zu geraten. Binnen weniger Wochen spendeten HZ-Leser fast 30 000 Euro für diese Aktion. Eine Heidenheimer Firma verkaufte Masken und spendete einen Teil des Erlöses an „Unsere Hilfe zählt“. Und auch aus einer privaten Nähaktion floss eine vierstellige Summe ans Portal. Und dabei sollte es nicht bleiben.
Hilferufe aus dem Ausland
Selbst im Sommer, normalerweise eine spendenschwache Zeit, gingen jeden Monat beachtliche Summen ein. Und gegen Herbst wurde klar: Es geht nicht nur um Hilfe für Vereine, die im Landkreis ihre Projekte umsetzen. Es geht auch um die Gruppen, die sich für benachteiligte Menschen im Ausland einsetzen. So erreichten die HZ Hilferufe mehrerer Initiativen aus Heidenheim und Umgebung, die sich seit Jahren für Kinder und Jugendliche in Nepal, Simbabwe, Uganda, Ghana und Litauen einsetzen.
Während man sich in Deutschland über die Widrigkeiten für Urlaubsrückkehrer unterhielt, ging es in den Dörfern in Afrika darum, woher noch Nahrung zu beschaffen sei und wie Schulen weitergeführt werden, nachdem die Person, die sich dort seit Jahren im Alleingang um alles gekümmert hatte, an Corona verstorben war. Auch diese Projekte waren im Advent Teil der Aktion, die die Kreissparkasse Heidenheim seit 2013 jedes Jahr für „Unsere Hilfe zählt“ ermöglicht.
HZ-Leser spendeten insgesamt fast 160 000 Euro
So turbulent dieses Jahr auf „Unsere Hilfe zählt“ startete, so bemerkenswert ist nun der Ausgang. Denn: HZ-Leser spendeten insgesamt mehr als 158.000 Euro, die Grenze von einer Million Euro an Gesamtspenden wurde im Frühjahr schneller überschritten als erwartet, und mit 95.000 Euro während des Advents kam es zur größten Summe, die seit 2015 bei einer Adventsaktion erlöst wurde.
Erstmals gab es zudem keine Spenden-Verdoppelung. Stattdessen wurden wöchentlich drei Spendensieger gekürt. Insgesamt zwölf Projekte bekamen so einen Zuschuss von 1000 bzw. 500 Euro von der Kreissparkasse Heidenheim. Weitere vier Projekte wählte die Sparkasse zudem nach Ablauf der Aktion aus, um diesen einen Corona-Bonus zukommen zu lassen (siehe unten).
Insgesamt unterstützte die Sparkasse die Aktion mit 10.000 Euro und übernahm auch dieses Jahr erneut sämtliche Transaktionskosten, die beim Spenden entstehen. So wird ermöglicht, dass 100 Prozent jeder Spende ohne Abzüge weitergegeben werden können.
Im Februar Spendenquittungen, im Januar Berichte von Projekten
Wann es mit den ursprünglichen Plänen für „Unsere Hilfe zählt“ weitergehen kann, ist noch unklar. Sicher ist jedoch: Auch fortan können gemeinnützige Vereine aus dem Kreis Heidenheim Spendenaufrufe einstellen und auch weiterhin sind Spenden an diese Vereine über das Portal jederzeit möglich. Auch nach Ende der Adventsaktion gibt es zahlreiche Gruppen, die weiter Hilfe brauchen.
Und ob Spender ein Projekt vor Ort oder im Ausland unterstützen – eine Spendenbescheinigung für alle Spenden, die bis 31. Dezember 2020 getätigt werden, wird im Februar 2021 per Email zugestellt. Und schon im Januar wird in der HZ zu lesen sein, welche Projekte durch die Großzügigkeit von HZ-Lesern wie und in welche Richtung vorangebracht werden konnten.
Heidenheim
Vier Projekte erhalten Corona-Hilfe in Höhe von 500 Euro
Nach dem Ende der Adventsaktion hat die Kreissparkasse vier weitere Projekte ausgewählt, die einen Zuschuss erhalten. Unterstützt werden Spendenaufrufe, die vor dem Hintergrund von Corona gestartet wurden. Jeweils 500 Euro der Kreissparkasse Heidenheim gehen
an den Verein Therapie-Raum Heidenheim für das Projekt "Coronabedingte Schließung der Kursräume“.
an den Kinderschutzbund Heidenheim für das Projekt "Corona-Hilfe für den Kinderschutzbund"
an den Verein Freunde Schaffen Freude e.V. Dischingen für das Projekt "Die Kabarettbühne der ARCHE ist seit Covid-19 leer"
an den Verein Musical Sehnsucht Herbrechtingen für das Projekt "Solidaritätsticket Benefiz Musical Gala - Corona Hilfe".