Im Bereich der Iglauer Straße am Zanger Berg wurden mindestens elf getötete Igel von Unbekannten abgelegt. Innerhalb der vergangenen Wochen wurden sie an verschiedenen Stellen gefunden – das berichteten Landratsamt und Polizei. Die Tiere wurden mit Kabelbindern erdrosselt, gefesselt und teilweise totgetreten. Die Hinweise kamen von Privatpersonen an das Landratsamt.

Dem Veterinäramt sind aus den vergangenen Jahren keine vergleichbaren Fälle bekannt. Im Internet auf sozialen Netzwerken kursierte ein Bild eines der toten Tiere und seiner Verletzungen. Unter Tierschützern lösten die Fälle Bestürzung aus, sodass zwei Belohnungen ausgesetzt wurden für Hinweise auf den Täter.

Die Tierschutzorganisation Peta bietet 1000 Euro für Aussagen von Zeugen, die zur Überführung der Verantwortlichen führen. „Es ist erschreckend, wie brutal die Täter die Igel zu Tode gequält haben“, sagt Judith Pein, Mitglied der Organisation. „Wer Tiere aus Spaß quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalt gegenüber Menschen zurück“, macht Peta in einer Pressemitteilung deutlich.

Auch das Tierheim in Heidenheim reagierte auf die gequälten Igel. Von den Heidenheimer Tierschützern werden laut einer Pressemitteilung jedes Jahr Igel versorgt und aufgepäppelt, um sie durch den Winter zu bringen. „Welche Verrohung, Gefühlskälte und Abartigkeit muss in jemandem vorgehen, der wehrlose Lebewesen zu Tode quält?“, fragt Stefan Hitzler vom Kreistierschutzverein. Da der Verein selbst kein Geld aussetzten könne, hat der Verwaltungsausschuss 500 Euro gesammelt. Die Belohnung winkt demjenigen, der Hinweise zur Ergreifung des Täters gibt.

Die Gewerbe- und Umweltermittler mit Sitz in Geislingen gehen dem Fall momentan nach. In Heidenheim und Geislingen wurden vergangenes Jahr 20 Fälle von Tierquälerei gemeldet. Drei davon betrafen die Stadt Heidenheim direkt. Die meisten Fälle betreffen die nicht artgerechte Tierhaltung – Hunde, in Autos gesperrt werden zum Beispiel. Wildtiere sind nur selten betroffen. Am häufigsten bearbeiten die Ermittler Umweltstraftaten wie die entsorgung von Abfall in der Natur. Hinweise nehmen die Polizei unter Tel. 07321.3220 sowie das Veterinäramt unter Tel. 07321.3212601 entgegen. Peta ist unter Tel. 01520.7373341 erreichbar.

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