Über mehr als zwei Jahre hinweg wurde der Werkstattbau der Technischen Schule in Heidenheim komplett umgebaut und saniert. Am Samstag fand dann auch die große offizielle Eröffnung, verbunden mit einem Tag der offenen Tür statt. Dabei erhielten zahlreiche Besucher die Gelegenheit, sich anzuschauen, was in den zurückliegenden Monaten geschaffen wurde.

Den Sprung in die Gegenwart geschafft

Und dass sich das sehen lassen kann, ist offensichtlich: Moderne Maschinen und offene, helle Räume, in denen Auszubildende in den unterschiedlichsten technischen und handwerklichen Berufen ausgebildet werden zeigen, dass die Technische Schule den Sprung in die Gegenwart geschafft hat und auch für die Zukunft gut aufgestellt ist. „Wir haben hier im Prinzip einen Neubau in historischer Hülle geschaffen“, sagte denn auch Christoph Baur von der Architektengruppe Wittmann, die für den Umbau und die Sanierung verantwortlich zeichnete.

Gebäude wurde von Grund auf saniert

Er zeigte auch die Schwierigkeiten auf, mit denen das Unterfangen behaftet war und sprach von „teils sehr heftigen Einschnitten“. Das 70 Jahre alte Werkstattgebäude sei von Grund auf saniert worden und damit für weitere Jahrzehnte nutzbar, sagte Baur und brachte dabei auch die Nachhaltigkeit ins Spiel.

Ziel des ganzen Unterfangens sei es gewesen, das Gebäude zukunftsfähig zu machen und dabei auch auf die neuen pädagogischen Konzepte Rücksicht zu nehmen, die sich über die Jahrzehnte hinweg stark verändert haben. Dabei habe es erhebliche bauliche Herausforderungen, etwa den Brandschutz, Lüftungstechnik sowie die Optik und die Statik gegeben. Dass die gesamte Sanierung während des laufenden Schulbetriebs über die Bühne gegangen sei, habe das Projekt nicht leichter gemacht, so Baur.

Schulleiter Benkmann-Köhler spricht von höchstem Niveau der Ausbildung

Um das zu ermöglichen, habe man die Werkstatt immer wieder in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt, in denen teils unterrichtet wurde, während in anderen die Bauarbeiten stattfanden, erklärte Schulleiter Markus Benkmann-Köhler. „Das Ganze war finanziell und von der Umsetzung her eine Herausforderung“, auch habe man die Stundenpläne immer wieder anpassen müssen. Letzten Endes jedoch sei alles gut gegangen „und mit der Werkstatt sind wir jetzt am Puls der Zeit und können eine Ausbildung auf allerhöchstem Niveau anbieten“, so Benkmann-Köhler.

Landrat Peter Polta nannte die abgeschlossene Sanierung des Werkstattbaus einen „wichtigen Meilenstein“. Vor allen Dingen in einer Region, in der die Kernkompetenz der Wirtschaft beim Schwerpunkt Metall liege, müsse auch die Ausbildung ständig weiterentwickelt worden. Stolz schaue er auf das, was aus der 1860 gegründeten „Weberschule“ im Laufe der vielen Jahrzehnte und durch zahlreiche Erneuerungen, Neu- und Umbauten geworden sei. 7,5 Millionen Euro habe der Landkreis in die jüngste Sanierung investiert, unterstützt auch durch Fördermittel des Landes. „Damit haben wir ein ideales Lernumfeld für eine zeitgemäße Ausbildung geschaffen“, so Polta. Und man habe bewiesen, dass nicht immer alles neu gebaut werden müsse, sondern auch der Bestand saniert werden könne.

Gute Kooperation mit Wirtschaft und Industrie

Vor allen Dingen im Hinblick auf den allgegenwärtigen Fachkräftemangel sei es von großer Bedeutung, optimale Ausbildungsbedingungen und hohe Qualitätsstandards zu schaffen. Möglich sei das nur durch die gute Kooperation mit Wirtschaft, Industrie und Handwerk, sagte der Landrat.

Auch Martin Sabelhaus, Abteilungsleiter im Regierungspräsidium Stuttgart, sprach von der Technischen Schule als „wichtigem Baustein für die duale Ausbildung“. Es sei wichtig, die nachkommenden Generationen „in Lohn und Brot“ zu bringen. Die Bemühungen um die duale Ausbildung sorgten dafür, dass in Deutschland und insbesondere in Baden-Württemberg die Jugendarbeitslosigkeit deutlich niedriger sei als in anderen europäischen Ländern. „Dafür liefert die Berufsschule einen unverzichtbaren Beitrag“, so Sabelhaus.

Mit dem umgebauten und sanierten Werkstattbau sei die Schule in der Lage, auf den ständigen Wandel in den beruflichen Anforderungen zu reagieren, auch was die Digitalisierung betreffe: „Wir müssen in der Ausbildung aktiv und auf dem aktuellen Stand bleiben, letztendlich profitieren alle davon“, betonte Sabelhaus.