Donnerstag, 10:59 Uhr. Gleich wird es ernst. Natürlich ist alles nur eine Übung, trotzdem waren viele Menschen gespannt, was um 11 Uhr beim Warntag passieren würde. In dem Infomaterial der bundesweiten Aktion fanden sich Hinweise auf Sirenen sowie Lautsprecherwagen, Radio- und Fernsehsender sollten ihr Programm unterbrechen. Wichtiges Instrument in modernen Zeiten sind zudem Warn-Apps wie „Nina“, die ebenfalls Alarm schlagen soll.
Pünktlich um 11 Uhr bleibt es still in Heidenheim, auch in Giengen oder Gerstetten waren weder Sirenen, noch Lautsprecherdurchsagen zu hören. Und auch auf dem Handy scheint es nicht direkt so zu funktionieren, wie es soll: In den sozialen Medien herrscht Unsicherheit, bei vielen Menschen sendet die Warn-App „Nina“ entweder keine oder verspätete Meldungen, und auch Push-Mitteilungen kommen teils erst um 11.40 Uhr an, rund 20 Minuten nach dem eigentlich geplanten Ende des Probealarms.
Warum gab es keine Sirenen?
Dass es keinen Sirenenalarm geben wird, das war für den Landkreis Heidenheim angekündigt, dennoch waren viele Menschen verunsichert. Schließlich hatte man in überregionalen Medien ja tagelang von den angekündigten Sirenen zum Warntag gelesen. Als dann alles still blieb, drängte sich so manchem Facebook-Nutzer der makabre Gedanke auf, ob man im absoluten Ernstfall überhaupt etwas mitbekommen würde.
Heidenheim
Lautsprecherdurchsagen in Zukunft geplant
In den kommenden Jahren könnte es allerdings auch im Kreis Heidenheim etwas weniger still werden, sagt Kreisbrandmeister Michael Zimmermann, der sich beim Landratsamt als Untere Katastrophenschutzbehörde ebenfalls mit der Warnung der Bevölkerung im Gefahrenfall auseinandersetzt. Bei ähnlichen Probealarmen im Landkreis, die jährlich stattfinden sollen, könnte man etwa auf Lautsprecherdurchsagen von Polizei- oder Feuerwehrfahrzeugen als eine weitere konkrete Maßnahme zurückgreifen. Für den diesjährigen Warntag sei dies noch nicht möglich gewesen, auch aufgrund der angespannten Personalsituation durch Corona.
Und auch die Warn-App funktioniert bis dahin vielleicht schon bei allen Menschen korrekt, und kann rechtzeitig Bescheid geben, wenn wirklich einmal Alarm geschlagen wird. „Diese Warn-Apps sind absolut sinnvoll, und zwar nicht nur im Katastrophenfall“, sagt Zimmermann. So erhalte man über die Apps auch stets aktuelle Informationen zum Verhalten in der Coronakrise, sowie konkrete Unwetterwarnungen für den Bereich, in dem man sich aufhält.
Heidenheim