Nachdem Herbrechtingens Bürgermeister Daniel Vogt zwei Jahre wegen Corona vom Rathaussturm verschont blieb, wurde er nun am „Gombigen Doschdig“ von den Buiga Hexa um seine Krawatte erleichtert und in den bereits gut gefüllten Bürgersaal geführt. Um den Hals trug das Stadtoberhaupt in seinem auffallend glitzernden Anzug den symbolischen Rathausschlüssel, auf den es die Hexen abgesehen hatten.
„Heute regieren wir, das ist jetzt unser Revier“, rief Andreas Wieczorek, Vorsitzender der Buiga Hexa, im Rahmen seiner Hexenrede ins Mikrofon. Zuvor zog er reimend unter anderem über die kalte Wartberghalle für den Schulsport und das überwiegend verwaiste Buigen-Center her, in dem sich die Buiga Hexa – nicht ganz ernst gemeint – die Einrichtung eines Hexenheims vorstellen könnten. Auch die städtischen Auflagen für Veranstaltungen wie den Ratzenball am kommenden Samstag in der Bibrishalle bekamen Spott ab: „Da muss a Boda nei, worauf steht dann die Bar, doch wie man den verlegt, ist noch nicht so klar.“
Herbrechtinger Buiga Hexa danken den Gründerinnen der Gruppe
Obwohl nun die Hexen das Sagen hatten, übergaben sie das Wort an Vogt: „Bürgermeister bin ich bald vier Jahr, und gelassen habt ihr manchmal an mir kein gutes Haar.“ Sein Versprechen weiterhin: Ob für Kinder, Schule, Begegnungsstätte oder Skaterpark, er mache sich für die Herbrechtinger stark.
Nette Geste: Anlässlich des 33-jährigen Bestehens der Buiga Hexa – Schnapszahl-Geburtstage sind für Narren von großer Bedeutung – wurde den Frauen gedankt, die die Gruppe damals gründeten. Das Publikum bekam dann auch noch Tänze der Buiga Hexa, der Tanzmäuse und der Schwabbelbäuche zu sehen.
Bilderglerie Faschingssturm der Herbrechtinger Buiga-Hexa 2023
Jürgen Mailänder tritt in Hermaringen in die Pedale
Energiekrise – halb so schlimm, wenn man findige Ideen hat, wie das Hermaringer Rathausteam. Und damit sich das alle gleich richtig gut vorstellen können, kam Bürgermeister Jürgen Mailänder samt Anhang im sportlichen Radler-Outfit zum Rathausturm der Hermaringer Dorfhexa. Die staunten nicht schlecht und waren wohl sehr erleichtert, dass sich das Ortsoberhaupt zum Radtrikot eine Krawatte angezogen hatte, denn schließlich muss eine solche traditionsgemäß am Glombigen Donnerstag abgeschnitten werden.
Aber wie war das jetzt mit der zündenden Idee, mit der man im Rathaus der Energiekrise trotzt? Der Erfolg beim Stadtradeln hatte die Erleuchtung gebracht: „Es lässt sich halt ganz lässig radeln mit prächtigen Beamtenwadeln.“ Soviel Power muss genutzt werden, das war klar. Im Keller sei man nun am Treten „was das Zeug hält, wie Raketen. Denn wenn‘s mal einen Engpass hat, sind wir das Notstromaggregat“. Einfach genial, da sahen die Hexen mit ihrem Traktor ganz schön alt dagegen aus. Der Bürgermeister riet ihnen den Besen zu nehmen oder noch besser das Rad. Denn für die Rathausspitze ist klar: Hermaringen ist das neue Mekka für den Radsport. „Die Tour de France wird weichen müssen, ab jetzt läuft nur noch Tour de Güssen“.
Bildergalerie Rathaussturm der Hermaringer Dorfhexa 2023
Selbstsichere Hexen beim Faschingssturm in Niederstotzingen
In Niederstotzingen hatten die Hexen schon vor dem offiziellen Beginn des Rathaussturmes die Kontrolle übernommen. Als die Stotzinger Hexa den Rathausplatz betraten, führten sie Bürgermeister Marcus Bremer vor ihrem Zug her, eingekleidet war Bremer auch passend zum Anlass mit Kutte und Hut. So entging der Bürgermeister zwar dem Abschneiden seiner Krawatte, die Kritik der Hexen aber musste er über sich ergehen lassen.
Die Stotzinger Hexa hatten sich so einiges aufgespart, weil das Coroavirus, „der Sauhond“, zwei Jahre lang die Hexenrede verhindert hatte. Zur Sprache kamen einerseits ganz lokale Themen, zum Beispiel der Wunsch nach einem neuen Bäcker für die Stadt sowie Kritik am fehlenden Breitbandausbau im Teilort Stetten. Andererseits sprachen die Hexen auch Themen an, die außerhalb von Bremers direktem Einflussbereich lagen. So zum Beispiel die Brenzbahn, die manchmal einfach nicht fahre, und der Archäopark. Im Lonetal seien „Mammut, Pferdle und so a Löwe“ gefunden worden, das diese nun nicht mehr im Archäopark zu besichtigen sind stimmte die Hexen sehr traurig.
Bremer bekam während der ganze Rede keine Gelegenheit sich zu äußern, er durfte nur zustimmend nicken und freundlich lächeln. Natürlich wollten die Stotzinger Hexa auch das Publikum unter ihren Einfluss bekommen, was ihnen durch ihre Tänze gelang, die bei einsetzender Dunkelheit einen würdigen Abschluss für diesen „Gombigen Doschdig“ boten.