Eigenes Osbst und Gemüse anzubauen und damit einen Schritt in Richtung Selbstversorgung zu machen ist ein guter Vorsatz fürs neue Jahr. Doch wie anfangen, wenn man noch nie etwas gepflanzt hat und vielleicht auch keinen großen Garten hat?

Wolfgang Eleuther ist Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Heidenheim und gelernter Gärtnermeister. Er gibt Tipps, wie der Gemüseanbau auch für blutige Anfänger zum Erfolg werden kann:

Gurken und Radieschen klappen fast immer

Für Einsteiger geeignete Gemüsearten sind beispielsweise Gurken, vor allem Snackgurken, die bei zugekauften Jungpflanzen schon nach zwei bis drei Wochen Ernteerfolge bringen können.

Zudem empfiehlt der Experte Cocktailtomaten, die wegen ihres süßlichen Geschmacks auch bei Kindern gut ankommen. Radieschen, Pflücksalate und Spinat können problemlos selbst ausgesät werden. Sie keimen zuverlässig und schnell.

Auch auf dem Balkon kann man Gemüse anbauen

Wer keinen eigenen Garten hat, muss deshalb nicht auf eigenes Gemüse verzichten. Einige Arten können auch sehr gut auf dem Balkon angebaut werden: Gurken und Tomaten brauchen nur ein entsprechend großes Gefäß, am besten zwölf bis 15 Liter. Radieschen und Pflücksalate können in Schalen, Kisten, Balkonkästen oder auch direkt in aufgeschnittene Erde-Säcke gepflanzt werden. Kopfsalaten und Kohlrabi gefällt es auch in kleineren Eimern und Balkonkästen.

Die häufigsten Anfängerfehler sind für Eleuther klar: zu große Ambitionen und zu hohe Erwartungen. Wer gleich alles an Gemüse selbst säen will und dann auch gleich auf schwierige Arten mit langer Keimdauer wie beispielsweise Karotten zurückgreift, könnte enttäuscht werden. Beim Gießen und Düngen empfiehlt der Gärtnermeister zudem Augenmaß, genau wie bei der Auswahl der Samen: „Saatgut vom Discounter ist oft nicht hochwertig.“

Die Obst- und Gartenbauvereine stehen gerne beratend zur Seite: „Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten“, sagt Eleuther. Der OGV Heidenheim hat sich sogar seit einigen Jahren auf die Themen „Gemüse im Topf“ und „Urban Gardening“ spezialisiert. Regelmäßig gibt es dazu Vorträge.

Dieser Artikel ist teil der HZ-Serie zum Thema Gute Vorsätze für 2023.