Der Erfolg von Janosch Sadowski, Oliver Löffler und Daniel Stammler, die allesamt aus dem Kreis Heidenheim stammen, reißt nicht ab: Das Handyspiel-Unternehmen Kolibri Games, das sie gemeinsam vor vier Jahren während des Studiums in Karlsruhe gegründet haben, erzielte 2019 einen Umsatz von 38 Millionen Euro. Das von ihnen entwickelte Mobile Game „Idle Miner Tycoon“ wurde rund 150 Millionen Mal heruntergeladen und wird täglich von ein paar Millionen Spielern genutzt. Anfang des Jahres kaufte der französische Software-Riese Ubisoft 75 Prozent der Anteile von „Kolibri Games“, das seinen Sitz heute in Berlin hat, für 160 Millionen Euro.

Renommiertes Wirtschaftsmagazin

Jetzt haben es die 29-Jährigen auf die diesjährige „30 Under 30“-Liste der deutschsprachigen Ausgabe von Forbes geschafft. Der regionale Ableger des renommierten US-Wirtschaftsmagazins ehrt jährlich junge Pioniere aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die auf ihrem Gebiet herausragende Leistungen erbracht haben oder an Lösungen und Produkten arbeiten, die unsere Welt verbessern. Die Spieleentwickler gehören damit 2020 zu den 30 erfolgreichsten Menschen unter 30 Jahren im Land.

Eine Jury wählte aus über 1500 Nominierungen die „30 Under 30“ pro Land, also Deutschland, Österreich und Schweiz, aus.

Sadowski: „Das macht mich stolz“

Von ihrer Nominierung hat das Kolibri-Games-Trio durch Forbes-Redakteure erfahren. „Diese haben uns gebeten, einen Fragenkatalog mit persönlichen und unternehmensbezogenen Fragen auszufüllen“, erzählt Janosch Sadowski. „Dass wir es tatsächlich dieses Jahr in die Auswahl geschafft haben, haben wir gemerkt, als die ersten Glückwünsche von Freunden und Bekannten eintrafen.“ Als junger Gründer habe der Herbrechtinger jedes Jahr zu den Pionieren aus der Liste aufgeblickt. „Jetzt selbst zu den ‚30 unter 30‘ zu gehören, macht mich sehr stolz.“ Er hofft, dass sie mit ihrer Gründergeschichte nun die nächste Generation von Nachwuchspionieren inspirieren können.

Mit Anselma Wörner ist eine weitere Heidenheimerin auf der Forbes-Liste vertreten. Die 28-Jährige hat gemeinsam mit Liliane Ableitner und Arne Meeuw die Exnaton AG in Zürich gegründet. Sie entwickelten eine Software, die den Handel von Solarstrom unter Nachbarn in sogenannten Energiegemeinschaften ermöglicht und Energiedaten in Echtzeit visualisiert. Privatleute sollen so auch ohne Installation einer Solaranlage die Energiewende vorantreiben und erneuerbare Energien fördern können. Für Anselma Wörner war es nach eigener Aussage eine freudige Überraschung, in diese „illustre Runde“ aufgenommen zu werden. „Ich freue mich insbesondere, dass wir offensichtlich bereit für Wissenschaftlerinnen und Unternehmerinnen sind und ich bin sehr stolz, diese Message für die jüngere Generation vertreten zu können“, teilt Wörner mit.

In prominenter Gesellschaft

Damit befinden sich die vier Ex-Heidenheimer in prominenter Gesellschaft: Tennisprofi Alexander Zverev, Unternehmerin und Influencerin Pamela Reif, Rapperin Shirin David und Klimaaktivistin Luisa Neubauer sind ebenfalls unter den Auserwählten.

Mathias Klenk hingegen hat es auf die aktuelle Forbes-Liste der „30 Under 30 Europe“ geschafft. Der Giengener ist Mitgründer der Firma Passbase mit Standorten in New York und Berlin. Deren System soll die Online-Identifizierung vereinfachen und sicherer machen. „Es ist natürlich eine nette Bestätigung, über die wir uns freuen“, so Klenk, der in der US-Metropole lebt. Aber er konzentriere sich lieber darauf, ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen. Denn: „Was nutzen Listen und Auszeichnungen, wenn man kein gutes Produkt entwickelt?“