Innerhalb von anderthalb Wochen hat sich die Zahl der Infektionen mit der Delta-Variante im Kreis Heidenheim deutlich erhöht. Am Donnerstag, 17. Juni, verzeichnete das Gesundheitsamt 96 Fälle, die mit der zunächst in Indien aufgetretenen Variante in Verbindung gebracht werden. Das bestätigte Christoph Bauer, der Leiter des Gesundheitsamtes. Am 8. Juni hatte diese Zahl noch bei 57 gelegen.

Grund für hohe Inzidenz im Kreis Heidenheim Indische Corona-Mutation sorgt für mehr Ansteckungen

Heidenheim

„Wir erleben hier einen lokal begrenzten Ausbruch, der aber nicht mit dem diffusen Geschehen der letzten Pandemie-Welle vergleichbar ist“, so Bauer. Zunächst hätte sich die Virus-Variante in drei Familien ausgebreitet, mittlerweile seien aber auch einzelne Personen außerhalb dieses Umfeldes erkrankt.

„Wir haben extrem schnell reagiert und umfassende Quarantänemaßnahmen verhängt.“ Zudem seien vorübergehend einige Schulen und Kindergärten geschlossen worden. Bei den Massentests dort sei aber keine weitere Infektion mit dieser Virusvariante festgestellt worden.

Deutlich ansteckender

Das Sars-CoV-2-Virus B 1.617 gilt als noch ansteckender als die zuletzt vorherrschende britische Mutation. „Wenn sich ein Familienmitglied ansteckt, ist davon auszugehen, dass auch alle anderen daran erkranken“, sagt Bauer.

Zuletzt hätten sich im Kreis Heidenheim vor allem jüngere Menschen mit der Delta-Variante infiziert. Das Gesundheitsamt sehe aber gerade ein Abflachen bei der Verbreitung dieser Mutation. „In den vergangenen sechs Tagen war ein Großteil der Infektionen auf andere Varianten zurückzuführen“, sagt der Leiter des Gesundheitsamtes.

Wie es im Kreis Heidenheim zu diesem Ausbruch kommen konnte, ist noch unklar. Ein Zusammenhang mit Reisen in Länder wie Großbritannien oder Indien, wo diese Mutation für einen Großteil der Corona-Infektionen verantwortlich ist, besteht nach Angaben von Bauer nicht.

Impfung schützt vor schweren Verlauf

Laut dem Robert-Koch-Institut trat die Variante B.1.617 (Delta-Variante) zuerst im indischen Bundesstaat Maharashtra auf. Die laut Weltgesundheitsorganisation besorgniserregende Virusvariante (Variant of Concern) wird mit einer reduzierten Wirksamkeit der Immunantwort in Verbindung gebracht.

Nach Ansicht von Chefarzt Dr. Martin Grünewald vom Klinikum Heidenheim senkt eine erfolgreiche Impfung allerdings auch bei dieser Mutation erheblich das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes.

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