Voller Erfolg für zwei Heidenheimer Gymnasien beim 58. Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ in Aalen: Jeweils zwei erste Plätze gab für Schülerinnen und Schüler vom Max-Planck-Gymnasium und vom Hellenstein-Gymnasium.
Annkatrin Reeh und Eleni Stegmaier besuchen beide die Oberstufe des Max-Planck-Gymnasiums. Unter der Leitung von Daniel Mattes, Lehrer und einer der zuständigen Betreuer der Forschungsprojekte der Schüler, haben die Schülerinnen seit den Sommerferien an ihrem Projekt „PCR@home - Thermocycler selber bauen“ gearbeitet. Der Thermocycler ist ein Gerät, das bei der genetischen Analyse die Forschung unterstützen soll. Er sorgt für die Vermehrung der DNA, die für Tests wie zum Beispiel Corona- oder Vaterschaftstest benötigt wird. Auch können Erbkrankheiten dadurch besser nachgewiesen werden.
Außergewöhnliche Zeiten bringen außergewöhnliche Ideen
Durch die Corona-Pandemie sind die Schülerinnen auf diese Thematik aufmerksam geworden. „Wir waren auf die Situation alle nicht vorbereitet und wir wollen den Menschen den Zugang zu solchen Geräten erleichtern,“ so Stegmaier. Die Kosten für die neusten Generationen der Thermocycler liegen bei bis zu 12.000 Euro. Reeh und Stegmaier ist es wichtig, die Verfügbarkeit solcher Geräte zu verbessern und diese gleichzeitig noch finanzierbar zu halten. Dieses Thema zählt in der Schule auch zu den Unterrichtsthemen im Fach Chemie. Dadurch konnten sich die Schülerinnen erstes Wissen aneignen, das für die Forschung an ihrem Projekt von Nutzen war.
Die Schülerinnen waren für „Jugend forscht“ in der Kategorie Chemie angemeldet, sind schlussendlich aber im Themenbereich Technik gelandet, dort auch bewertet worden und mit dem ersten Platz in der Tasche nach Hause gegangen.
Hannah Stanic aus Auernheim besucht ebenfalls die Oberstufe des Max-Planck-Gymnasiums und beschäftigt sich mit dem Thema, wie Verkehrsunfälle mit Lkw vermieden werden können. Mit ihrem Projekt „Stanic Parking Services“ hat sie ein Parkleitsystem für Lkw-Fahrer entwickelt. Hierbei sollen ein paar Kilometer vor den großen Rastplätzen Bildschirme angebracht werden, die den Fahrern und Fahrerinnen anzeigen, ob es an dem Rasthof noch Platz gibt oder nicht. Damit soll die Dauer für die Suche an Parkplätze verkürzt werden.
Weniger Unfälle durch schnellere Parkplatzfindung für Lkw-Fahrer
Stanic ist überzeugt, dass durch das falsche Parken auf Standstreifen oder nicht geeigneten Stellen auf Rastplätzen viele Auffahrunfälle passieren. Bei Nacht werden die Fahrzeuge oft zu spät erkannt. Durch ein Messsystem an den Ein- und Ausfahrten der Ratsplätze werden die Lkw gezählt, die Daten werden in eine Cloud geladen, dort wird berechnet, wie viele Plätze momentan noch zur Verfügung stehen. So hat jedes Mal, wenn ein Lkw den Rastplatz verlässt, ein Nächster die Möglichkeit einzufahren. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Haltedauer nur eine kurze Pause ist oder über Nacht bestehen bleibt.
Anhand von Sensoren bei der Einfahrt können die Lkw erkannt und gezählt werden. Da der Größenunterschied zu einem Auto enorm ist, kann auch keine Fehlmessung vorkommen. Die Sensoren seien in einer Höhe angebracht, die ein Pkw nicht erreichen könne, so Stanic. Ihr Ziel ist es, dass die Daten später noch von den Bildschirmen in eine App oder das Navigationssystem der Lkw übertragen werden können. Stanic war mit ihrem Projekt in der Themengruppe Arbeitswelt angemeldet und belegte dort den ersten Platz.
Vom Regionalwettbewerb zum Landeswettbewerb
Insgesamt war das Max-Planck-Gymnasium mit elf Projekten die Schule mit den meisten Anmeldungen. Die IHK Ostwürttemberg hat der Schule hierfür 250 Euro gesponsert. Außerdem erhielt das MPG den Mintspace-Schulpreis für besonderes Engagement bei Förderung junger Menschen. Zusätzlich wurde MPG-Lehrer Sebastian Schinagel, Projektbetreuer von Hannah Stanic, für Talentförderung ausgezeichnet.
Am Hellenstein-Gymnasium haben sich Annelie Richter und Jana Jung mit ihrem Projekt „Mikroplastik in der Brenz“ im Bereich Geo- und Raumwissenschaften für den Landeswettbewerb qualifiziert. Maja Müller erreichte im Bereich Biologie mit ihrem Projekt „Aquaponik- Nachhaltige Gärtnerei“ den ersten Platz.
Erreicht ein Team beim Regionalwettbewerb bei „Jugend forscht“ den ersten Platz, hat sich die Gruppe automatisch für den Landeswettbewerb, der Ende März am Karlsruher Institut für Technik stattfinden wird, qualifiziert. Wer bei „Schüler experimentieren“ den ersten Platz gemacht hat, geht Mitte Mai zum Landeswettbewerb nach Balingen.
Welche Preise Schüler aus der Region noch bekommen haben:
Weitere Platzierungen beim Max-Planck-Gymnasium
Zweiter Platz bei Jugend forscht für Frederik Brauer im Bereich Technik mit dem Thema „Smart-Curtain“. Zweiter Platz bei Schüler experimentieren für Carl Gubitz und Clara Gubitz im Bereich Chemie mit dem Thema „Automatischer Wurf-Feuerlöscher“. Dritter Platz bei Jugend forscht für Benjamin Vollprecht und Gabriel Jung im Bereich Technik mit dem Thema „Smart Flipper“. Dritter Platz bei Jugend forscht für Eleni Stegmaier und Elena Braun im Bereich Arbeitswelt mit dem Thema „EasyT – Der intelligente Mülleimer“. Sonderpreis bei Schüler experimentieren für Max Steiger und Felix Steiger im Bereich Technik mit dem Thema „Das Peltier-Element“. Sonderpreis bei Jugend forscht für Elisabeth Binkowski und Katie Busch im Bereich Arbeitswelt mit dem Thema „Umweltmentoren MPG“.
Weitere Platzierungen beim Hellenstein-Gymnasium
Zweiter Platz bei Jugend forscht für Hannes Kern und Navio Chodura im Bereich Chemie mit dem Thema „Elektrolyse von Wasser“. Dritter Platz bei Jugend forscht für Mara Newman, Emely Tuchscherer und Alina Bantle-Müller im Bereich Biologie mit dem Thema „Farbwahrnehmung“. Sonderpreis bei Jugend forscht für Adrian Kerbes, Jan Cheboksarov und Samuel Braun im Bereich Technik mit dem Thema „Energierecycling bei Computern“. Sonderpreis bei Jugend forscht für Sophie Häckel und Ellen Maier im Bereich Biologie mit dem Thema „Lernfähigkeit – Hat der Konsum von Schokolade und Kaugummi Auswirkung auf das Lernen?“.
Weitere Platzierungen beim Ernst-Abbe-Gymnasium
Erster Platz bei Schüler experimentieren für Philip Barker im Bereich Biologie mit dem Thema „Ängste im Vergleich bei Kindern und Erwachsenen“. Erste Platz bei Schüler experimentieren für Ella Huwer im Bereich Biologie mit dem Thema „Pflanz dich fit!“. Dritter Platz bei Schüler experimentieren für Aashish Isaac, Max Adamczyk und Arda Klein im Bereich Technik mit dem Thema „Wisch und weg putz den Dreck – der Tischputzroboter!“.