Rein äußerlich lassen die aktuellen Coronazeiten die Kaltenburg gemäß ihrem Namen buchstäblich kalt. Das Virus betrifft die Burg allerdings insoweit, als die ab April vorgesehenen sonntäglichen Burgführungen zunächst nicht stattfinden. Was nicht heißt, dass hinter den Kulissen nicht doch einiges getan wird für die künftige Nutzung der Burg.

Für verschiedene kleinere Maßnahmen zur touristischen Nutzung des historischen Bauwerks wurde seitens der Interessengemeinschaft Kaltenburg (IG) finanzielle Unterstützung über die Leader-Förderung für den ländlichen Raum beantragt. Die Verantwortlichen zeigten sich bereits im Winter zuversichtlich, dass auch tatsächlich Fördermittel fließen werden.

Diese Zuversicht wurde jetzt tatsächlich belohnt. Wie der Sprecher der IG, Hans Mack, mitteilte, wurde der Förderantrag unterdessen genehmigt. Damit hat sich der Aufwand, den die Förderanträge bedeuten, auch gelohnt. „Eine Wissenschaft für sich“ sei das, sagte seitens des Vorstands der IG Ulrich Zimmermann.

Auch Eigenmittel nötig

Die Maßnahmen, die der Verein für die Förderung der Leader-Kleinprojekte eingereicht hat, haben ein Kostenvolumen von rund 13 500 Euro. Hierfür wird ein Zuschuss von ganz genau 9345 Euro gewährt. Die restlichen 4200 Euro sind aus Eigenmitteln aufzubringen.

Vier kleinere Projekte werden gefördert. Zum einen soll der Innenhof der Burg gefälliger und eben gestaltet werden, damit er sich auch besser für Veranstaltungen eignet. Das Zweite ist die Anschaffung eines Stromaggregats, damit bei Abendveranstaltungen zum einen für Licht und zum zweiten eine Stromversorgung für die Musiker gewährleistet ist. „Ganz ohne Strom ist es bei Veranstaltungen schwierig“, dessen ist sich der Vorstand der IG bewusst.

Des Weiteren ist die Anschaffung von Kinderkostümen sowie von Spiel-Schwertern und Schildern vorgesehen. Um die Burgführungen für Familien mit Kindern attraktiver zu machen, sollen die Kinder mit diesen Utensilien in die Rolle eines Ritters oder eines Burgfräuleins schlüpfen können. Eine Grundausstattung hierfür soll gekauft werden. Und schließlich soll auch die mittlerweile über 700-jährige Geschichte der Kaltenburg besser vermittelt werden.

Bildtafeln vorbereitet

Interessierte Burgbesucher sollen auch außerhalb der offiziellen Führungen die Entstehung und wechselvolle Geschichte der Burg nachvollziehen können. Mit Unterstützung des Burgenexperten Jörg Hoffmann wurden Texte für Bildtafeln mit ausführlichen Beschreibungen, Skizzen und Bildern vorbereitet, die im Laufe des Jahres an verschiedenen Stellen im Burggelände aufgestellt werden sollen. Die Geschichte der Burg ist laut Ulrich Zimmermann seitens der Interessengemeinschaft keineswegs komplett erforscht. Es gebe keine Baupläne, ein mehrfacher Eigentümerwechsel, der in den bayrischen bis in den österreichischen Raum reiche, mache die Sache nicht einfacher. Eine geplante wissenschaftliche Arbeit eines Studenten, die sich der Geschichte der Burg widmen wollte, habe sich leider zerschlagen.

Burgführungen finden vorerst nicht statt


Laut Plan sollten jetzt im April wieder die regelmäßigen Burgführungen beginnen. Die IG Kaltenburg hat diese wegen Corona zunächst bis Ende April ausgesetzt. Der Verein will Ende April in Abhängigkeit von der Situation an der Virenfront entscheiden, ob die Führungen wieder aufgenommen werden können. Die Rundgänge hatten sich im vergangenen Jahr großer Beliebtheit erfreut, mit etwa rund 25 Teilnehmern je Führung.