Die zwei ganz großen Sanierungsabschnitte auf der Kaltenburg mit der östlichen Stützmauer und der westlichen Schildmauer sind erledigt. Damit sind rund 80 Prozent der Sanierungen abgearbeitet, die Ruine ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Eigentümer, die IG Kaltenburg, kann damit in die Zukunft mit einer verstärkten Nutzung des Burgareals blicken, etwa für Veranstaltungen oder Konzerte.
Neuer Vorsitzender gesucht
Zuvor allerdings gilt es, eine neue Vereinsleitung zu finden. Clemens Stahl, fünf Jahre lang Vorsitzender der IG, hatte im Sommer seinen Vorsitz niedergelegt. Stahl führte persönliche Gründe für diesen Schritt an: Er habe bemerkt, dass er den Herausforderungen als Vorsitzender des Vereins nicht mehr gerecht werde, und dass insbesondere die psychischen Belastungen dieses Ehrenamts gesundheitliche Spuren hinterlassen würden. Stahl betonte allerdings, dass er den Zielen des Vereins treu bleiben werde und auch projektbezogene Aufgaben übernehmen wolle. Auch bei den Arbeitseinsätzen sowie als Burgführer wolle er weiter aktiv bleiben.
Stahls Schritt wurde seitens des Vorstandes bedauert. Bis zur nächsten Hauptversammlung im Februar übernehmen die stellvertretenden Vorsitzenden Beate Probst, Rainer Prechtel und Uli Zimmermann die Aufgaben des ersten Vorsitzenden.
Burg künftig nutzen
Um die Kaltenburg künftig nicht nur für Führungen, auch für Veranstaltungen nutzen zu können, war die IG in verschiedener Hinsicht aktiv. Wie den Mitgliedern des Vereins berichtet wurde, wurden als erste Stufe für die Nutzbarmachung neue stilechte Fenster im Südturm eingebaut. Die Zuwendungen aus dem Leader-Förderprogramm deckten nur einen Teil der Kosten, es konnten aber für alle Fenster Sponsoren gewonnen werden. Für weitere Sanierungen im Südturm müssen Stellungnahmen des Denkmalschutzes abgewartet werden.
Wegen der aufwendigen Bauarbeiten in der jüngeren Vergangenheit konnte das Burggelände für Veranstaltungen nicht genutzt werden. Dies soll sich ändern. Hierfür hat das Atrium an der Ostmauer eine dritte Sitzreihe erhalten, auch wurde das gesamte Burghofgelände eingeebnet. Im kommenden Jahr soll ein Aggregat für die Stromversorgung angeschafft werden. Ein hierfür notwendiges Leerrohr, das vom Süd- zum Nordturm führt, wurde bereits verlegt. Ein Anschluss der Burg ans öffentliche Stromnetz ist für den Verein finanziell nicht leistbar, zumindest aus heutiger Sicht.
Jagdhaus nutzen
Und weil die geplanten Veranstaltungen im Burghof stets ein Witterungsrisiko bergen, hat der Verein beschlossen, das sich an den Nordturm anschließende sogenannte Jagdhaus nutzbar zu machen.
Dafür muss der Bauzaun, der das Gebäude auf der Nordseite versperrt, durch einen Zaun mit einem Tor ersetzt werden. Dort gibt es dann die Möglichkeit, Gerätschaften trocken unterzubringen, die für Open-Air-Veranstaltungen notwendig sind, zudem könnte sich dort im Fall eines Regenschauers eine größere Zahl an Personen unterstellen. Auch für dieses Projekt sind Spender gesucht. Es wird mit Kosten in Höhe von 4500 Euro gerechnet.
Weiterhin knappe Kassen
Der Verein hat nach wie vor mit knappen Kassen zu kämpfen, dennoch ist finanziell eine gewisse Entspannung eingetreten.
Zwischenzeitlich musste die IG im Zusammenhang mit dem zweiten Sanierungsabschnitt bis zum Eingang der zugesagten Zuschüsse von Landesdenkmalamt und Denkmalstiftung einen Überbrückungskredit aufnehmen. Mittlerweile hat der Verein wieder ein Guthaben in der Kasse.