Das Frühjahr ist nass und relativ kühl, gute Voraussetzungen für das Wachstum der heimischen Frühjahrspilze, so der Gerstetter Pilzexperte Georg Schabel. Der Maipilz, Calocybe gambosa, auch Georgsritterling genannt, wächst von April bis Juni.

Der dick- und festfleischige Speisepilz hat in frischem Zustand einen starken Geruch nach Mehl oder Gurke, ein gutes Bestimmungsdetail. Die Lamellen sind weiß bis cremeweiß und recht schmal, die Hutfarben reichen von weißlich elfenbeinfarben, gräulich bis lederfarben gelbbraun. Die Fleischkonsistenz reicht von festfleischig bis schwammig, wenn der Pilz nach Niederschlägen mit Wasser vollgesogen ist. Er wächst gerne in Hexenringen an grasigen Stellen, Waldrändern und in Parks, selten mitten im Wald.

Der Pilz gibt Stoffe an das umgebende Substrat ab und hemmt dadurch die Samenkeimung höherer Pflanzen und von Mikroorganismen. Gleichzeitig bindet das unterirdische Myzel Wasser und scheidet Stickstoffverbindungen aus, weshalb die Gräser im Hexenring auch in Trockenzeiten eine intensivere dunkelgrüne Farbe aufweisen.

Woran man den genießbaren Maipilz vom giftigen Ziegelroten Risspilz unterscheiden kann

Der Maipilz erzeugt ein weißes Sporenpulver, was ihn deutlich von seinem tödlich giftigen Doppelgänger, dem Ziegelroten Risspilz, unterscheidet. Dessen Name ist etwas irreführend, weil der Pilz erst im Reifestadium seine Ziegelfarbe ausbildet und sein Geruch reicht von fruchtig über säuerlich bis spermatisch, das Sporenpulver ist olivbraun. Der Maipilz ist ein Folgezersetzer und ernährt sich von organischer Masse, der Ziegelrote Risspilz geht eine Symbiose mit verschiedenen Laubbäumen ein, im Landkreis Heidenheim gerne mit Linden.

Die Symptome einer Vergiftung durch den Ziegelroten Risspilz

Bei Symptomen wie starken Schweißausbrüchen, Tränen- und Speichelfluss, Durchfall, Bauchkoliken, verbunden mit Augenflimmern, Sehstörungen und verengten Pupillen liegt die Wahrscheinlichkeit einer starken Muskarin-Vergiftung sehr nahe und es besteht Lebensgefahr. Bei den ersten Anzeichen von Unwohlsein nach dem Pilzgenuss ist sofort eine Klinik aufzusuchen oder der Notruf zu wählen.

Wichtig: Pilze, Pilzreste, Mahlzeitreste oder Erbrochenes muss mit in die Klinik genommen werden, weil das meist zur Bestimmung des Vergiftungstyps und somit zum schnellen Einleiten von gezielten Hilfsmaßnahmen führen kann.