Aus buchstäblich allen Himmelsrichtungen rollten am Sonntag um die Mittagszeit Feuerwehrfahrzeuge in Richtung Demmingen. Der Anlass war freilich keine gravierende Notlage, sondern sogar ein sehr erfreulicher: Die örtliche Feuerwehrabteilung feierte ihr 200-jähriges Bestehen und richtete nach sechs Jahren Pause wieder einen Kreisfeuerwehrtag aus. Hunderte Feuerwehrleute aus dem ganzen Landkreis und dem bayerischen Umland sowie zahlreiche interessierte Besucherinnen und Besucher strömten in die Festhalle auf dem Gelände der Familie Sing am Ortsrand.

Dischingens Bürgermeister Dirk Schabel zollte der Feuerwehr Respekt

Auf „fast sieben Generationen selbstlosen Einsatz“ könne die Demminger Feuerwehr zurückblicken, stellte der Dischinger Bürgermeister Dirk Schabel fest und zollte zugleich der Bürgerschaft Respekt: Praktisch alle Demminger im arbeitsfähigen Alter seien am Wochenende im Einsatz gewesen, um das Jubiläum gebührend zu feiern.

Nach dem Festauftakt am Samstag samt Showauftritten und Musik von den „Lausbuam“ weckten am Sonntag bereits um 8 Uhr die Böllerschützen Kösingen und der Musikverein Dischingen die Menschen im östlichsten Winkel des Landes. Wenig später rollte die Demminger Feuerwehr mit Blaulicht und Martinshorn durch den Ort und sammelte die Festdamen ein, die der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Uli Steeger, später als die „Schmuckstücke des Demminger Jubiläums“ würdigte.

Heidenheims Landrat Peter Polta sichert den Wehren Unterstützung zu

Der Heidenheimer Landrat Peter Polta attestierte nicht nur den Demminger Feuerwehrleuten ein „großes Maß an Verantwortung“ und zollte ihnen „höchste Anerkennung für den ehrenamtlichen Einsatz“. Polta hob aber auch die Gemeinde Dischingen hervor, die ihren sechs Feuerwehrabteilungen trotz angespannter Finanzen einen modernen Fahrzeugpark ermögliche. Der Landkreis sei bereit, solche Anstrengungen nach Kräften zu fördern.

„Gemeinsam zu feiern ist in diesen Zeiten besonders wichtig“, betonte der SPD-Landtagsabgeordnete Andreas Stoch. Die Krisen der vergangenen Jahre hätten gezeigt, wie wichtig Institutionen seien, die der Gesellschaft Sicherheit bieten. In Demmingen, so Stoch, habe man schon vor 200 Jahren erkannt, dass man gemeinsam dafür sorgen müsse, dass alle Menschen die Hilfe bekommen, die sie benötigen. Der Politiker betonte, Organisationen wie die freiwilligen Feuerwehren bräuchten alle: junge und ältere Menschen, Männer wie Frauen, aber auch Menschen mit Migrationshintergrund. Nur so könne man das Prinzip der Solidarität mit Leben erfüllen. Gleichwohl gelte: „Wer Menschen in Uniform angreift, hat den Widerstand von uns als Gesellschaft zu erwarten.“

Ehrenteller des Kreisfeuerwehrverbandes für die Demminger Abteilung

Verbandsvorsitzender Steeger lenkte schließlich den Blick auf die Partnerinnen und Partner der aktiven Feuerwehrangehörigen. Ohne deren Verständnis für häufige Abwesenheiten sei dieses Ehrenamt nicht zu leisten. Anlässlich des Kreisfeuerwehrtages überreichte Steeger den Ehrenteller des Kreisfeuerwehrverbandes an den Demminger Abteilungskommandanten Tobias Schuler.

Am frühen Sonntagnachmittag formierten sich dann Hunderte Feuerwehrleute zum Umzug durch Demmingen, bevor am Sonntagabend der große Zapfenstreich das Festwochenende beschloss.

Max Gayer von der Altersabteilung mit der Ehrennadel ausgezeichnet

Im Rahmen des Kreisfeuerwehrtages wurde der Demminger Max Gayer mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes ausgezeichnet. Gayer war von 1972 bis 1988 stellvertretender Abteilungskommandant, seither leitet er ununterbrochen die Demminger Altersabteilung. Seit 20 Jahren begleitet Gayer zudem die Altersabteilung der Gesamtwehr.

Demminger Feuerwehr feiert 200-jähriges Bestehen

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