Alle Vorstandsposten wieder besetzt, 16 neue Mitglieder und trotz Corona ein kleiner Überschuss in der Vereinskasse – bei der Hauptversammlung der Aktion Freunde schaffen Freude gab es in der Dischinger Egauhalle einige gute Nachrichten zu vermelden. Schon im Vorfeld hatte sich jedoch angedeutet, dass die Mitglieder auch über ernstere Themen zu sprechen haben würden.

Inge Grein-Feil, seit Jahrzehnten Vorsitzende der „Freunde“, hatte sich vorab bereit erklärt, das Amt noch einmal für maximal zwei Jahre zu übernehmen. Während dieser Zeit muss der Verein nicht nur den Vorsitz neu besetzen, es soll auch eine zweite hauptamtliche Kraft gefunden werden, die Steffi Zengerle in der Geschäftsführung ergänzt.

Schon zum Jahreswechsel hatte Inge Grein-Feil, Jahrgang 1945, angekündigt, mittelfristig kürzertreten zu wollen. Klar sei, dass es die „Freunde“ brauche, sagt sie im Nachgang zur Sitzung. So hat auch die stellvertretende Bürgermeisterin Monika Mai die Aktion als „sehr wertvolles Projekt in der Gemeinde“ bezeichnet. „Ich glaube aber nicht, dass das nur an mir hängt“, zeigt sich die Vorsitzende optimistisch. Und: „Wir waren immer kreativ und haben Lösungen gefunden.“

Seit Monaten bemüht sich ein Arbeitskreis um den Kuratoriumsvorsitzenden Klaus Moser gemeinsam mit dem Vize-Vereinschef Uli Schmid darum, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Die erste Veränderung sieht nun vor, dass Inge Grein-Feil und Siggi Feil ihre Aufgaben reduzieren und sich künftig um das Kulturprogramm in der Arche und die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins kümmern werden. Alle weiteren Angebote werden wie gewohnt weitergeführt, sofern genügend ehrenamtliche Helferinnen und Helfer vorhanden sind. Gelinge dies nicht, würden einzelne Angebot womöglich eingestellt, so der Kompromiss unter dem Stichwort „Alles kann, nichts muss“. Derzeit sind unter dem Dach der „Freunde“ rund 30 Einzelprojekte versammelt.

Gründliche Einarbeitung

Vize-Chef Uli Schmid unterstützte diesen Kurs in der Hauptversammlung ausdrücklich. Er appellierte an die Mitglieder und das Vereinsumfeld, sich einzubringen und so zur Entlastung beizutragen. Niemand, so heißt es aus dem Vorstand, werde ins kalte Wasser geworfen, alle Ehrenamtlichen sollen vielmehr gründlich eingelernt werden.

In den Rechenschaftsberichten wurde ein positives Bild des vergangenen Jahres gezeichnet. Es sei gelungen, fasst Inge Grein-Feil zusammen, Corona zumindest zeitweise nicht im Mittelpunkt stehen zu lassen. Auch die Sponsoren und Spender seien den „Freunden“ treu geblieben. Die Gemeinde Dischingen stellt zudem die Egauhalle kostenlos zur Verfügung, damit die sonst in der Arche angesiedelten Kulturveranstaltungen mit dem notwendigen Abstand stattfinden können. Für eine zweite Personalstelle werde der Verein allerdings zusätzliche Mitteln brauchen.

Unbürokratische Hilfe der „Freunde“


Die jüngste Nutznießerin der unbürokratischen Hilfen der „Freunde“ ist eine Familie, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen ist und nun in der Arche lebt. Die beiden Kinder hätten sich gut eingelebt und würden bei den Aktionen in der Begegnungsstätte mithelfen, so Inge Grein-Feil.