Sanierung

Entwürfe für die Außenanlagen des Steinheimer Zehntstadels: zwischen Optik und Praktikabilität

Während im Innern des Steinheimer Zehntstadels der Ausbau läuft, hat man sich bei der Gemeinde bereits Gedanken über die Gestaltung des Außenbereichs gemacht. Im Zentrum stehen dabei der Innenhof und die Parkflächen.

Lange Zeit hatte der Steinheimer Zehntstadel ein Schattendasein gefristet. Daran, dass sich das bald ändert, wird derzeit auf Hochtouren gearbeitet. Wenn das neue Veranstaltungszentrum fertig ist, soll es von einem schönen Außenbereich umgeben sein, von einem, der das Gebäude ergänzt, aber ihm nicht die Show stiehlt – und zudem alle praktischen Anforderungen erfüllt.

Für Balanceakte wie diese ist bei der Gemeinde Steinheim Jasmin Lindel zuständig. Die Mitarbeiterin im Bauamt kümmert sich unter anderem um die Gestaltung von Grün- und Freizeitanlagen und ist mittlerweile schon bekannt für ihre kreativen Entwürfe. Solche zeigte sie nun auch dem Steinheimer Gemeinderat für den Zehntstadel. „Wir brauchen genügend befestigte Freifläche, es soll gleichzeitig aber nicht zu kantig wirken“, erklärte Lindel. Für die einzelnen Ecken des Innenhofes präsentierte sie jeweils passende Gestaltungselemente.

Funktionaler Eingangsbereich

Vor dem Eingangsbereich und dem Anbau für die sanitären Anlagen soll ein Hochbeet platziert werden, das mit pflegeleichten Pflanzen bestückt werden kann. „Der Bereich soll funktional genutzt werden“, so Lindel. Sitzmöglichkeiten sind hier keine vorgesehen. „Niemand will vor einem Klofenster sitzen und verweilen.“

Der Bereich vor dem Anbau und dem Haupteingang soll vor allem funktional sein. Schön gestaltet wird er aber dennoch. Jasmin Lindel/Gemeinde Steinheim

Der komplette Hof soll einen Pflasterbelag in Beige bekommen. „Wir wollen absichtlich keinen Asphalt: Der wirkt zum einen optisch zu mächtig und heizt sich zum anderen im Sommer zu sehr auf.“ Dabei soll ein kleiner Weg aus einem anderen Pflasterformat und einem kreisförmigen Muster optisch zum etwas versteckt in der Ecke liegenden Haupteingang hinleiten.

Sitzecke inmitten bunter Pflanzen

Die gegenüberliegende Ecke des Innenhofes ist derzeit noch vom Blick auf die Fassade des Nachbargebäudes geprägt. Hier soll eine Sitzecke inmitten lockerer Bepflanzung entstehen, inklusive Nischen, in denen Kinderwägen oder Rollstühle abgestellt werden können. Für die Mauer sind Betonsteine vorgesehen, die aussehen wie Natursteine.

Zwischen den beiden prägnanten Toren des Zehntstadels würde die Gemeinde ein kleines Hochbeet mit Spalierobst vorsehen. „Die Fassade soll dabei nicht verdeckt, sondern verziert werden“, so Lindel. Knifflig sei die Planung für den barrierefreien Zugang von der Parkfläche im Süden gewesen, da es hier ein recht hohes Gefälle gibt. Aber auch hier sind Lösungen mithilfe von Rampen gefunden worden.

Sonnenschirme statt Laubbaum

Bei den Gemeinderäten kamen die Pläne gut an. Volker Lang (Arbeitnehmerblock) wollte wissen, ob zur Beschattung die Pflanzung eines großen Laubbaumes im Hof vorgesehen sei. Laut Lindel hatte man diese Diskussion auch schon intern geführt. Allerdings müsse man zum einen die Abstände zum Nachbargrundstück einhalten, zum anderen wäre die Fläche dann nicht mehr so flexibel nutzbar, wie man das gerne hätte. „Zudem würden wir das Gebäude hinter dem Baum etwas verstecken“, ergänzte Bauamtsleiter Sven Krauß. Der Blick auf den Zehntstadel ist von der Ostheimer Straße aus bereits jetzt recht eingeschränkt. So wird es wohl auf die von Mathias Brodbeck (Freie Wählervereinigung) vorgeschlagene Kompromisslösung hinauslaufen: „Man könnte zwei bis drei Bodenhülsen für größere Marktschirme installieren, um im Sommer für Schatten zu sorgen, wenn es notwendig ist.“

Karl Fink (FWV) schlug zudem vor, hinter der Sitzecke an der Südseite eine höhere Bepflanzung vorzusehen, um hier zusätzlich und auf natürliche Weise für Schatten zu sorgen. Nach einem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats werden die Arbeiten für die Außenanlagen nun so ausgeschrieben wie vorgestellt.

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