Im Fernsehen und in der Berichterstattung wurde mit der Ernennung der Schlösser von Ludwig II. als Weltkulturerbe der Stolz, die Freude und die Verbundenheit von Politik und Bevölkerung zum erteilten Titel sichtbar. Seit 2017 haben auch wir im Landkreis Heidenheim mit der Vogelherdhöhle eine Unesco-Welterbestätte vorzuweisen. Doch die Freude und der Stolz von Bevölkerung und Politik waren und sind nur eingeschränkt vorhanden.
Derzeit ist die Höhle nicht zugänglich, und das im Zusammenhang mit der Welterbestätte entstandene Archäopark-Areal ist seit 2022 wegen fehlender Finanzierbarkeit des Areals geschlossen. Der unterstützende Förderverein Eiszeitkunst wurde aufgelöst. Künftig soll ein Kindergarten das Areal in Besitz nehmen, was durchaus positiv zu werten ist, doch sollten auch wir im Landkreis Heidenheim und in Baden-Württemberg einen größeren Stolz auf ein solches Welterbe entwickeln.
Mit einem Alter von 35.000 bis 43.000 Jahren lässt diese menschheitsgeschichtlich bedeutsame Stätte die Schlösser weit hinter sich. Vermutlich ist das Welterbe Vogelherdhöhle eine der ältesten Welterbestätten überhaupt. Damit wäre auch eine Spitzenposition verbunden. Im Zusammenhang mit diesem Alleinstellungsmerkmal sollten wir uns daher Gedanken darüber machen, wie diese Welterbestätte wieder stärker in den Blickwinkel und die damit verbundene Zugänglichkeit rücken könnte.
Werner Eitle, Dettingen