Ein breit gefächertes Angebot wird vor allem Kindern auf der Pointer-Ranch in Auernheim geboten. Unter anderem wird dort Aufmerksamkeits- und Konzentrationstraining angeboten. Künftig wollen die Besitzer die Ranch um einige Gebäude erweitern. Im Nattheimer Gemeinderat wurde deshalb kürzlich der vorhabenbezogene Bebauungsplan und eine Änderung des Flächennutzungsplans vorgestellt. Diese stießen zwar grundsätzlich auf Zustimmung, hinterließen jedoch auch einige offene Fragen und etwas Unmut.
Die Pläne der Bauherren
Da auf der Pointer-Ranch überwiegend Pferde und Ponys untergebracht sind, besteht nun Bedarf nach neuen Unterbringungsmöglichkeiten sowie zusätzlicher Fläche für Auslauf und Training. Südlich der bestehenden Stallungen soll ein 20 mal 13 Meter großer, überdachter Reitplatz entstehen. Nördlich des Stalls ist ein Paddock geplant, das als Auslauffläche dient. Noch weiter nördlich soll ein Roundpen mit einem Durchmesser von etwa 15 Metern gebaut werden, ebenfalls mit Bedachung. Diese Überdachungen sollen vor allem ermöglichen, wetterunabhängig mit den Pferden zu arbeiten.
Da der geplante Bebauungsplan nicht mit dem derzeit gültigen Flächennutzungsplan übereinstimmt, ist eine Anpassung notwendig. Dabei sollen bisherige gemischte Bauflächen und Flächen für die Landwirtschaft in Sonderbauflächen sowie private Grünflächen umgewandelt werden. Die geplanten Änderungen wurden dem Gemeinderat vom Planungsbüro Gansloser aus Hermaringen präsentiert. Auch der dazugehörige Bebauungsplan wurde im Rahmen der Sitzung vorgestellt.
Im Zuge der Planung wurde zudem eine Habitatpotenzialanalyse auf dem Gelände der Ranch durchgeführt. Ziel war es, die vorhandenen Strukturen auf potenzielle Lebensräume für geschützte Arten zu prüfen und eventuelle Verstöße gegen Naturschutzvorgaben auszuschließen. Die abschließende Bewertung der Gutachter ergab, dass durch die aktuelle Nutzung sowie die geplante Erweiterung keine nachteiligen Auswirkungen auf bestehende Habitate zu erwarten sind.
Holprige Zustimmung
Der Gemeinderat stimmte sowohl der Änderung des Flächennutzungsplanes und dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan einstimmig zu. Grund für Unmut gab es dennoch. Gemeinderatsmitglied Michael Mailänder bemängelte die Kommunikation der Bauherren. Einige Absprachen seien erst nachträglich erfolgt – das solle in Zukunft die Ausnahme bleiben.
Ein weiterer Streitpunkt betraf die Anfahrt und Parksituation rund um die Pointer-Ranch. Die Zufahrt über die Bergstraße sei laut neuen Planungen zwar weiterhin möglich, allerdings könnten bauliche Maßnahmen an der Straße erforderlich werden. Ortschaftsrat Wolfgang Bernhard betonte, dass die entstehenden Mehrkosten von den Bauherren zu tragen seien, die hierzu auch Bereitschaft signalisiert hätten.
Ebenfalls anwesend war eine Anwohnerin aus der direkten Nachbarschaft, die im Namen weiterer Anwohner ihre Bedenken äußerte. Zum einen sei die Parksituation bereits jetzt unzumutbar: Gäste der Ranch würden regelmäßig in Nebenstraßen parken und dabei teils die Zufahrten der Anwohner blockieren. „Durch die künftig zusätzlichen Gruppen auf der Ranch wird sich die Lage sicher nicht verbessern“, hieß es. Die Gemeinde Nattheim kündigte an, diese Problematik überprüfen zu wollen. Ein weiteres Anliegen der Anwohner betrifft das Abwasserkonzept: Durch die neuen Dachflächen entstehe am ohnehin steilen Hang im Westen Auernheims ein erhöhtes Risiko, dass Regen- und Abwasser Richtung Osten – in die benachbarten Grundstücke – abfließe. Die Nachbarschaft sehe hier ein zunehmendes Problem infolge der Flächenverdichtung. Auch diesem Punkt will die Gemeindeverwaltung nachgehen.
Das Angebot der Pointer-Ranch
Kindergeburtstage, Bauernhoftage, Märchenstunde und Konzentrations- und Aufmerksamkeitstraining werden auf der Pointer-Ranch angeboten, alles davon ist mit direktem Kontakt mit Tieren verbunden. Die Trainingskurse finden dabei in Gruppen mit maximal fünf Kindern statt. Rebecca Kelly, die Besitzerin der Pointer-Ranch, ist dabei nicht nur die Förderung und das Wohlergehen der Kinder, sondern auch der Tiere wichtig.