Seit heute läuft die Bewerbungsfrist für das Nattheimer Bürgermeisteramt. Und schon gibt es einen ersten Kandidaten: Swen Profendiener will auf Norbert Bereska folgen und gibt seine Kandidatur für die Wahl am 8. März bekannt. Im Verwaltungsbetrieb ist der 52-Jährige kein Unbekannter. Seit 2014 leitet der Diplom-Verwaltungswirt den Geschäftsbereich Liegenschaften bei der Stadt Heidenheim. Zuvor war er als Wirtschaftsbeauftragter Teil der Stabstelle des Oberbürgermeisters und im Vorstand des Handels- und Dienstleistungsvereins Heidenheim.
Aus dieser Zeit, so Profendiener, stamme auch sein mittlerweile 20-jähriges Engagement als Vorstandsmitglied im Heidenheimer Stadtlaufverein. Ebenfalls ehrenamtlich engagiert ist der 52-Jährige bei der Freiwilligen Feuerwehr, inzwischen als Gruppen- und Zugführer in der Abteilung Schnaitheim. Außerdem als Ausbilder für Atemschutzgeräteträger und als Mitglied im Führungsstab des Landkreises.
Swen Profendiener hat private Verbindungen nach Nattheim
Dass es ihn jetzt an die Spitze eines Rathauses zieht? „Ich habe schon länger überlegt, als Bürgermeister zu kandidieren“, sagt Profendiener und fügt hinzu: „Ich will das aber nicht irgendwo machen, sondern da, wo es passt und das Umfeld stimmt.“ Also Nattheim. Dorthin hat der Vater zweier erwachsener Kinder familiäre Verbindungen. Seine Frau stammt von dort, seine Kinder waren in Nattheimer Vereinen aktiv, seine Schwiegereltern führten im Ort über Jahrzehnte hinweg einen Betrieb.
Übers Private hinaus nennt der Schnaitheimer weitere Gründe für seine Ambitionen, nächster Bürgermeister der Härtsfeldgemeinde zu werden. „Nattheim und seine Teilorte verfügen über eine hervorragende Struktur in vielen Bereichen, um die zahlreiche andere Gemeinden Nattheim beneiden“, sagt der 52-Jährige. Und: „Es wird eine große Herausforderung sein, diesen Stand zu halten und weiter auszubauen.“
Als große Themen sieht Profendiener unter anderem die Fortführung von Sanierungsarbeiten, etwa bei Straßen. „Das ist kein Selbstläufer.“ Gleiches gelte für regenerative Energien. Jede Gemeinde, sagt Profendiener, müsse sich damit beschäftigen. „Ziel ist es, nicht der Getriebene zu sein, sondern sich schon vorab Gedanken zu machen.“ Weitsicht will der 52-Jährige im Fall seiner Wahl auch in Sachen Bauen walten lassen. „Nicht nur Neubaugebiete“, sagt Profendiener. „Gleichzeitig muss auch der Altbestand wiederbelebt werden.“
Was sagt Swen Profendiener zum Ramensteinbad?
Und wie hält es der 52-Jährige mit dem in die Jahre gekommenen Ramensteinbad? „Ich möchte mich für eine Sanierung stark machen“, sagt Profendiener und verweist auf seine berufliche Erfahrung. So laufe etwa die Sanierung der Heidenheimer Innenstadt in seinem Bereich. Sein Wissen und seine Kontakte wolle er gerne zum Wohl Nattheims einbringen. Insgesamt sei aber auch klar: „Die finanziellen Rahmenbedingungen bestimmen den Spielraum, also das, was über die Pflichtaufgaben hinaus möglich ist.“
Welche Themen die Nattheimer Bürger beschäftigen, will der 52-Jährige, der bereits seit einigen Wochen als Zuhörer an den Gemeinderatssitzungen teilnimmt, in den kommenden Wochen herausfinden. Etwa bei Besuchen in Vereinen, Unternehmen und Organisationen. Den direkten Austausch vor Ort sieht Profendiener als zentrale Grundlage, um zukünftige Entscheidungen nachvollziehbar und bürgernah zu gestalten. Über sich selbst und seine Ideen für Nattheim informiert der Diplom-Verwaltungswirt über eine Homepage.
Und würde er als gewählter Bürgermeister denn Schnaitheim den Rücken kehren und nach Nattheim ziehen? Hier kommt von Profendiener „ein klares Ja“. Gemeinsam mit seiner Frau habe er diesen Schritt bereits ins Auge gefasst. Wie es sich in Nattheim leben lässt, wissen die beiden quasi schon. Vor vielen Jahren lebten Profendieners kurze Zeit in der Einliegerwohnung der Schwiegereltern.