Demos gegen Rechtsextremismus

Zehntausende Menschen auf den Straßen nach Abstimmung über Migration

Dass die Union im Bundestag gemeinsam mit der in Teilen rechtsextremen AfD abstimmte, hat viele Menschen empört. In mehreren Städten im Land gingen sie deshalb am Wochenende auf die Straße.

Nach der gemeinsamen Abstimmung von CDU/CSU und AfD im Bundestag sind am Wochenende zehntausende Menschen in Baden-Württemberg auf die Straße gegangen. In vielen Städten gab es Demonstrationen. 

Demo unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt – gemeinsam für unsere Demokratie“ mit Kundgebung auf dem Münsterplatz Ulm am 2.2.2025./ Fotos: Catrin Weykopf

Demo gegen rechts und für Demokratie auf dem Ulmer Münsterplatz

Das Bündnis „Gemeinsam für Vielfalt und Demokratie“ hatte für Sonntag, 2. Februar 2025, zu einer Kundgebung gegen rechts und für die Demokratie auf dem Ulmer Münsterplatz aufgerufen. Bis zu 13.000 Menschen nahmen nach Angaben der Veranstalter teil. Hier Eindrücke:
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Ulm
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Zwischen 5000 und 13.000 Menschen in Ulm

Nach Schätzungen der Polizei kamen rund 5.500 Menschen am Sonntag in Ulm zusammen – und damit mehr als zunächst erwartet. Die Veranstalter sprachen von 10.000 Teilnehmern, laut Südwestpresse sollen 13.000 Menschen demonstriert haben. Die Demonstration auf dem zentralen Münsterplatz stand unter dem Titel «Nie wieder ist jetzt. Gemeinsam für unsere Demokratie». Unter den Rednern war auch Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD).

Demo unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt – gemeinsam für unsere Demokratie“ mit Kundgebung auf dem Münsterplatz Ulm am 2.2.2025.

Mehr als 40.000 Menschen demonstrieren in Stuttgart

In Stuttgart kamen am Samstag laut Veranstaltern rund 44.000 Menschen auf den Schlossplatz im Stadtzentrum. Die Polizei wollte sich auf Nachfrage zur Teilnehmerzahl nicht äußern. Man gebe dazu grundsätzlich keine Auskunft, sagte ein Sprecher. Zu der Kundgebung «Wir sind die Brandmauer!» hatten mehrere Organisationen aufgerufen, darunter Umweltverbände, Kirchen und Gewerkschaften.

Mit Transparenten gegen AfD

Auch Karlsruhe protestierten am Samstag deutlich mehr Menschen als zunächst gedacht. Dort zogen nach Polizeiangaben rund 5.000 Menschen durch die Innenstadt. Dabei blieb einem Polizeisprecher zufolge alles zunächst friedlich. Die Veranstalter hatten der Stadtverwaltung zufolge mit etwa 500 Teilnehmern gerechnet. 

Einige Demonstrantinnen und Demonstranten schwenkten Regenbogenfahnen, auf Transparenten war «Es ist nicht mehr 5 vor 12 – es ist fast 19:33», «Nie wieder ist jetzt» oder «Nee zur AfD» zu lesen.

In Mannheim gingen die Menschen unter dem Motto «Wir sind die Brandmauer» auf die Straße. Die Veranstalter hatten vor der Kundgebung auf dem Alten Messplatz mit rund 2.000 Teilnehmern gerechnet, die Polizei zählte einem Sprecher zufolge rund 5.000 Demonstrantinnen und Demonstranten. 

Auch Proteste in kleineren Städten

Auch in Schwäbisch Gmünd, Müllheim bei Freiburg, Walldorf, Bad Krozingen und Friedrichshafen waren Demonstrationen angekündigt. Ein Polizeisprecher sprach von 200 Teilnehmern an der Versammlung in Friedrichshafen am Abend. Am Donnerstag hatten in Freiburg bereits rund 11.000 Menschen protestiert.

Hintergrund der Proteste ist, dass CDU und CSU am Mittwoch im Bundestag gemeinsam mit den Stimmen der AfD und der FDP einen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik verabschiedeten. Erstmals beschaffte die AfD dabei im Plenum eine Mehrheit.

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