25 Jahre Museumsscheune Amalienhof

Wie die Geschichte in Bartholomä lebendig wird und hoffentlich bleibt

Das Team vom Bartholomäer Amalienhof blickt auf 25 Jahre Museumsscheune. Was zum Tag der offenen Tür anlässlich des Jubiläums am Sonntag, 17. September, geplant ist und warum der Blick in die Zukunft Sorgen bereitet - etwa im Hinblick auf den abgesagten Rosstag.

Wie die Geschichte in Bartholomä lebendig wird und hoffentlich bleibt

Auf drei Stockwerken der Museumsscheune Amalienhof hat ein ehrenamtliches Team aus Rentnern Alltagsgegenstände aus längst vergangenen Zeiten versammelt. Es gibt ein Wohnzimmer samt Klavier und Quetschen, eine voll eingerichtete Küche, ein Schlafzimmer samt Kleiderschrank. Laut Teamsprecher Erwin Ritz ist alles noch funktionstüchtig. Zehn Männer halten die Museumsscheune Amalienhof in Schuss. Pflegen, sortieren, suchen nach neuen Ausstellungsstücken. All das sei in jüngster Zeit nicht einfacher geworden, so Erwin Ritz. Gerne wolle das Rentner-Team den Gegenständen Leben einhauchen. Beim regelmäßigen Museumstag sitzen Menschen an den Geräten und demonstrieren die alte Handwerkskunst. „Leute zu finden, die das können und bereit sind, das öffentlich zu zeigen, wird immer schwieriger. Die sterben und es gibt kaum einen Ersatz“, sagt Erwin Ritz.

Programm bei der Jubiläumsfeier der Museumsscheune Amalienhof

Zum 25-jährigen Bestehen der Museumsscheune am Sonntag, 17. September, ist es jedenfalls gelungen, nochmals ein Programm auf die Beine zu stellen. Das Ganze soll nicht nur zum Zuschauen sein, sondern wer mag, kann gerne aktiv Hand anlegen. Bei der Jubiläumsfeier sind Kulturhof und Museum ab 10 Uhr geöffnet. Erstmals gibt es eine Traktoren-Ausstellung mit zahlreichen Oldtimern. Um 14 Uhr gibt's im Innenhof eine Vorführung des Lanz-Bulldog „Le Percheron“. Ab 10.30 Uhr demonstrieren Freiwillige alte Handwerkskunst. Ab 11.30 Uhr serviert der Förderverein Laubenhartschule Mittagstisch. Ab 14 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen und ab 14.30 Uhr spielt die Rhythmusgruppe der Laubenhartschule unter der Leitung von Petra Baßler. Kinder können der Märchenerzählerin lauschen, Kerzen ziehen, mit der Handspindel spinnen, Filzschmuck basteln, töpfern und weben.

So sah die Museumsscheune Amalienhof vor der Renovierung durch das ehrenamtliche Rentner-Team in den 1990er-Jahren aus. Schwäbische Post/Gmünder Tagespost

Nie wieder Rosstag in Bartholomä?

Eng verwoben mit dem Amalienhof ist der Bartholomäer Rosstag. Ins Leben gerufen hatte den der damalige Rektor der Grundschule, Reiner Wieland. 1987 war Premiere und mehr als 12.000 Besucher kamen nach Bartholomä. Das Amalienhof-Team übernahm einen Teil der Pflege und Unterbringung der historischen Kutschen. Bisher organisierte die Gemeinde den Rosstag alle zwei Jahre. Damit ist nun vorerst Schluss. „Wir bekommen für den Tag nicht genügend ehrenamtliche Helfer zusammen“, erläutert Bürgermeister Thomas Kuhn die Absage. Eine Veranstaltung in dieser Größenordnung sei ein immenser Kraftakt, eine „starke Leistung der Ehrenamtlichen, die wir nicht erzwingen können“. Erwin Ritz sagt, er könne die Entscheidung nachvollziehen. Dennoch sei es sehr schade. Und die Zukunft des Rosstages damit mehr als ungewiss.