Schließung nach neun Jahren

Warum Schluss ist beim Oberkochener Heideladen

Die Ära des genossenschaftlichen Dorfladens auf der Heide in Oberkochen endet nach fast neun Jahren. Was das mit einer sinkenden Kundenfrequenz zu tun hat.

Er war mehr als nur ein Laden: Der Heideladen in Oberkochen war Treffpunkt, Lebensmittellieferant und Symbol gelebten Miteinanders. Jetzt geht eine Ära zu Ende. Nach fast neun Jahren schließt der genossenschaftlich organisierte „Dorfladen“ zum 31. Juli endgültig seine Türen. „Die wirtschaftlichen Zahlen der letzten beiden Jahre sowie die kontinuierlich gestiegenen Personalkosten und Fixkosten in vielen weiteren Bereichen zwingen die Verantwortlichen dazu, diesen Schritt zu tun“, heißt es in einer Presseerklärung des Aufsichtsratsvorsitzenden Helmut Funk. Hinzu komme, dass auch die Kundenfrequenz eine rückläufige Tendenz zeige.

Gegründet im November 2016 als Bürgerprojekt unter dem Leitgedanken „Miteinander Füreinander“, wurde der Heideladen mit großer Begeisterung ins Leben gerufen. Bewohnerinnen und Bewohner der Heide engagierten sich von Anfang an ehrenamtlich – eine Idee, die funktioniert habe, weil sie getragen worden sei von persönlichem Einsatz und gemeinschaftlichem Geist.

Doch über die Jahre sei das freiwillige Engagement zurückgegangen. Altersbedingte Ausstiege konnten nicht ausreichend durch neue Helferinnen und Helfer kompensiert werden. Die Aufgaben wuchsen, die Zahl der Engagierten schrumpfte. Letztlich war es nicht mehr möglich, den Laden dauerhaft zu betreiben – weder personell noch wirtschaftlich.

Verändertes Einkaufsverhalten

„Wir hätten den Laden gerne weitergeführt, aber das Einkaufsverhalten hat sich verändert“, erklärt Götz Hopfensitz, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, der, neben Helmut Funk, von der Jahreshauptversammlung zum Liquidator bestellt worden ist. Der fußläufige Einkauf im eigenen Stadtteil sei nicht in dem Maß genutzt worden, wie es für eine sichere Zukunft des Ladens nötig gewesen wäre, ergänzen die Vorstandsmitglieder Laura Konetzky und Marina Cappa.

Ein letztes Grillfest

Trotz allem überwiege der Dank: an treue Kundinnen und Kunden, an Unterstützerinnen und Unterstützer, an alle, die in irgendeiner Form zum Bestehen des Projekts beigetragen haben. Als Zeichen des Abschieds – aber auch der Wertschätzung – lädt das Team des Heideladens am Samstag, 12. Juli, zu einem letzten Grillfest ein.

Bis einschließlich 31. Juli bleibt der Laden geöffnet. Frische Backwaren gibt es, betont das Vorstandsteam, weiterhin täglich – und vielleicht auch das eine oder andere persönliche Gespräch, das den Heideladen einst zu dem gemacht habe, was er war: eine nahe Einkaufsmöglichkeit und Treffpunkt für viele.

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