Blick auf die Nachbarschaft

Ulmer Traditionsgeschäft schließt nach 146 Jahren seine Türen

Paukenschlag in Ulm: Der SSV entlässt auf wichtigen Positionen, um einen Abstieg in die Regionalliga zu vermeiden. Zudem schließt das Ulmer Kaufhaus Abt nach 146 Jahren. Eine jahrelange Sperrung der B10 am Blaubeurer Tor steht an sowie neue Temporegulierungen in Schwäbisch Gmünd. Der Nachrichtenüberblick der Nachbarschaft:

Früher Schluss als gedacht: Im Juli gab der Drogeriekonzern Müller die Schließung des Kaufhauses Abt an der Hirschstraße bekannt. Wie die „Südwestpresse“ berichtet, erfolgt diese nicht wie ursprünglich geplant im Frühjahr des kommenden Jahres, sondern bereits am heutigen Samstag. Über mehr als 145 Jahre war das Kaufhaus fester Bestandteil des Ulmer Stadtbilds. Direkt am Münsterplatz gelegen, war es mitsamt seinem Glockenspiel wohl jedem in der Region ein Begriff.

Doch die Geschichte des Traditionshauses war von Krisen und Rückschlägen geprägt. Zwar konnte der Betrieb nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgenommen werden, doch im Jahr 2003 musste der Eisen- und Haushaltswarenhandel Insolvenz anmelden. 2017 folgte die Übernahme durch den Müller-Konzern, 2019 der Umzug vom Münsterplatz an die Hirschstraße. „Trotz der tiefen Verwurzelung in der Stadt erwies sich das eigenständige Kaufhauskonzept – losgelöst vom übergreifenden Multisortimentsansatz von Müller – aufgrund der veränderten Wettbewerbssituation langfristig als nicht tragfähig“, hieß es in der Mitteilung zur Schließung. Den Mitarbeitenden wurden innerhalb des Drogeriekonzerns neue Stellen angeboten.

Paukenschlag im Profifußball

Während der 1. FC Heidenheim am vergangenen Wochenende die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte hinnehmen musste und sich in der ersten Fußball-Bundesliga auf dem letzten Tabellenplatz wiederfindet, zeigt der benachbarte SSV Ulm, dass es immer schlimmer geht. Nach dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga droht dem krisengebeutelten Club der direkte Abrutsch in die vierte Spielklasse. Aufgrund dieser brandgefährlichen sportlichen Situation wendeten sich die Kapitäne des Teams mit einem Brandbrief – ohne richtige Absprache mit den Teamkollegen – an den Aufsichtsrat und forderten eine sofortige Reaktion. „Die Atmosphäre ist vergiftet, das Vertrauen zerstört“ schrieb auch die „SWP“.

Als Reaktion wurden tags darauf sowohl Cheftrainer Moritz Glasbrenner als auch Geschäftsführer Markus Thiele entlassen. Der eigentlich vertrauliche Brief geriet an die Öffentlichkeit, sodass der Verein medial unter Druck stand. Später entschuldigten sich die Kapitäne Johannes Reichert und Christian Ortag. Als Resultat des emotionalen, hitzigen und doch sehr selbstkritischen Gesprächs mit Mannschaftskollegen hätten einzig und allein die beiden Kapitäne sich dazu entschieden, einen Brief an den Aufsichtsrat zu verfassen, hieß es vom Verein. Eine Veröffentlichung sei nie beabsichtigt gewesen. Die sportlichen Geschicke übernimmt vorerst Oliver Unsöld, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Er startet mit den „Spatzen“ von Platz 18 (von insgesamt 20) aus in die kommenden Spiele, wobei die Unruhe im Verein nicht hilfreich sein wird.

Drohendes Verkehrschaos in Ulm

Und auch beim Ulmer Verkehr geht es drunter und rüber – wortwörtlich: Der nordöstliche Teil des Blaubeurer Rings in Ulm wird laut „Südwestpresse“ vom 16. bis 24. November nicht befahrbar sein, ebenso wenig wie die Auffahrt von der Ludwig-Erhard-Brücke zur B10 nach Norden. Das bedeutet auch Umleitungen für Autofahrer, die auf der B10 von Süden in die Blaubeurer Straße wollen beziehungsweise von der Blaubeurer Straße nach Norden auf die B10. Am 1. Dezember startet der Rückbau der westlichen Hälfte der Wallstraßenbrücke. Dazu wird die B10 in Fahrtrichtung Süden für die kommenden vier Jahre gesperrt.

Für weniger Verkehrschaos und weniger Raserei will die Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd sorgen. Im Rahmen des städtischen Lärmaktionsplans wurden nun mehrere Straßen zu Tempo-40-Zonen umgewandelt. Grund dafür ist auch der Klimaschutz, dem die häufig wechselnden Geschwindigkeitsbegrenzungen zwischen Tempo 30 und 50 laut „Gmünder Tagespost“ nicht gerade zuträglich sind. Ab dem 24. November werden die neuen Schilder angebracht; bis Ende des Jahres soll die Maßnahme an mehreren Hauptstraßen abgeschlossen sein.

Eintauchen in unerreichte Tiefen

Um besonders tiefe Orte des Ozeans zu erreichen, wird in der Regel umfangreiche Ausrüstung mit Druckluftflaschen benötigt. Beim sogenannten Apnoetauchen ist das anders: Hier kommt es vor allem auf Ruhe, Präzision und völlige Kontrolle ohne Hilfsmittel an. Wie die „Schwäpo“ berichtet, hat nun ein Heubacher den deutschen Rekord für das Tauchen ohne Atemluftzufuhr und ohne Schwimmflossen aufgestellt: Philipp Heinzelmann überbot die bisherige Bestmarke von 78 Metern um einen weiteren Meter. Um dafür zu trainieren, absolvierte der 38-Jährige einen Tauchkurs in Thailand und machte die philippinische Insel Panglao zu seiner zweiten Heimat. Dort stellte er mit einem dreiminütigen und acht Sekunden dauernden Tauchgang seinen Rekord auf.