Sind Blitzer nur dazu da, um den Haushalt der Stadt zu sanieren? Eine These, die der Aalener Stadtrat Chris Hegel (AfD) jüngst bei den Haushaltsberatungen vertrat. Damit begründete er den Antrag seiner Fraktion, auf die Beschaffung von Messanlagen im Jahr 2026 zu verzichten. Sie würden nicht an Schwerpunkten aufgestellt, sondern an Stellen, an denen schnelleres Fahren möglich sei.
Die Mitglieder des Gemeinderates ließen sich laut der „Schwäpo“ auf die Diskussion ein. Dr. Thomas Battran (Grüne) etwa wollte von Hegel wissen, an welchen Stellen denn schneller gefahren werden könne als erlaubt. Sein Fraktionskollege Bennet Müller wollte grundsätzlich von Hegel – im Brotberuf Polizist – wissen, wo er dafür sei, Recht zu brechen. Hegel verteidigte den Antrag mit dem Hinweis, der Staat müsse nicht allgegenwärtig sein, und es bedürfe nicht überall des „Schwertes der Sanktion“. „Dann wäre die Konsequenz, dass wir Höchstgeschwindigkeiten abschaffen“, befand Oberbürgermeister Frederick Brütting. Thomas Wagenblast (CDU) führte den Gedanken fort: „Dann kann ich auch die Straßenverkehrsordnung außer Kraft setzen.“ Er sprach von einem Mythos, zu unterstellen, die Stadtverwaltung führe Messungen durch und lege sich auf die Lauer, um sich die Kassen zu füllen. Bei nur drei Ja-Stimmen (AfD) wurde der Antrag der AfD abgelehnt.
Autohaus Kummich auf Expansionskurs
Der Bopfinger Autohändler Kummich ist auf Expansionskurs: Zum 1. Januar übernimmt die Autohandelsgruppe den Mazda-Standort des Autohauses Sing in Aalen. Mit dem Schritt wächst das Unternehmen auf insgesamt 19 Standorte in Baden-Württemberg und Bayern. Am neuen Standort sollen künftig die Marken Hyundai und Mazda gemeinsam angeboten werden. So soll in Aalen ein Standort entstehen, der ein breites Antriebsspektrum abdeckt – von klassischen Modellen bis hin zu elektrifizierten Varianten. Parallel zur Übernahme des Mazda-Standorts erweitert Kummich sein bestehendes Autohaus in Aalen ab Januar um die Marke BYD. Der chinesische Hersteller gilt weltweit als einer der technologischen Vorreiter bei Elektrofahrzeugen und Batterietechnologien. Geschäftsführer Thomas Kummich erläuterte gegenüber der „Schwäpo“: Nach einem Besuch im BYD-Hauptsitz in Shenzhen sei ihm klar geworden, „dass diese Richtung unumkehrbar ist“ und chinesische Hersteller im europäischen Markt weiter an Bedeutung gewinnen werden.
Rettungsaktion aus eiskaltem Wasser in Ulm
Zu einer dramatischen Rettungsaktion kam es in der Nacht zum Mittwoch in Ulm. Kurz vor 1 Uhr hatten Zeugen der Polizei Hilfe-Schreie beim Tast- und Riechgarten gemeldet. Vor Ort angekommen, stellten die Beamten fest, dass zwei offensichtlich betrunkene Männer in die Kleine Blau gefallen waren. Sie handelten sofort, da die beiden kurz vor dem Ertrinken waren. Schließlich gelang es ihnen, die beiden auf eine Ufermauer zu ziehen. Dabei stürzte auch einer der Beamten ins eiskalte Wasser. Einer der beiden Geretteten war laut einem Bericht der „Südwest Presse“ bereits nicht mehr ansprechbar. Beide Männer, 21 und 32 Jahre alt, wurden stark unterkühlt ins Krankenhaus gebracht. Den Erkenntnissen zufolge stürzten die beiden Männer ins Wasser, als wohl einer in die Kleine Blau pinkelte.
Mehr Bettler in der Ulmer City?
Es ist ein milder Ulmer Vorweihnachtstag, als in der Schwilmengasse ein dunkler Sprinter hält. Drei Frauen steigen aus, eilig, mit langen Gewändern, Schildern, Krücken. Sie hasten Richtung Fußgängerzone, je näher sie der Hirschstraße kommen, desto schwerer scheinen ihre Schritte zu werden. Sie gehen gebückt, gucken bedürftig. Das berichtet die „Südwest Presse“. Wer derzeit in der City unterwegs sei, sieht viele Menschen, die um eine Spende betteln. Kaum ein Abschnitt der Innenstadt, in dem nicht jemand sitzt, steht und bittet.
Der Unmut über die Situation wächst. Im September forderten die Freien Wähler ein Maßnahmenpaket gegen „aggressives und organisiertes Betteln“ und beklagten den Einsatz von Kindern. Die Banden würden immer skrupelloser, hieß es. Eine Allgemeinverfügung solle geprüft werden, Platzverweise erleichtert, Hilfsangebote ausgebaut werden. Im Rathaus nimmt man diesen Trend wahr. Der Pressesprecher der Stadt spricht von dem üblichen Anstieg im Advent. Gleichzeitig habe man „organisierte Strukturen“ beobachtet: Gruppen, die zeitgleich auftreten, Geld, das später eingesammelt werde. Die Stadt setze verstärkt Kontrollen ein, spreche Platzverweise aus, biete aber auch Hilfe an – von Obdachlosenunterkünften bis zum Kältebus. Auf die Herkunft der organisierten Gruppen angesprochen, sagt der Sprecher, diese kämen „vornehmlich aus Osteuropa“.
Einkaufswagen-Hersteller kriselt
Wer im Supermarkt einkaufen geht, hatte mit großer Sicherheit schon einmal einen Einkaufswagen aus dem Kreis Günzburg in der Hand. Das Unternehmen Wanzl mit Sitz in Leipheim ist ein führender Ausstatter für den Handel. Es zählt weltweit über 4800 Beschäftigte, davon über 2200 in Deutschland. Doch zuletzt lief es im Geschäft der deutschen Gesellschaft nicht mehr rund, Wanzl will laut der „Günzburger Zeitung“ deshalb modernisieren und automatisieren, um fit für die Zukunft zu sein. Das aber hat gravierende Auswirkungen auf die Fertigung in Deutschland: Wanzl plant, bis zum Jahr 2030 zwei seiner fünf Werke in der Region zu schließen. Betroffen sind bis zu 900 Beschäftigte.

