Wie könnte unsere Zukunft im Jahr 2040 aussehen? Wie können wir nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt hinterlassen? Mit diesen Themen beschäftigt sich der preisgekrönte Dokumentarfilm „2040 – Wir retten die Welt“. Er wird am kommenden Samstag, 6. September, ab 20 Uhr in Syrgenstein gezeigt. Wenn das Wetter mitspielt, dann unter freiem Himmel hinter der Bachtalhalle. Falls es regnet, wird er im Foyer der Bachtalhalle (Schulstraße 8) vorgeführt.
So weit, so gewöhnlich. Doch was sich der örtliche Obst- und Gartenbauverein gemeinsam mit dem Energieteam Syrgenstein unter der Leitung von Bürgermeisterin Mirjam Steiner einfallen hat lassen, ist dann doch etwas ungewöhnlicher. Denn damit der Film läuft, müssen die Zuschauer gemeinsam in die Pedale treten. Beim Fahrrad-Film-Event kommt die Energie für Beamer und Tonanlage nicht aus der Steckdose, sondern wird vor Ort von den Besuchern erzeugt. Das Fahrradkino wird rein durch Muskelkraft angetrieben.
Der Beamer wird durch Muskelkraft betrieben
Die Idee dazu hatte der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, Sebastian Diedering. „Ziel des Energieteams ist es ja, in der Gemeinde Energie einzusparen, aber natürlich sollen so viele Leute wie möglich mitgenommen und für die Idee begeistert werden“, sagt er. Um das zu erreichen, wollte man ursprünglich einen interessanten Film zum Thema zu zeigen. „Aber uns war klar, dass man mit einem Öko-Weltretter-Thema wieder nur ein Publikum erreicht, das sich ohnehin schon für den Klimaschutz interessiert.“ Durch Zufall sei er bei einem Markt der Möglichkeiten in München dann auf das Fahrradkino aufmerksam geworden und fand das Konzept toll. „Wir hoffen, dass wir durch die sportliche Note des Events ein größeres Publikum erreichen können.“
Besonders sportlich braucht man für das Fahrradkino allerdings nicht zu sein. „Deshalb sind wir ja zu zehnt auf den Fahrrändern. Das wird ganz entspannt“, sagt Diedering, selbst passionierter Radfahrer. Angedacht ist, dass jeder etwa zehn Minuten in die Pedale tritt und dann gewechselt wird. „Durch einen Akku wird der Film auch nicht gleich unterbrochen, wenn der Fahrer wechselt.“
Den Dokumentarfilm „2040 – Wir retten die Welt“ hat das Organisationsteam gemeinsam ausgewählt. „Das ist nicht nur ein guter Film, er macht auch Mut und zeigt interessante Lösungsansätze aus aller Welt“, sagt Diedering. „In Deutschland ist man gern skeptisch, aber die Filmemacher zeigen, wie einfach man das Klima schützen kann. Der Film zeigt leicht umsetzbare Ideen, die in anderen Ländern schon längst Alltag sind.“
Familie Diedering geht in Richtung Selbstversorger
Sebastian Diedering jedenfalls freut sich selbst schon sehr auf Samstag. Nicht nur, weil er mitradeln wird, sondern weil ihm das Thema Klimaschutz beruflich wie privat wichtig ist. Er arbeitet in der Umweltstation Mooseum in Bächingen und geht mit seiner Familie selbst auch einen etwas anderen Weg. Nicht nur kommt der Strom im Hause Diedering vom Dach und die Energie für das Auto aus der Steckdose. „Wir gehen auch in Richtung Selbstversorger, bauen viele Lebensmittel an und machen sie haltbar“, so Diedering.
Außerdem hält man sich Wollschweine, die das ganze Jahr über draußen sein können. „Und unser Schweinefleisch verkaufen wir dann günstig an Freunde und Bekannte, um zu zeigen, dass man Tiere im kleinen Stil sehr artgerecht halten kann und man nicht auf Massentierhaltung angewiesen ist, wenn man Fleisch essen will.“
Aber zurück zum Event am Samstag: Das Fahrradkino selbst wird vom Verein Solare Zukunft aus Freiburg ausgeliehen und angeliefert. „Dafür haben einige Leute aus dem Energieteam Geld gespendet“, freut sich Diedering. Das sei das Startkapital gewesen. Der Obst- und Gartenbauverein habe sich beteiligt und man habe noch weitere Sponsoren gefunden. „Der Großteil der Kosten ist damit gedeckt.“
Der Eintritt zum Fahrrad-Film-Event ist frei, aber man freue sich über Spenden, damit man null auf null herauskomme. „2040 – Wir retten die Welt“ dauert eineinhalb Stunden und hat keine Altersbeschränkung. Für Snacks und Getränke sorgt am Samstag das Jugendzentrum. Einige Sitzmöglichkeiten stehen zur Verfügung, aber Picknick-Decken oder Klappstühle können gern mitgebracht werden.