Die Gemeinde Altheim/Alb hat einen neuen Bürgermeister. Die 1420 Wahlberechtigten haben sich am Sonntag für Benjamin Braun entschieden. Er ist derjenige unter den drei Kandidaten, der in den kommenden acht Jahren die Geschicke des knapp 1800-Seelen-Ortes bestimmen soll.
Das Ergebnis war deutlich: Der 41-Jährige konnte 515 Stimmen auf sich vereinigen, das sind 52,66 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen (978). Auf Benjamin Brauns Mitbewerberin Simone Schäufele entfielen 424 Stimmen (43,35 Prozent). Lars Hilpmann landete mit 32 Stimmen und einem prozentualen Anteil von 3,27 Prozent auf dem dritten Platz. Sieben Stimmen entfielen auf Sonstige, fünf waren ungültig.„Wir haben eine hohe Wahlbeteiligung von knapp 70 Prozent“, freute sich Wahlleiter Karl-Heinz Erb am Sonntagabend bei der Stimmenauszählung im Rathaus.
Ein intensiver Wahlkampf für Altheim/Alb
Solch einen Wahlkampf hatte das Dorf nach dem überraschenden Rücktritt von Selina Holl (31) zum 30. September schon lange nicht mehr erlebt. Insbesondere die langjährige, im Ort lebende Diplom-Verwaltungswirtin Simone Schäufele, aber auch der seit drei Jahren in Altheim/Alb wohnende Geschäftsführer und Jurist Benjamin Braun zeigten eine starke Vor-Ort- und auch Social-Media-Präsenz. Dazu gehörten Gespräche mit Vereinen und Gruppen sowie Haustürbesuche mit Flyerverteilung als auch verschiedene Sprechzeiten und Gesprächsangebote in der Dorfmitte.
Als knapp unterlegende Mitbewerberin gratulierte Simone Schäufele am Sonntag dem Wahlsieger. Der wiederum berichtete, den Wahlkampf als anstrengend empfunden zu haben. Nichtsdestotrotz habe er aber positive Gefühle, auch weil er viele Dialoge gesucht habe. Der 41-Jährige war bemüht, mit möglichst allen der 700 Haushalte in Kontakt zu kommen, als er von Haus zu Haus zog. Braun: „Ich erlebte einen breiten Austausch, eine große Offenheit, für die ich mich bedanke.“ Für seine Amtszeit kündigte Braun pragmatische Lösungen im Ort an.
Kandidatin Simone Schäufele: „Für mich war das einen Versuch wert“
Und die Zweitplatzierte? Simone Schäufele: „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.“ Den vierwöchigen Wahlkampf empfand sie als hart, intensiv und herausfordernd. „Ich hatte viele gute Begegnungen und hörte von Sorgen und Nöten, die man auch auf dem kleinen Dienstweg klären kann.“ Die 49-Jährige war in Zähringen, dem Sportheim, am Dorfladen und bei einem Dorfspaziergang präsent. Ihr Dank gelte ihrer Familie, die sie die ganze Zeit massiv unterstützte. „Für mich war das einen Versuch wert“, so Schäufele.
Der dritte im Bunde, Lars Hilpmann, hat Flyer über das Amtsblatt verteilen lassen und den einen oder anderen Post in den Sozialen Medien veröffentlicht. „Ich habe schon früh erkannt, dass ich angesichts der beiden Mitbewerber keine wirkliche Chance habe“, sagt der 49-jährige Diplom-Betriebswirt im Rückblick. Er arbeitet bei der Deutschen Bundesbank in Ulm und hatte sich als neutraler Kandidat im Dorf für das Bürgermeisteramt angeboten.