Buchenholz als Baumaterial

Warum der Gemeinderat Oberkochen den Bau des „Albturms“ in Heubach prüft

Nachdem die Stadt Heubach den "Albturm"-Bau voraussichtlich nicht finanzieren kann, zeigt Oberkochen Interesse an dem Vorhaben. Was das Besondere an dem 61 Meter hohen Bauwerk aus Buchenholz wäre.

Warum der Gemeinderat Oberkochen den Bau des „Albturms“ in Heubach prüft

Eigentlich hatte die Stadt Heubach bei ihrem Fernsehturm den Bau eines „Albturms“ geplant. Es hatte sich aber herausgestellt, dass die Stadt ihren kostenmäßigen Eigenanteil von voraussichtlich rund sechs Millionen Euro nicht stemmen kann. In der jüngsten Sitzung des Oberkochener Gemeinderats stellten nun die dortigen SPD- und die CDU-Fraktionen gemeinsam den Antrag zu prüfen, ob das Projekt für Oberkochen machbar wäre. Der „Albturm“ ist ein vom Land Baden-Württemberg und vom Ostalbkreis geplantes Projekt, bei dem ein nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelter und konstruierter Holzturm errichtet werden soll, der 61 Meter hoch würde. Der Turm könnte dann auch bestiegen werden und als Aussichtsturm genutzt werden. Beim Bau sollen beispielsweise speziell entwickelte Buchenfurniere zum Einsatz kommen – eine Holzsorte, die als Bauholz der Zukunft gilt, nachdem Nadelhölzer mit dem Klimawandel große Probleme haben. Nach Angaben des Forschungsleiters der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern, Prof. Dr. Jürgen Graf, wäre es das weltweit erste mit diesem Werkstoff verwirklichte Projekt in dieser Größenordnung.

Oberkochens Beziehung zum Wald und zur Buche

Beide Fraktionen sehen Oberkochen mit seinem Wald auch aus Buche in Verbindung mit der Werkzeugindustrie wie Leitz und seiner Bedeutung als Forschungsstandort als idealen Ort für die Verwirklichung des Projekts. Es soll bis zur internationalen weltweiten Bauausstellung 2027 verwirklicht werden. Zudem erkennen die Fraktionssprecher Robert Ness (SPD) und Rainer Kaufmann (CDU) große Chancen für den Tourismus mit dieser Attraktion.

Kaufmann ergänzte, dass die Standortauswahl sicher eine Herausforderung werde, da sie unter anderem die Faktoren gute Erreichbarkeit, gute Aussicht, eventuell eine Bewirtschaftungsmöglichkeit sowie Platz für ein Ausstellungszentrum für den neuen Werkstoff, am besten in Kooperation mit Leitz, berücksichtigen müsse. Und man müsse klären, ob Heubach das Projekt freigibt und der Architekt dies auch in Oberkochen realisieren würde, ferner ob die Fördergelder auch für Oberkochen fließen würden.

Als im Gemeinderat erste Diskussionen um Kosten, möglichen Standort und anderes begannen, bremste Bürgermeister Peter Traub und kündigte an, Informationen einzuholen und die Möglichkeiten mit allen Beteiligten zu prüfen.

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