Jüngster Bürgermeister

Mit nur 21 Jahren: Jan Jäckel gewinnt die Asselfinger Bürgermeisterwahl klar

Asselfingen bekommt mit Jan Jäckel einen neuen Bürgermeister. Er ist damit der jüngste hauptamtliche Bürgermeister in Deutschland und setzte sich im ersten Wahlgang gleich gegen drei Mitbewerber durchsetzte.

Die Wahl am Sonntag ist entschieden: Mit Jan Jäckel (21) bekommt die Gemeinde Asselfingen den jüngsten hauptamtlichen Bürgermeister in Deutschland, und das mit einem überraschend deutlichen Stimmergebnis von 83,6 Prozent, trotz dreier Mitbewerber. Ein Generationenwechsel, nachdem Armin Bollinger (63) den Ort 24 Jahre lang prägte und ein gut bestelltes und schuldenfreies Haus hinterlässt. Er trat altershalber nicht mehr zur Wahl an. Das große Interesse an der Wahl zeigte sich nicht zuletzt bei der öffentlichen Kandidatenvorstellung in der mit 450 von 827 Wahlberechtigten überfüllten Helfensteinhalle. 592 Bürger beteiligten sich an der Wahl (71,95 Prozent).

Auf Jäckel entfielen 498 Stimmen. Stefan Volpert bekam 41 Stimmen (6,89 Prozent), Andrija Iljazi 51 (8,57 Prozent) und Andreas Fischer 2 Stimmen (0,34 Prozent). Jäckel bedankte sich vor etwa 40 Bürgern im Rathaus für diesen Vertrauensbeweis, mit dem er nicht gerechnet habe. Am Samstagabend waren noch die drei Hauptkandidaten in der Brauerei zum Ende der Wahltour und stießen miteinander auf einen fairen, aber intensiven Wahlkampf an. Jan Jäckel will jetzt bald seine Tätigkeit in Asselfingen aufnehmen. Offiziell dauert sein Studium noch bis Ende Februar.

Fairer Wahlkampf voller Gespräche

Jäckel, der aus Dietmanns kommt, hat den Wahlkampf, den er als Erster der vier Bewerber gestartet hat, positiv erlebt. „Ich bin positiv aufgenommen worden und hatte viele tolle Begegnungen“, stellt er rückblickend fest. Der Regierungsoberinspektoranwärter wird sein Studium an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Ludwigsburg im Februar beenden, passend zur Amtsübergabe im Rathaus. Bei vielen Vereinen und Veranstaltungen sowie auch an den Haustüren war der junge Kandidat präsent und machte eine gute Figur, er versuchte vor allem bei der Jugend zu punkten, was ihm auch dank seinen Social-Media-Aktivitäten gelang. Seine Partnerin Doreen Mitter war meist dabei.

Stefan Volpert aus Lennestadt war ebenfalls viel im Dorf unterwegs. Der 62-Jährige ist überzeugt, dass Asselfingen dank des weit überdurchschnittlichen ehrenamtlichen Engagements vieler Bürger viel Zukunftspotential hat. Doch die Menschen würden sich Sorgen um Wohnraum im Alter, schlechten Mobilfunk und die Infrastruktur machen. „Keine Experimente“ war der Slogan des Regierungsbeschäftigten beim Landesbetrieb Wald und Holz, denn er sieht die Kommune generell gut aufgestellt. Der Nebenerwerbslandwirt verstand sich sofort mit den Menschen, die wie er in diesem Sektor tätig sind.

Auch der örtliche Kandidat ist zufrieden

Andrija Iljazi, der seit drei Jahren in Asselfingen lebt, beurteilt den Wahlkampf als eine tolle Zeit, denn er habe viele Menschen kennengelernt: „Es war fast ein Stück Alltag“. Er wäre ohnehin bei vielen Veranstaltungen gewesen. Auch er verteilte Flyer an den Haustüren und fand den Wettbewerb der vier Kandidaten fair. Über das große Interesse hat sich der 46-Jährige, der als Führungskraft seit vielen Jahren in der Region tätig ist, gefreut. Das gute Miteinander im Dorf ist ihm ein wichtiges Anliegen.

Andreas Fischer (Dornstadt) war weniger im Ort zu sehen und warb für sich mit einem Flyer, worin der 40-Jährige vor allem auf seine Person und seinen Eigenschaften einging. Nach Abgabe von Haus und Firma an seine Ex-Ehefrau wollte er sich eine neue Existenz aufbauen. Als Glasreiniger und Unternehmer sah er seine Aufgabe darin, vorauszulaufen und den Gemeinderat mitzunehmen. „Behandle andere, wie du behandelst werden möchtest“, war sein Leitmotto.