Nachrichtenüberblick

Immer mehr Telefonbetrug im Ostalbkreis und ein Mähdrescher hat im Kreis Göppingen eine Gartenparty gesprengt

Was hat sich sonst noch in der Nachbarregion getan? Im Freibad in Weißenhorn sind künftig Security-Kräfte unterwegs und in zwei Apotheken in Günzburg gibt es jetzt eine digitale Abholstelle.

Die Polizei ruft an, warnt vor Einbrechern in der Gegend – und rät, zur Sicherheit schnell Wertgegenstände zu übergeben. Die Betrugsmasche ist nicht neu – aber trotzdem sehr erfolgreich: „Die Zahl der Fälle ist 2025 stark angestiegen“, sagt Holger Bienert, Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen der „Schwäpo“. „Auch die Schadenssummen sind stark angestiegen, wir liegen inzwischen im siebenstelligen Bereich.“ Ebenfalls sei der Schaden pro Fall im Durchschnitt nach oben gegangen. Das heißt, die Täter schaffen es, mehr zu erbeuten als im Vorjahr.

Drei Arten von Betrugsmaschen kennt die Polizei beim Telefonbetrug: der falsche Polizeibeamte, der Schockanruf, bei dem Anrufer ihr Opfer in Panik versetzen, etwa mit der Behauptung, ein naher Angehöriger sei in einen Unfall verwickelt, und den Enkeltrick, bei dem der vermeintliche Enkel in einer Notlage dringend Geld braucht. Beim Schockanruf geht der Trend genauso nach oben: „Man kann fast von einer Verdoppelung der Schadenssumme sprechen“, so der Polizeisprecher. Der Enkeltrick spiele dagegen fast keine Rolle mehr.

Telefonbetrug im Ostalbkreis: sehr geringe Aufklärungsquote

Ernüchternd ist auch die „sehr geringe Aufklärungsquote“ im einstelligen Bereich. „Die Haupttäter sitzen meist im Ausland, die Anrufe kommen oft aus Callcentern“, erklärt der Polizeisprecher. Mit technischen Tricks verschlüsseln die Täter ihre Herkunft. Was man immerhin weiß: „Viele der Anrufe kommen aus der Türkei.“ Angesicht der geringen Aufklärungsquote ist Prävention umso wichtiger. Bürger können ebenfalls mithelfen, indem in Familien die Jüngeren vor allem mit älteren Familienmitgliedern die Betrugsmasche zum Thema machen – und darüber reden, bei welchen Anzeichen man Verdacht schöpfen sollte. Die Polizei rät: Am Telefon grundsätzlich nie über persönliche Verhältnisse sprechen. Und keine Angaben zu Bargeld oder Vermögen machen. Wenn angebliche Polizisten oder Staatsanwälte am Telefon sind – hellhörig werden. Bei solchen Anzeichen am besten: auflegen. Präventiv: Telefoneintrag ändern oder ganz löschen lassen.

Badegäste in Weißenhorn aggressiver und respektloser

Wie schon in Giengen wird an gut besuchten Freibadtagen künftig auch in Weißenhorn im Kreis Neu-Ulm nicht nur Schwimmmeister die Lage im Blick behalten. Auch Sicherheitskräfte sollen dann unterwegs sein. Der Betriebsleiter nennt gegenüber der „Südwest Presse“ die Gründe dafür: „Die Badegäste sind aggressiver geworden und speziell die Jugendlichen sind gegenüber den Bademeistern respektloser.“ Eine Kollegin habe ein paar Jungen zurechtgewiesen, weil sie vom seitlichen Beckenrand gesprungen seien. Daraufhin hätten sie die Bademeisterin mit sexuell anzüglichen Sprüchen beleidigt. Auch gebe es Männer, die unter die Umkleiden schauen würden, wenn sich Frauen umziehen. Ein weiteres Problem sei zunehmender Diebstahl.

Wie ist die Situation in Freibädern im Alb-Donau-Kreis? „Aktuell kommen wir noch ganz gut ohne Securityfirma klar“, berichtet der Leiter Freibads in Langenau der „SWP“. Das liege unter anderem daran, dass es sich um ein vergleichsweise kleines Freibad handele und das Bad viele Familien als Gäste habe. In Blaubeuren gibt es derzeit keine Überlegungen, eine Securityfirma zu engagieren, so der Chef der Blautopf-Bäder. Allerdings gab es im vergangenen Jahr für alle Mitarbeiter einen Tag lang eine Deeskalations-Schulung. „Das war gut und hat ihnen Sicherheit gegeben.“

Digitale Abholstellen in Apotheken in Günzburg

Zwei Apotheken in Günzburg verfügen jetzt über eine digitale Abholstelle. So soll der Gang in die lokale Apotheke wieder attraktiver werden. Zwei Automaten sind gefüllt mit verkäuflichen Produkten wie Hustensaft, Blasenpflaster und Baldrian-Präparaten, daneben steht der Abhol-Automat. Dort können Kunden außerhalb der Öffnungszeiten etwa ein E-Rezept und andere Apothekenprodukte bestellen. Diese Ware liegt dann zur Abholung in der Apotheke oder an einem Abholautomaten, vergleichbar mit Paket-Abholstationen, bereit.

Zehn Tonnen schwerer Mähdrescher machte sich selbstständig

Ein Mähdrescher hat in Bad Überkingen im Kreis Göppingen am Wochenende eine private Gartenparty gesprengt. Die zehn Tonnen schwere Maschine war mehrere hundert Meter entfernt auf einem Feld abgestellt worden und sei ohne Fahrer in Richtung des Gartens, wo die Party stattfand, losgerollt und dann durch das Gebüsch gebrochen, teilte die Polizei mit. Der Mähdrescher hatte sich im Gebüsch verkantet und blieb nach rund zwei Metern Fahrt im Garten stehen. Laut Polizei haben Feuerwehr und Technisches Hilfswerk die Maschine gegen ein weiteres Wegrollen gesichert. „Ob die Party nach dem Zwischenfall weiterging, ist der Polizei nicht bekannt“, hieß es in der Mitteilung. Verletzt wurde jedenfalls niemand. Warum der Mähdrescher alleine losfuhr, war zunächst unklar. Die Polizei übernahm die Ermittlungen.

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