Nachrichtenüberblick

Im Stegbrunnen in Bachhagel wurden erneut Fische ausgesetzt und in Ulm schließt das Traditionskaufhaus Abt nach 146 Jahren

Was hat sich in Heidenheims Nachbarschaft noch getan? Der Eichenprozessionsspinner belastet auch Gastronomen in Aalen und bei einem Böfinger Pizza-Express wurden Käfer, Schimmel und Dreck entdeckt.

Er verursacht nicht nur juckende Ausschläge und schlimmstenfalls allergische Reaktionen wie Atembeschwerden – für Gastronomen im Aalener Rohrwang sorgt der massive Befall mit dem Eichenprozessionsspinner auch für handfeste finanzielle Einbußen. Nach den Warnungen der Stadtverwaltung, die befallenen Gebiete möglichst zu meiden, bleiben auch etwa bei der Waldstube Eichenhof die Gäste aus. Chef Michael Wiedenhöfer hatte sich wie in den Jahren zuvor den Maßnahmen der Stadt im Mai angeschlossen und die Eichen in seinem Biergarten spritzen lassen, aber offenbar sei das heuer wohl nicht ausreichend gewesen. Firmen-Events und Feiern seien abgesagt worden, Reservierungen ausgeblieben. „Viele haben schlagartig storniert“, berichtet er der „Schwäpo“. Rund 25 Prozent weniger Umsatz als zu dieser Zeit im Vorjahr hat er aktuell.

Auch in der Vereinsgaststätte des SSV Aalen spürt Gastronom Oliver Hannig das enorm. Seit vier Wochen kommen zum Mittagstisch nur noch halb so viele Gäste wie üblich, so Hannig. Der Biergarten, in dem bis zu 250 Gäste Platz finden, bleibe abends ab 18 Uhr leer, besonders Gruppen älterer Menschen würden sein Lokal meiden. Aktuell empfiehlt die Stadtverwaltung, die betroffenen Gebiete, vor allem Rohrwang, Greut und Burren, vorerst bis zum 31. Juli zu meiden. Stand 13. Juli hat die Stadt das Absaugen der Eichen bislang rund 136.000 Euro gekostet. Eine flächendeckende Befliegung per Hubschrauber gab es zuletzt im Jahr 2019. Anlass war die Remstalgartenschau. Der Kostenanteil der Stadt Aalen belief sich damals auf 20.000 Euro.

Menschenverachtender Post kostet Erzieherin aus Gmünd den Job

Eine Erzieherin aus Schwäbisch Gmünd hat ihren Job bei einem kirchlichen Kindergarten verloren, weil sie auf Instagram einen menschenverachtenden Kommentar abgesetzt hat. Unter einen Post über eine Gruppe syrischer Männer, die Mädchen in einem Freibad in Hessen belästigt haben, schrieb sie: „Verbrannt gehören die bei lebendigem Leib“. Begründet wird das mit dem klaren Leitbild der Franz-von-Assisi-Einrichtungen mit Standorten in Schwäbisch Gmünd und Bopfingen. „Ein rassistischer oder menschenverachtender Post steht in klarem Widerspruch zu unserem Selbstverständnis und den franziskanischen Werten“, sagte der Geschäftsführer der „Schwäbischen Post“. „Wir sehen, dass berufliches und privates Verhalten – insbesondere im digitalen Raum – nicht klar voneinander zu trennen sind. Wer öffentlich auftritt, tut dies auch als Teil einer Organisation.“

Wie ist das in der freien Wirtschaft? Stefan Brucker von der Aalener Spedition Brucker sagt, dass ein Post „in dieser Form absolut nicht geht“. Was der Geschäftsführer aber auch sagt: dass er eine Entlassung falsch findet. Auch bei einer Angestellten mit einem Erziehungsauftrag. „Das zeugt von Hilflosigkeit. Wir würden das Gespräch suchen und herausfinden, ob es sich um eine einmalige Entgleisung handelt.“ Dementsprechend würde er eine Abmahnung aussprechen oder Prämienkürzungen vornehmen.

Erst Koi-Karpfen und jetzt Goldfische im Stegbrunnen in Bachhagel

Im Frühjahr wurden etwa 100 Koi-Karpfen aus dem Stegbrunnen in Bachhagel gefischt, jetzt hat wohl jemand Goldfische ausgesetzt. Bürgermeister Ingo Hellstern kann es nicht fassen. „Es ist rätselhaft, wie da jetzt wieder Fische reinkommen“, sagte er der „Donau Zeitung“. Etwa 30 Stück seien es. Und dabei ist der Stegbrunnen kein Gewässer, in dem Fische leben sollten. Das stellte Bürgermeister Ingo Hellstern bereits im Frühjahr klar, als rund 100 Koi-Karpfen in dem Teich am Ortsrand ausgesetzt worden waren. Denn: „Das Wasser hat einen hohen Phosphorwert.“ Einen großen Aufruf zum Ausfischen will er noch nicht machen. Zudem geht er nicht davon aus, dass – wie im Fall der Koi – derart großes Interesse an den Zierfischen bestehen würde. Der Zeitungsbericht sei damals „eingeschlagen wie eine Bombe“, die Telefone der Gemeindeverwaltung seien heiß gelaufen. Die Goldfische werden jetzt erst einmal im Stegbrunnen bleiben. „Aber wenn sie jemand privat haben möchte, kann er sich gerne bei mir melden“, so der Bürgermeister.

Nach 146 Jahren ist für Abt in Ulm Schluss

Nach 146 Jahren ist Schluss. Der Handelskonzern Müller schließt das Ulmer Traditionskaufhaus Abt in der Fußgängerzone zum 15. Januar 2026. Müller hatte Abt 2017 übernommen – das frühere Abt-Haus am Münsterplatz war dann umgebaut worden, dort ist heute unter anderem das Motel One untergebracht. Abt wurde in der Hirschstraße neu eröffnet. „Das Haus Abt steht seit Generationen für eine große Auswahl hochwertiger Haushaltswaren, Küchen- und Tischkultur, Feinkost, Geschenkartikel sowie Lifestyle-Produkte“, zitiert die „Südwest Presse“ eine Mitteilung von Müller. „Trotz der tiefen Verwurzelung in der Stadt erwies sich das eigenständige Kaufhauskonzept – losgelöst vom übergreifenden Multisortimentsansatz von Müller – aufgrund der veränderten Wettbewerbssituation langfristig als nicht tragfähig.“ Die Entscheidung zur Schließung sei „sorgfältig abgewogen und im Sinne einer zukunftsorientierten Unternehmensstrategie getroffen“ worden. Alle betroffenen Beschäftigten seien „frühzeitig informiert“ worden. Müller strebe „individuelle Lösungen an, um möglichst vielen Mitarbeitenden Perspektiven innerhalb des Unternehmens zu ermöglichen“.

Käfer in den Nudeln bei Böfinger Lieferdienst

Die Lebensmittelüberwachung der Stadt Ulm hat bei einem Pizza-Lieferdienst in Böfingen erhebliche Mängel festgestellt. In dem Betrieb wurden demnach „wiederholt Bedarfsgegenstände vorgefunden, die erheblich verschmutzt waren“. Dazu zählten „eine verdreckte Teigknetmaschine sowie ein mit Altresten belegter Teigroller“, so die „Südwest Presse“. Zudem stießen die Kontrolleure auf verdorbene Zutaten. Über gekochte Nudeln krabbelten Käfer. „Auch wenn diese nicht mehr in den Verkehr gebracht werden sollten, wurden diese nicht entsorgt und sind damit geeignet, andere Zutaten negativ zu beeinflussen“, heißt es. Wie die Stadt mitteilt, sei der Betrieb „zur unmittelbaren Mängelbeseitigung aufgefordert“ worden.

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